Ist das der Neustart, den sich der FC Barcelona seit Jahren erhofft?
„Der beste Dembélé ist zurück“
Die Katalanen bereiten sich aktuell in den USA auf die neue Saison vor. Der Fokus der Fans liegt dabei naturgemäß auf den hochkarätigen Neuzugängen wie Robert Lewandowski oder Raphinha. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan von La Liga)
Allerdings scheint sich noch ein weiterer „Neuzugang“ herauszukristallisieren. Einer, der bereits seit fünf Jahren im Klub spielt, jedoch erst seit kurzem so richtig angekommen zu sein scheint: Ousmane Dembélé.
Der 25-Jährige, für den die Katalanen insgesamt rund 140 Millionen Euro an den BVB überwiesen, ist von vielen schon lange als Fehleinkauf abgestempelt worden. Zu selten brachte der Franzose seine überragenden Anlagen auf den Platz, stattdessen machte er mit Undiszipliniertheiten neben dem Platz auf sich aufmerksam. (NEWS: Alle aktuellen Infos zu La Liga)
Vertragsverlängerung beflügelt Dembélé
Auch sein Körper schien den Anforderungen des Profifußballs nicht gewachsen zu sein, immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Zudem wurde dem Flügelspieler mangelnde Professionalität vorgeworfen.
Doch aktuell ist davon nichts zu sehen. Dembélé wirkt derzeit wie beflügelt. Das dürfte auch an der kürzlich erfolgten Vertragsverlängerung liegen, für die er angeblich sogar auf rund 40 Prozent seines üppigen Gehaltes verzichtet haben soll.
Nach monatelangem Hickhack konnten sich Dembélé und Barcelona auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Auch wenn die etwas lieblose Verkündung der bis 2024 erfolgten Verlängerung in den Sozialen Medien für Spott sorgte – unter anderem machte sich der FC Fulham darüber lustig -, so kann dieser Deal ein ganz wichtiger Schlüssel für die Zukunft des spanischen Vizemeisters sein.
Dembélé feiert mit Curry-Jubel
Zumindest, wenn er es schafft, sein riesiges Potenzial auch nur annähernd auszuschöpfen. Was Dembélé zu leisten imstande ist, offenbarte er beim jüngsten Testspiel gegen Juventus Turin in Dallas: Beim 2:2 erzielte er beide Tore. Beide Male spielte er auf der rechten Seite gleich mehrere Gegenspieler schwindlig, um den Ball dann mit viel Power im Tor zu versenken.
Seinen ersten Treffer feierte Dembélé mit dem „Night-Night-Jubel“ von NBA-Star Stephen Curry, der umgehend via Twitter reagierte.
Ein Auftritt, der stark an seine Zeit in Dortmund erinnerte – und die spanischen Medien verzückte. Die Mundo Deportivo schrieb von „Dembos Show“, die Marca bezeichnete ihn als „Alptraum“ der Juve-Abwehr. Und die Sport ging sogar noch weiter: „Der beste Dembélé ist zurück.“
Bereits in der vergangenen Spielzeit war zu erahnen, dass der Ex-Dortmunder eine Wandlung durchgemacht hat. In der zurückliegenden La-Liga-Saison glänzte er mit einem Treffer und 13 Vorlagen, obwohl er fast die gesamte Hinrunde ausfiel. Spanische Medien berichten zudem, dass der einstige Problem-Profi an Professionalität zugelegt habe.
Aufwärtstrend dank Xavi?
Der Aufschwung Dembélés scheint eng mit einem Namen verbunden zu sein: Xavi. Seitdem der 42-Jährige im November als Trainer das Zepter bei Barca übernahm, ging die Leistungskurve des Franzosen steil nach oben.
„Er ist ein anderer Spieler, ein besonderer Spieler“, lobte Xavi in der Mundo Deportivo seinen Angreifer. „So wie wir spielen, gibt er uns eine Menge. Er muss einen Unterschied ausmachen“, betonte er.
Seit seinem Amtsantritt hat Xavi „einen glücklichen Dembélé gesehen. Er ist immer bemüht und hat das auch gezeigt. Deshalb habe ich auch so sehr darauf bestanden, dass er bleibt.“ Er forderte von seinem Spieler im gleichen Atemzug aber auch mehr Konstanz, mehr Tore und mehr Vorlagen.
Dembélé bekommt Konkurrenz durch Raphinha
Doch der gute Auftritt dürfte nur der Anfang sein. Gesetzt ist der Dribbelkünstler keineswegs. Schließlich setzte Xavi ihm mit Raphinha einen 58 Millionen Euro schweren Neuzugang vor die Nase. Und auch der von Leeds United gekommene Brasilianer setzte bereits ein Ausrufezeichen, erzielte im Clásico gegen Real Madrid traumhaft den Siegtreffer.
Mit ihm wird sich Dembélé um den Platz auf der rechten Seite duellieren. Verstecken muss sich der dienstälteste Barca-Angreifer keineswegs.
Denn nicht nur in der Vorbereitung hat der Ex-Dortmunder gezeigt, dass er immer noch das Potenzial hat, einer der besten Flügelspieler auf der Welt zu sein. Vorausgesetzt, er bekommt seine Probleme außerhalb des Platzes langfristig in den Griff.