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FC Valencia am Abgrund: Ehemaliger Spitzenklub im Abstiegskampf - Fan-Proteste gegen Investor Peter Lim

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FC Valencia am Abgrund: Ehemaliger Spitzenklub im Abstiegskampf - Fan-Proteste gegen Investor Peter Lim

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Der Absturz des FC Valencia

Der FC Valencia steht in La Liga derzeit historisch schlecht da, es droht der Abstieg. Doch die Fans sind vor allem aufgrund der Entscheidungen von Investor Peter Lim verärgert und protestieren.
Der FC Valencia kann derzeit nicht an alte Glanztaten anknüpfen
Der FC Valencia kann derzeit nicht an alte Glanztaten anknüpfen
© Imago
Der FC Valencia steht in La Liga derzeit historisch schlecht da, es droht der Abstieg. Doch die Fans sind vor allem aufgrund der Entscheidungen von Investor Peter Lim verärgert und protestieren.

Vier Niederlagen in Folge, nur 20 Punkte nach 21 Spieltagen und Tabellenplatz 18 - die aktuelle Bilanz des einstigen spanischen Giganten FC Valencia liest sich verheerend.

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Dass der Klub nach der Niederlage vom Wochenende gegen Athletic Bilbao zum ersten Mal nach langer Zeit auf einem Abstiegsplatz in La Liga steht, ist ein historischer Tiefpunkt. Noch nie rangierte der Klub nach 21 Spielen so weit unten in der Tabelle - nicht einmal in der Abstiegssaison 1985/86. (NEWS: Alle aktuellen Infos zu La Liga)

Der Absturz Valencias ist die logische Konsequenz aus den mangelnden Erfolgen in letzter Zeit. Neben Getafe sind die Schwarz-Weißen die einzige Mannschaft, die im aktuellen Jahr noch keinen Sieg in der spanischen Liga erringen konnte. Zuletzt gewann der Klub vor der WM-Pause am 9. November gegen Betis.

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Doch die eigentlichen Gründe für die sportliche Misere sind tiefergehend. Nachdem Valencia Anfang der 2000er der Wiederaufstieg in die europäische Spitzenklasse (Champions-League-Finale 2000 und 2001, UEFA-Cup-Sieger 2004) gelungen war, warfen vereinsinterne Unruhen und hohe Schulden den Verein erneut zurück. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan von La Liga)

FC Valencia: Investor Peter Lim als Ausweg aus der Finanzkrise

Schließlich sah sich die Vereinsführung 2014 gezwungen, dem Verkauf an einen ausländischen Investor zuzustimmen, um Valencia aus der prekären Situation zu retten. Den Zuschlag erhielt der Geschäftsmann Peter Lim aus Singapur für vergleichsweise günstige 94 Millionen Euro.

Als neuer Eigentümer des Fußballklubs versprach er, dass der Verein seine besten Spieler nicht mehr verkaufen müsse, und rief zugleich das Ziel aus, das Team jede Saison in der Spitzengruppe zu platzieren. Angesichts der Ankündigungen zeigten sich auch die Fans optimistisch, dass Lims Übernahme ihren Klub zurück an die Spitze des europäischen Fußballs führen würde. (DATEN: Die Tabelle von La Liga)

Doch rund achteinhalb Jahre später lässt sich klar bilanzieren, dass Lim sein Versprechen nicht erfüllt hat. Die anfänglichen Sympathien für den Investor verflüchtigten sich schon in den ersten Jahren nach der Übernahme aufgrund einiger merkwürdiger Personalentscheidungen und einer engen Zusammenarbeit mit Spielerberater Jorge Mendes.

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Valencia verkauft seine besten Spieler

Im Sommer 2015 verließ der ehemalige Valencia-Präsident Amadeo Salvo, der beim Verkauf noch ein Fürsprecher Lims gewesen war, nach einem Machtkampf mit Vermittler Mendes und dessen Klienten Nuno Espirito Santo, dem damaligen Valencia-Trainer, den Verein. Der Abgang ließ beim Umfeld des Klubs erste Zweifel über Lims Arbeit aufkommen.

