David Alaba ist nicht mehr David Alaba!
Alaba ist nicht mehr Alaba
Zumindest nicht der Alaba, in den sich die königlichen Fans nach dem Champions-League-Titel mit Real Madrid 2022 verliebten - und auch nicht derjenige, der das unbestrittene Rückgrat der jüngsten Erfolge des FC Bayern war.
Bei seinem Debüt für die Königlichen ging er noch mit jeder Art von Druck souverän um. Es machte ihm nichts aus, die Trikotnummer vier von Real-Legende Sergio Ramos zu erben. Stattdessen wurde sein Jubel mit einem Stuhl sogar zum Kult. (NEWS: Alaba erklärt bei SPORT1 seinen verrückten Stuhl-Jubel)
In der vergangenen Saison war der Österreicher bei Trainer Carlo Ancelotti unumstritten (mit 4.071 Minuten war er der viertmeist eingesetzte Spieler im Team). Eine Rolle, mit der Alaba auch in die laufende Spielzeit gestartet ist und die er beibehalten hat.
Die Leistung ist jedoch Lichtjahre von seiner Bedeutung für die Mannschaft entfernt. Olocip kann das belegen und bezeichnet seine Saison als die schlechteste, seit das auf die Anwendung von KI im Fußball spezialisierte Unternehmen Daten sammelt, nämlich seit 2016/17. (NEWS: Hat Real ein großes Abwehr-Problem?)
Alabas schlechteste Saison seit 2016/17
Mit seinen Aktionen akkumuliert Alaba derzeit einen Wert von 0,10 pro 90 Minuten. Mit anderen Worten: Er trägt dazu bei, dass Real alle zehn Spiele ein Tor mehr erzielt oder verhindert als erwartet. (NEWS: Alle aktuellen Infos zu La Liga)
Zum Vergleich: In der vergangenen Spielzeit kam der 30-Jährige auf 0,275.
Seine Obergrenze? Die Saison 2020/21 bei den Bayern, seine letzte in München, wo er mit einem Wert von 0,36 (ein Tor für seinen Verein alle 2,8 Spiele) auftrumpfte, bevor er nach Madrid wechselte. (NEWS: Große Ehre für einen Königlichen)
Seine Untergrenze war 2016/17 mit einem Wert von 0,27 - bis zur aktuellen, schwierigen Saison! Dabei legte der Defensiv-Allrounder 2022/23 los wie die Feuerwehr und glänzte mit Toren gegen Eintracht Frankfurt im europäischen Supercup und gegen Almería in La Liga.
Damals führte er sogar die vereinsinterne Torschützenliste an. Doch seitdem ist Alaba eine eher unbekannte Größe. (NEWS: So stark war Real-Star Bale zu „BBC“-Zeiten)
Ex-Bayern-Star in tiefer Formkrise
Quantitativ gesehen hat er zwei Tore und drei Assists erzielt und in 23 Spielen 1.806 Minuten gespielt. Ob als Innenverteidiger (16 Spiele) oder als Linksverteidiger (7), Ancelotti hat stets Vertrauen in ihn. (DATEN: Die Tabelle von La Liga)
Der österreichische Nationalspieler ist sogar der am dritthäufigsten eingesetzte Spieler. Aber auf der qualitativen Seite deckt Olocip Überraschendes auf, nämlich, dass seine Auftritte wackelig und die Leistungen durchwachsen sind.
Denn in dieser Saison war Alaba nicht in der Lage, die Sicherheit und das Selbstvertrauen auszustrahlen, die er eigentlich haben sollte. Besonders bemerkenswert ist, dass er in einem Bereich, in dem er jahrelang Maßstäbe gesetzt hat - bei der Ballabgabe - einen Rückgang verzeichnet hat. (NEWS: So emotional verabschiedet sich Real-Legende Bale)
Während Eder Militao für die Physis im Team stand, war Alaba der begnadete Abwehrspieler, um das Spiel von hinten aufzubauen. Diese exzellente Fähigkeit machte ihn nicht von ungefähr zu einem der besten Verteidiger der Welt.
Ein Wert, der sich im Vergleich zu seiner bisher schlechtesten Spielzeit allerdings halbiert hat. Von 0,12 in der Saison 2016/17 auf nur noch 0,06 in dieser. Und Lichtjahre entfernt von den 0,23 von 2019/20. Alaba ist weniger präzise und viel ungestümer als sonst, und das spiegelt sich in diesem Leistungsabfall deutlich wider.
Wegen Alaba? Real an Bayerns Davies dran
Vor allem seine Vielseitigkeit, mit der er zwischen Innen- und Linksverteidigung pendelt, erweist sich für Alaba als zweischneidiges Schwert. (NEWS: Wirbel um Zidane erschüttert Frankreich – sogar Real tobt!)
Mit der Ankunft von Antonio Rüdiger wurde eigentlich erwartet, dass der Wiener auf die linke Außenbahn zurückkehren würde, um Chelseas früheren Abwehrchef in der ersten Elf unterbringen zu können - und um den inkonstanten Linksverteidiger Ferland Mendy zu ersetzen.
Doch die aktuelle Saison hat zwei Tatsachen offenbart: Einerseits stand der Franzose nur dann nicht in der Startformation, wenn Ancelotti die Rotation anwarf, andererseits entspricht die Leistung von Alaba auf der linken Seite nicht den hohen Erwartungen.
Weder das eine noch das andere ist zu 100 Prozent überzeugend, weshalb die spanische Sportzeitung AS auch berichtete, dass Bayerns Linksverteidiger Alphonso Davies ein Ziel für 2024 sei. (NEWS: Ist das Reals Mega-Plan auf dem Transfermarkt?)
Nächster Rückschlag für Alaba in 2023
Der spanische Superpokal am 11. Januar (Real Madrid – FC Valencia ab 20 Uhr im LIVETICKER) sollte im Jahr 2023 die erste große Chance für Alaba werden, seine Form wiederzufinden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan von La Liga)
Zuvor konnte er zudem in der WM-Pause bei der österreichischen Nationalmannschaft wieder Kraft und Mut tanken, um wieder zu alter Stärke zu finden. Mit Erfolg: Gegen Andorra (1:0) und gegen Italien (2:0) stand hinten zwei Mal die Null - und gegen die Squadra Azzura traf er sogar sehenswert per Freistoß.
Auftrieb sollte ihm des Weiteren die Auszeichnung zu Österreichs Fußballer des Jahres 2022 geben. Für den 30-Jährigen war es bereits die neunte Ehrung, womit er Rekordhalter ist.
Doch kurz vor dem Abflug nach Riad, wo die Supercopa unter dem FC Barcelona, Betis Sevilla, Villarreal und Real im Final Four ausgespielt wird, hinderte Alaba eine Fußsohlenverletzung daran, das Flugzeug zu besteigen.
In der Regel sollte er nun drei bis vier Wochen ausfallen. Die schlechteste Art, das Jahr 2023 zu beginnen, in dem Alaba wieder zu sich selbst finden muss. (NEWS: Alaba hofft auf Kroos-Unterschrift)