Trotz Personalsorgen und schwachem Start ist Hansi Flick ein erfolgreiches Punktspieldebüt beim FC Barcelona geglückt - wie seinen deutschen Vorgängern Hennes Weisweiler und Udo Lattek.
Presse lobt Flick nach Debüt
Der ehemalige Bundestrainer siegte mit den Katalanen 2:1 (1:1) zum Saisonauftakt in der spanischen LaLiga beim FC Valencia, weil sein ehemaliger Bayern-Schützling Robert Lewandowski einen Doppelpack schnürte.
Weisweiler war 1975 mit einem 3:2 beim FC Elche, Lattek 1981 mit einem 4:0 gegen den FC Cadiz in die Liga gestartet.
Gündogan fehlt bei Flick-Debüt für Barca
Verzichten musste Flick nicht nur auf Neuzugang Dani Olmo, der vor einer Woche vom Bundesligisten RB Leipzig für 55 Millionen Euro Ablöse plus mögliche Boni verpflichtet worden war.
Auch der angeschlagene Nationalmannschaftskapitän Ilkay Gündogan fehlte ebenso wie die verletzten Gavi und Frenkie de Jong. Dafür gab der 17-jährige Marc Bernal sein Ligadebüt. Der Schachzug ging auf: „Die Vorbereitung war schwierig, weil wir Spieler bei der Europameisterschaft und bei den Olympischen Spielen hatten. Das hat uns erlaubt, den jungen Spielern mehr Minuten zu geben, und heute habe ich sie belohnt, weil sie sehr gut gearbeitet haben“, meinte Flick.
„Flicks Gegengift wirkt“, titelte die Zeitung Sport zur Entscheidung des Trainers, auf die Jugend zu setzen. In der hitzigen Atmosphäre von Valencia zeigten diese sich weitgehend unbeeindruckt, Bernal hielt zusammen mit dem auch erst 20 Jahre alten Marc Casado das defensive Mittelfeld zusammen.
„Nur wenige Trainer würden es wagen, in ihrem ersten Spiel auf der Trainerbank so viel zu machen“, heißt es in dem Sport-Bericht weiter. Die Marca schrieb, Flick habe „Mut und Entschlossenheit“ bewiesen. Dass er mit Ferran Torres, Lamine Yamal, Raphinha und Lewandowski vier Angreifer aufgeboten habe, sei ein „Statement“ gewesen: „Barca sieht vielversprechend aus. Es leidet in Valencia, aber startet den Wettbewerb mit einem Sieg.“
Fünf Tage nach der völlig verpatzten Generalprobe beim 0:3 gegen die AS Monaco, bei der erste Kritik laut geworden war, hatte Flick zunächst Glück, dass sein Team nicht früh in Rückstand geriet.
Valencia hatte die ersten Torchancen, der neue Kapitän Marc-André ter Stegen rettete hier noch bei einer abgefälschten Flanke des Olympiasiegers Diego Lopez in höchster Not (21.).
Katastrophaler Fehler von ter Stegen
Kurz vor der Pause passierte es: Hugo Duro traf per Kopf, doch erst nach Videobeweis durfte er jubeln, die Abseitsentscheidung wurde zurückgenommen (44.).
Nach einem katastrophalen Fehler von ter Stegen im Spielaufbau rettete Pau Cubarsi gegen Duro auf der Linie (45.+3).
Dank Lewandowski ging es mit einem 1:1 in die Kabinen: Der 35-jährige Pole glich nach einer Hereingabe des Europameisters Lamine Yamal völlig überraschend aus (45.+6).
Kurz nach Wiederbeginn drehte der ehemalige Bundesliga-Torjäger das Spiel per Foulelfmeter (49.). Raphinha war im Strafraum gefoult worden.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)