In den folgenden Jahren verkaufte der FC Valencia immer wieder seine besten Spieler. Daniel Parejo, Geoffrey Kondogbia, Francis Coquelin, Rodrigo, Carlos Soler, Ferran Torres und Goncalo Guedes zählen zu den namhaften Profis, die den Klub verließen. Einige von ihnen wechselten für relativ niedrige Summen den Verein.

Eine Entwicklung, die Eigentümer Lim maßgeblich zu verantworten hat. Zusammen mit seinem engen Freund und Spielervermittler Mendes, bringt er die Stars Jahr für Jahr bei anderen Teams unter. Dabei profitiert der Klubboss von den Verkaufsprovisionen der Spieler. So haben Lim und Mendes gemeinsam ein Netzwerk geschaffen, was für sie selbst von Vorteil ist, aber dem FC Valencia als Verein schadet.

In einem seltenen Interview mit der Financial Times aus dem Jahr 2021 unterstrich Lim den Nutzen des spanischen Klubs: Valencia sei eine „Trophäe“, die „unglaublich gut für die Vernetzung“ sei.

Zehn Trainer in acht Jahren

Doch nicht nur im Spielerkader herrscht bei den Schwarz-Weißen eine hohe Fluktuation: Auf der Trainerposition waren in acht Jahren unter Lim zehn verschiedene Übungsleiter im Einsatz. Dabei traf der Eigentümer einige unverständliche Entscheidungen, wovon besonders die Entlassung von Trainer Marcelino im Jahr 2019 hervorsticht.

Valencia hatte zum damaligen Zeitpunkt mit Tabellenplatz vier eine gute Saison absolviert und sogar die Copa del Rey gegen den FC Barcelona gewonnen. Doch ungeachtet dieser Erfolge wurden kurze Zeit später sowohl Trainer Marcelino als auch Fußballdirektor Mateu Alemany vom Eigentümer vor die Tür gesetzt.

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Die folgenden Valencia-Trainer Javi Gracia, Albert Celades und Jose Bordalas mussten alle nach einer Saison wieder gehen. Noch schlimmer traf es Gennaro Gattuso, der erst im vergangenen Sommer das Traineramt bei den „Blanquinegros“ übernommen hatte: Der Italiener verließ den Klub jüngst im Januar. Am Dienstag wurde Nachfolger Ruben Baraja vorgestellt.

Nach Gattuso-Aus: Massive Proteste der Fans

Gattuso soll sich von der Vereinsführung um Investor Lim betrogen gefühlt haben, da diese ihm keine Neuverpflichtungen in der Wintertransferphase gewährten. Die Umstände der Trennung von Gattuso stießen bei den Valencia-Fans einmal mehr auf massives Unverständnis.

Unter dem Namen „Libertad VCF - Freiheit für den FC Valencia“ haben sich einige Fangruppierungen bereits seit geraumer Zeit gegen Lim verbündet. Nun organisierten sie rund um das Heimspiel am 11. Februar gegen Athletic Bilbao einen großangelegten Protest. So waren zum Anpfiff der Partie nur etwas weniger als die Hälfte der Zuschauer im Stadion anwesend. Umso zahlreicher machten die Anhänger vor dem Stadion Lärm und forderten, dass Lim den Klub verkauft. Erst in der 19. Minute (Valencia wurde 1919 gegründet) betraten die protestierenden Fans die Arena.

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Der auf Bannern und Plakaten stehende Slogan „Lim geh nach Hause“ ist schon seit einigen Monaten im Einsatz. Doch die Ironie ist, dass Lim in Singapur zu Hause ist. Zum letzten Mal ließ sich der Geschäftsmann nämlich im Dezember 2018 bei einem Spiel von Valencia blicken.

Auch jetzt, wo der prestigeträchtige Verein endgültig im Abstiegskampf angekommen ist, zeigt sich Lim weiterhin nicht. Verkaufsabsichten soll er auch nicht hegen. Die Fans haben für die Zukunft deshalb bereits weitere Protestaktionen angekündigt.

Ob der FC Valencia angesichts des Chaos auf der Führungsebene einen Abstieg in die zweite Liga vermeiden kann, bleibt abzuwarten. Verstärkungen im Winter hat der Traditionsklub jedenfalls nicht geholt.