Jüngster Torschütze in der Vereinsgeschichte vom FC Barcelona und jüngster Torschütze in der Champions League - schon als Teenager trumpfte Ansu Fati bei den Katalanen auf. Ein geeigneter Nachfolger von Lionel Messi schien endlich gefunden, Fati von Fans und Medien als kommender Superstar gehandelt.
Ein uneingelöstes Versprechen
Doch wieder einmal konnte ein „Double“ des Argentiniers nicht die Erwartungen erfüllen und steht laut spanischen Medien vor dem Abgang.
Denn nach seinen Rekorden wurde der Spanier immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. So zwang den Außenspieler beispielsweise ein Meniskusriss, den er sich im November 2020 zugezogen hatte, fast zu einem Jahr Pause.
Trotz der langwierigen Verletzungen blieb er eines von Barças großen Versprechen für die Zukunft - wie sein kurz nach der Zwangspause verlängerter Vertrag bis 2027 und der Wechsel der Rückennummer verdeutlichte. Nach dem Abgang von Messi im Sommer 2021 übernahm der Youngster nämlich dessen Trikotnummer zehn.
Die großen Erwartungen erfüllte der in Guinea-Bissau geborene Offensivspieler anschließend nicht ansatzweise. Fati steuerte zwar in der Saison 2021/22 in jedem zweiten Ligaspiel, bei dem er mitwirkte, ein Scorerpunkt bei, stand allerdings auch nur zehnmal in La Liga auf dem Platz. In der vergangenen Saison blieb der neunmalige spanische Nationalspieler vom Verletzungspech verschont, kam beim spanischen Meister aber nicht über die Jokerrolle hinaus.
Xavi: „Es geht darum, dass er Konkurrenz hat“
Nur in zwölf seiner 36 La-Liga-Einsätze stand er von Beginn an auf dem Feld. „Es geht darum, dass er Konkurrenz hat. Vielleicht sind Ferran und Raphinha ein bisschen besser. Lewandowski ist eine Garantie (für die Startelf, Anm. d. Red.), und dann muss der Trainer entscheiden“, erklärte FCB-Coach Xavi mit Blick auf Fatis Rolle.
Trotzdem schloss Fati Ende März ganz zum Ärger seines Vaters einen Abgang von seinem Jugendklub aus. „Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn von Barça wegholen, aber er will bleiben“, erläuterte Bori Fati im Gespräch mit der Zeitung Mundo Deportivo und führte aus: „Ich bin wütend als Vater. Wir sprechen hier von der Rückennummer 10 von Barca, einem Nationalspieler der spanischen Nationalmannschaft und einem Jungen, der aus La Masia kommt. Ich denke, wir haben viel mehr verdient.“
Selbst als Xavi ihm im Juni öffentlich keine Einsatzzeit garantierte - „es muss Kontinuität geben und das kann ich ihm nicht geben“, wurde der Trainer von der Mundo Deportivo zitiert -, soll der Angreifer nicht an einen Wechsel gedacht haben.
Der nächste Messi-Nachfolger will weg
Doch seine Hoffnung, sich durch die Vorbereitung auf einen Stammplatz zu empfehlen, bekam am ersten Spieltag einen großen Dämpfer. Nicht nur aufgrund seiner anfänglichen Zuschauerrolle, sondern auch wegen Xavis Wechseln. Vor Fati, der gegen Getafe elf Minuten vor dem Ende eingewechselt wurde, hatte der Welt- sowie Europameister mit Abde (zum Wiederanpfiff) und Lamine Yamal (76. Minute) zwei anderen Offensivspieler das Vertrauen geschenkt.
Das führte beim einstigen Wunderkind nun wohl zur Kehrtwende: Denn wie die as berichtet, soll der inzwischen 20-Jährige Blaugrana nun wohl doch verlassen wollen – genau wie die andere titulierten und ebenfalls gescheiterten Messi-Kopien Bojan Krkić oder Alen Halilović vor ihm.
Und laut der Zeitung Sport soll Barca zumindest offen für ein Leihgeschäft sein. Mehrere europäische Mannschaften beobachten die Situation um Fati ganz genau. Die Berater des Talents prüfen bereits die Optionen.
Im Februar hatte es sogar ein Gerücht um den FC Bayern gegeben, an dem nach SPORT1-Informationen aber nichts dran war.
Findet das einstige Wunderkind einen Ausweg?