Seit letzter Woche brodelte die Gerüchteküche um den Profifußballer Ansu Fati gewaltig.
„Würde Barcelona morgen verlassen“
Nach seiner Verletzungspause konnte er bislang nicht zu alter Form zurückfinden. Vom Trainer wurde er deshalb auf die Spielerbank verfrachtet. Ein Grund für ihn, zu gehen?
In seiner Jugend spielte sich Fati in die Herzen der Fans. Er galt als Ausnahmetalent und zeigte mehrmals vielversprechende Ansätze. Als Flügelstürmer war er Hoffnungsträger für eine glorreiche Zukunft des FC Barcelona. 2020 wird er sogar von der französischen Zeitung l´Èquipe als weltbester U20-Spieler gekürt.
Aber es kam alles anders: Durch die langjährige Verletzungsserie des spanischen Nationalspielers, wozu ein Meniskusriss, zwei aufeinanderfolgende Oberschenkelverletzungen und eine Knie- sowie Hüftprellung zählten, verlor er nachhaltig seine damalige Form. Die hochgeschätzte Leistung litt stark unter den gesundheitsbedingten Pausen.
Karriere stockt nach Comeback
Seit dieser Saison war Fati wieder gänzlich fit, sein altbekanntes Niveau lässt aber noch auf sich warten. Bislang musste sich der spanisch-guinea-bissauische Fußballspieler überwiegend mit einem Bank-Platz am Spielfeldrand zufriedengeben. (DATEN: Die Tabelle von La Liga)
Obwohl sein Vertrag erst 2027 ausläuft, kursieren vielzählige Gerüchte über einen Wechsel von Fati. Er sei unzufrieden mit seinem geringen Spielanteil der letzten 38 Pflichtspiele. Seinen Trainer Xavi Hernandez konnte Fati seit knapp zwei Jahren nicht mehr überzeugen. Damals erbte der heute 20-jährige die Trikotnummer zehn von Weltstar Lionel Messi. Heute zieht er einen Abgang vom FC Barcelona in Betracht.
Krisenmeeting um Fati - Vater droht Barca!
Nach SportBild-Informationen kam es letzte Woche auch schon zu einem einstündigen Krisengespräch zwischen den Barca-Managern Jorge Mendes und Jordi Cruyff sowie Bori Fati, dem Vater des 20-jährigen.
Bori konnte nicht verstehen, wieso Xavi so wenig Vertrauen in Fati hat: „Ich weiß nicht, warum Xavi Ansu nicht spielen lässt. Er muss seine Gründe haben. Ansu ist nicht wütend auf ihn, da Xavi immer sein Idol war. Aber ich! Ich bin als Vater sehr wütend.“
„Wenn es nach mir ginge, würde ich Barcelona morgen verlassen. Ich sagte Ansu, dass wir gehen müssten, wenn sich die Situation nicht ändern würde, aber er sagt mir, dass ich falsch liege“, schimpfte der einstige Benfica-Bissau-Spieler im Gespräch mit El Partidazo de COPE.
Ein Szenario, das aber nicht eintreten wird. Zumindest, wenn man Mateu Alemany und Cruyff glauben darf. Laut der spanischen Sporttageszeitung Sport sollen Barcelonas Fußballdirektor sowie der Sportdirektor Fatis Vater versichert haben, dass der Youngster ein fester Bestandteil der Klubpläne sei. Daher soll sei ein Sommertransfer „völlig ausgeschlossen“. Auch Xavi hatte sich im Februar in diese Richtung geäußert.
„Wie ein Stier“
Dennoch zeigte sich Bori sichtlich unzufrieden mit der Situation seines Sohnes. Er zweifelte nicht an der Leistung des Nationalspielers. Über seine aktuelle Form sagte Bori: „Jetzt ist er körperlich super. Er hat mehr Explosivität als früher, ganz sicher. Jetzt, mit der Vorbereitung, die Barca ihm gegeben hat, ist er wie ein Stier.“
„Manchmal denkt man als Vater und nicht als Trainer“, versuchte Bori seine Gefühlslage zu erklären. Er sei sauer, wenn man dem spanischen Flügelspieler keine Chance gebe, sein Talent zu zeigen: „Man kann von ihm nicht erwarten, dass er sofort ein Tor schießt, sobald er auf dem Platz steht“, kritisierte er und nimmt damit seinen Sohn in Schutz.
Laut ihm würde der Knoten für Fati nämlich platzen, falls er in La Liga endlich wieder treffe. „Ich bin der Vater von Ansu, ich verteidige ihn.“
Lächerliche Marktsumme für den Profi
Wie die Zukunft für die in Guinea-Bissau geborene Nummer Zehn aussehen wird, bleibt weiterhin unklar. Berichten der SportBild zufolge, hat Manchester United schon lange ein Auge auf den Nachwuchsfußballer geworfen.
Barca scheint offenbar auch nicht abgeneigt zu sein, Fati zu verkaufen. Im Krisengipfel hatten sich Fatis Vater und die Manager, laut El Chiringuito de Jugones, auf einen vorläufigen Marktpreis zwischen 40 und 50 Millionen Euro geeinigt.
Für die Leistungen, die der Spanier noch vor zwei Jahren erbrachte, wäre das eine schon fast lächerliche Summe.