Es ist das nächste Kapitel im Skandal um Millionenzahlungen des FC Barcelona an den ehemaligen Schiedsrichter-Vizeboss José María Enríquez Negreira.
Neuer Wirbel in der Barca-Affäre
Der ehemalige LaLiga-Schiedsrichter und nun als VAR-Offizieller fungierende Xavier Estrada Fernandez hat wegen mutmaßlichen Sportbetrugs Klage gegen Negreira erhoben.
Diese wurde am Freitag beim zuständigen Gericht in Barcelona eingereicht. Laut dem katalanischen Sender TV3 geht Fernandez davon aus, dass Negreira seine Rolle im Technical Committee of Referees (TCA) ausgenutzt habe, um Einfluss auf Schiedsrichter zu nehmen.
Dies begründet die Klageschrift mit einem offensichtlichen Gewinnmotiv, da der Beschuldigte jahrelang technische Berichte für den FC Barcelona über Schiedsrichter zusammengestellt habe.
Fernandez mit Vorwürfen gegen Negreiras-Sohn
Der Klub selbst bestätigt diese Zahlungen an das Unternehmen Negreiras in einem Statement bereits, als die Zahlungen publik wurden. Allerdings betonte Barcelona auch, dass dies eine gängige Praxis im Profifußball sei.
Für Fernandez ging die Zusammenarbeit zwischen dem FC Barcelona und dem Unternehmen DASNIL 95 SL jedoch weiter. Laut der Klageschrift soll Negreiras Sohn Enriquez Romero Schiedsrichter gecoacht haben, während er sie vor dem Spiel vom Hotel zum Stadion begleitete.
Zumindest der FC Barcelona hat jedoch - zumindest sportlich - erstmal keine Konsequenzen zu erwarten.
Wie Liga-Boss Javier Tebas vor einigen Tagen bestätigte, gibt es keine Untersuchung der Liga, „da zwischen 2018 und 2023 fünf Jahre vergangen sind und diese Art von Vergehen nach drei Jahren verjährt“.
Liga positioniert sich gegen Barcelona
Dennoch positionierte sich auf einer Delegierten-Kommission vor wenigen Tagen der Großteil der Liga gegen die Katalanen.
„Gestern hat die Mehrheit der LaLiga-Vereine während der Sitzungen ihre tiefe Besorgnis über diesen Fall zum Ausdruck gebracht, den sie als äußerst schwerwiegend erachten, so dass der Vorschlag für eine gemeinsame Mitteilung die einstimmige Unterstützung aller Vereine der LaLiga-SmartBank (2. Liga, Anm. d. Red.) der LaLiga-Santander-Vereine erhielt, mit Ausnahme von zwei Vereinen, die sich aus unterschiedlichen Gründen gegen diese gemeinsame Mitteilung aussprachen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Einzig Real Madrid und der FC Barcelona entschieden sich, die gemeinsame Mitteilung nicht zu unterschreiben.