Mit Vinícius Júnior. (24), Rodrygo (23), Brahim Díaz (24) sowie den Neuzugängen Kylian Mbappé (25) und Endrick (18) ist die Offensive von Real Madrid bestens besetzt - allerdings wohl noch nicht vollständig.
Startet Reals Supertalent jetzt durch?
Denn auch Arda Güler (19) soll dort vorne wirbeln - zumindest scheint das der Plan von Trainer Carlo Ancelotti, der den Türken in den Vorbereitungsspielen auf dem rechten Flügel auflaufen ließ.
„Die Saison wird für ihn wichtig, denn er wird mehr Einsätze bekommen als in der vergangenen“, erklärte der erfahrene Italiener nach Reals 0:1-Niederlage im Testspiel gegen die AC Mailand.
Arda Güler trumpft bei Real Madrid auf
Beim Test in Chicago hatte das türkische Supertalent wieder seine komplette Klasse aufblitzen lassen, genau wie bei seiner Torvorlage im Testspiel-Clásico gegen Barcelona (1:2).
„Güler macht so weiter, wie er aufgehört hat“, schrieb Real Total und spielte damit auf Gülers herausragende Form gegen Saisonende sowie seinen überzeugenden EM-Lauf mit der türkischen Nationalmannschaft an.
Doch wie geht es jetzt weiter für den 19-Jährigen - oder besser gefragt: wo? „Ich denke, je näher am Tor, desto besser“, brachte es Coach Ancelotti schon gegen Ende der vorherigen Saison auf den Punkt. „Er ist sehr effektiv, er macht viele Tore auf kleinem Raum, er hat ein besonderes Talent. Das zeigt er besser, wenn er näher am Tor steht.“
Güler - „Mehr Muskeln und voller Selbstvertrauen“
„Wir reden hier von einem Spieler, der mehr Tore als Spielminuten hat - das kann nur ein Geschenk sein“, spielte der 65-Jährige auf Gülers absurde Tor-Statistik in der spanischen Liga an. In nur 373 Minuten gelangen ihm bei seinen zehn Einsätze stolze sechs Tore, er traf also im Schnitt alle 62 Minuten.
Seine Arbeit gegen den Ball muss der Türke jedoch noch verbessern, daraus machte sein Trainer kein Geheimnis, zeigte sich allerdings optimistisch.
„Mehr Muskeln und voller Selbstvertrauen“, schrieb die Sport-Zeitung Marca, nachdem Güler einige Tage früher aus seinem EM-Urlaub ins Training zurückgekehrt war.
Auf der USA-Reise fiel der Türke dann gleich bei den ersten Trainingseinheiten auf, spielte seinen Gegenspielern Knoten in die Beine und versenkte reihenweise Bälle im Tor.
„Die beiden Perlen von Real Madrid“
Auch sein Zusammenspiel mit Endrick beeindruckte die anwesenden Journalisten. „Die beiden Perlen von Real Madrid scheinen sich perfekt zu verstehen“, war bei der Marca zu lesen: „Das Spiel gegen Mailand hat noch mal gezeigt, dass der Türke sich verändert hat.“
Vor allem mit Hinblick auf seine körperliche Durchsetzungskraft und sein Engagement bei Zweikämpfen habe Güler einen Sprung gemacht: „Um in Madrid als Flügelspieler zu spielen, muss man auch andere Aufgaben erfüllen und Arda hat das verstanden.“
Doch reicht das bereits, um sich gegen Vinícius, Mbappé und Co. durchzusetzen? Nicht ohne Grund soll eine Leihe des türkischen Juwels im Raum gestanden haben. Allerdings trauen die Verantwortlichen Güler bereits eine größere Rolle zu – und er sich selbst offenbar auch.
Ein Stammplatz ist aktuell unrealistisch, allerdings hat er sich mehr Einsätze verdient.
Kroos-Abschied günstig für Güler?
Mehr als vergangene Saison sollen es definitiv werden. Damals verpasste der junge Türke wegen einer Meniskus-Verletzung während der Vorbereitung und wegen anschließender Muskelverletzungen die gesamte Hinrunde und durfte in der Rückserie nur als Joker an - machte diesen Job aber überragend.
Nun hat Real mit Mbappé und Endrick zwar nominell zwei namhafte zusätzliche Optionen für die Offensive, allerdings könnte Güler die ansteigende Anzahl an Pflichtspielen entgegenkommen sowie der Abgang von Toni Kroos.
So oder so, am Ende kommt es nur auf Güler selbst an. Schon in jungen Jahren hat er auf größter Bühne gezeigt, wozu er imstande ist. Wenn er verletzungsfrei bleibt und sich weiter verbessert, dann muss sich der wuselige Türke keine Sorgen um Einsätze bei den Königlichen machen.
Güler? „Gibt nicht viele Spieler, die so sind“
„Er hat eine große Zukunft vor sich, wenn er gesund bleibt“, zeigte sich jüngst auch Toni Kroos am Sky-Mikrofon begeistert von seinem ehemaligen Mitspieler. „Was Arda von anderen jungen Spielern unterscheidet, ist, dass er offen ist zu lernen.“
„Es gibt nicht viele Spieler, die so sind“, fuhr der Ex-Madrilene fort: „Er will wirklich lernen und sich verbessern. Sein Abschluss und sein linker Fuß sind unglaublich, das haben wir alle von der ersten Trainingseinheit an bemerkt.“