Joao Cancelo scheint mit seinem ehemaligen Trainer Pep Guardiola noch eine Rechnung offen zu haben. Dass das Verhältnis zwischen dem Manchester-City-Coach und dem aktuell an den FC Barcelona verliehenen Verteidiger angeknackst sein soll, ist kein Geheimnis. Cancelo unterstrich dies nun, indem er sich mit harten Worten gegen den spanischen Erfolgstrainer richtete.

„Es wurden Lügen erzählt!“, behauptete der ehemalige Bayern-Verteidiger kürzlich in einem Interview mit der portugiesischen Sportzeitung A Bola und bezieht sich dabei auf Aussagen von Guardiola aus dem vergangenen Jahr. Demnach soll der Portugiese nicht gut auf seine Rolle als Reservist bei dem Premier-League-Klub reagiert haben.

Cancelo kam 2019 von Juventus Turin nach Manchester und absolvierte dort über 150 Pflichtspiele, bis er nach einer taktischen Umstellung in der Defensive immer weniger zum Einsatz kam.

Barcelona-Star reagiert auf Vorwürfe von Guardiola

Beim Spiel der Citizens gegen die Wolverhampton Wanderers im vergangenen Januar stand Cancelo nicht in der Startelf und soll dafür wenig Verständnis gehabt haben. Laut eines kicker-Berichts setzte er sich in einer Trotzreaktion direkt auf die Ersatzbank, statt sich vor dem Spiel gemeinsam mit dem Rest der Mannschaft in die Kabine zu begeben.

Der Außenverteidiger möchte das allerdings so nicht auf sich sitzen lassen. „Ich war noch nie ein schlechter Teamkollege. Man kann entweder (Nathan, Anm. d. Red.) Aké oder Rico (Lewis) fragen. Ich habe ihnen gegenüber keine Überlegenheits- oder Minderwertigkeitskomplexe, das ist nur die Meinung des Trainers“, entgegnete er den Aussagen des City-Coachs.

Anschließend teilt Cancelo noch weiter gegen den Klub aus, bei dem er noch bis 2027 unter Vertrag steht: „Ich bin geblieben, weil es nicht wahr ist. Ich glaube, Manchester City war ein bisschen undankbar, als sie das sagten, weil ich in den Jahren, in denen ich dort war, ein sehr wichtiger Spieler war.“

Cancelo: „Habe meine Frau und meine Tochter voller Angst allein zu Hause gelassen“

Der Barcelona-Spieler betonte, dass er „immer alles gegeben“ habe, selbst in schwierigen Situationen. Als Beispiel führte er einen Schockmoment am Tag vor dem Topspiel gegen Arsenal an, als er bei einem Überfall ausgeraubt wurde und dennoch bei der Partie auf dem Platz stand.

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„Das sind Dinge, die man nicht vergisst. Ich habe meine Frau und meine Tochter voller Angst allein zu Hause gelassen“, erinnerte sich der 29-Jährige und legte dann mit dem nächsten Seitenhieb nach: „Die Leute werden sich aber nur an die andere Sache erinnern, weil Herr Guardiola viel mehr Macht hat als ich, wenn er etwas sagt. Ich ziehe es vor, es für mich zu behalten und zu wissen, dass ich die Wahrheit sage. Ich bin ein transparenter Mensch, ich lüge nie.“

Wechsel zum FC Bayern „die richtige Wahl“

Nur wenige Monate nachdem die ersten Berichte zum angespannten Verhältnis zwischen Trainer und Spieler aufgekommen waren, wechselte Cancelo als Leihspieler zum FC Bayern München - für den Portugiesen auch rückblickend eine gute Entscheidung.

„Ich bereue es nicht, auch wenn City die Champions League gewonnen hat. Ich habe das Gefühl, dass ich die richtige Wahl getroffen habe, dass ich zu einem Verein gegangen bin, der mich wirklich wollte“, berichtete er und ergänzte: „Es war ein Klub, der mir in den sechs Monaten, in denen ich dort war, viel gegeben hat. Ich hatte es mit hochklassigen Spielern zu tun und der Klub ist großartig.“

Nach dem Leihende in München wurde der Defensiv-Spieler direkt weiter nach Spanien verliehen. Trotz aller Kritik blickt Cancelo aber auch versöhnlich auf seine Zeit in England zurück: „Das Leben geht weiter und ich wünsche ihnen alles Gute, denn während ich dort war, habe ich den Fußball und die Mannschaft genossen.“