Als Pierre-Emerick Aubameyang gerade seinen zweiten Wirkungstreffer gesetzt hatte, holte er eine rote Kugel vom Spielfeldrand, legte sich zwei Finger auf die Stirn und hielt diese Kugel mit gestrecktem Arm nach vorne.
Reals Alptraum hat einen Namen
Damit ahmte er die Teleportation-Geste der Hauptfigur Son Goku aus dem japanischen Manga/Anime Dragon Ball nach.
Dass Aubameyang bei besonderen Anlässen gerne zu extravagantem Jubel neigt, weiß man in Dortmund noch genau. Die meisten BVB-Fans werden sich noch daran erinnern, wie Aubameyang zusammen mit Marco Reus zum Batman-und-Robin-Jubel ansetzte.
Überhaupt: Wenn Pierre-Emerick Aubameyang im Bernabeu-Stadion spielt, dann dreht der Gabuner in der Regel auf - und bei Real Madrid herrscht Alarmstufe Rot. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan von La Liga)
Aubameyang immer wieder Real-Schreck
Schon zu BVB-Zeiten war der Stürmer so etwas wie ein Angstgegner für die Königlichen. Im ersten Duell der Saison 2014/15 ging „Auba“ zwar noch leer aus - in den beiden folgenden Duellen schlug er dann aber zu, einmal sogar per Doppelpack.
Im Clásico am diesem Sonntag traf der 32-Jährige nun zum ersten Mal in der spanischen Liga auf seinen Lieblingsgegner - und schenkte ihm prompt die nächsten beiden Treffer ein.
Beim 4:0-Triumph der Katalanen sorgte Aubameyang nach Vorarbeit seines früheren BVB-Kumpels Ousmane Dembélé in der 26. Minute für die Führung der Gäste.
Nach den Treffern von Ronald Araujo (38.) und Ferran Torres (47.), das Aubameyang per Hackentrick vorbereitete, schlug der vom FC Arsenal ausgeliehene Angreifer in der 51. Minute noch einmal selbst zu.
Zwei Tore und ein Assist - das war also die nächste Visitenkarte, die Aubameyang im Bernabeu hinterließ. Die Spielfreude des Barca-Stürmers, der in der 71. Minute ausgewechselt wurde, verblüffte offenbar auch die spanischen Medien: die Real-nahe Sportzeitung Marca bezeichnete Aubameyangs Leistung gar als „einen Skandal“ - so geschockt war sie offenbar vom seinem Auftritt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zu La Liga)
Barca wieder auf Champions-League-Kurs
Während er beim FC Arsenal unter Trainer Mikel Arteta keine Zukunft mehr hatte, blüht Aubameyang beim spanischen Schwergewicht immer mehr auf. Sieben Tore in sieben Ligaspielen stehen auf seinem Zettel, im Schnitt netzte er bislang alle 63 Minuten.
Dank der Treffer des früheren Dortmunders ist Barca mittlerweile wieder klar auf Champions-League-Kurs. Bei einem Spiel weniger steht der Klub, der vor Kurzem noch bankrott schien, nun auf Platz 3 - mit vier Zählern Vorsprung auf den Fünften Real Betis. (DATEN: Die Tabelle von La Liga)
Dass sogar noch die Meisterschaft spannend werden könnte, ist trotz des Kantersieges beim Erzrivalen allerdings unwahrscheinlich. Und dennoch: Pierre-Emerick Aubameyang hat sich mit an diesem Abend endgültig in die Herzen der Barca-Fans gespielt.
Dass Aubas Teleportation - anders als bei Son Goku - nicht klappte, dürften die Fans des FC Barcelona erleichtert registriert haben.