Real Madrid hat sich in der spanischen Copa del Rey bis auf die Knochen blamiert - auch, weil Vinícius Júnior nicht auf seinen Mitspieler hören konnte.
Real-Profi verweigert Manndeckung
Beim Drittligisten CD Alcoyano schied das königliche Starensemble in der Runde der letzten 32, die für Real überhaupt erst den Einstieg in den Wettbewerb bedeutete, durch ein 1:2 nach Verlängerung direkt aus. (Spielplan und Ergebnisse der Copa del Rey)
Den entscheidenden Gegentreffer kassierte der haushohe Favorit, dessen Marktwert um 780 Millionen Euro höher liegt als der des Gegners, sogar in Überzahl. Dabei hatte der brasilianische Verteidiger Éder Militao (45.) Zidanes Team kurz vor der Halbzeit noch in Führung gebracht.
Marcelo warnt Vinícius Júnior vor Gegentor
Doch danach ging es bei den Königlichen steil bergab. In der 80. Spielminute verweigerte Vinícius Júnior dann mehr oder weniger die Manndeckung seines Gegenspielers José Solbes. Dieser bedankte sich und schob nach einem Eckball unbedrängt zum 1:1-Ausgleichstreffer in der 80. Minute ein.
Besonders ärgerlich für Real, da der 20-jährige Brasilianer von seinem Mitspieler zuvor noch ausgiebig gewarnt wurde. Ein aufgetauchtes Video bei Twitter zeigt, wie Real-Vizekapitän Marcel vor der ersten von zwei Ecken seinen jungen Teamkollegen wiederholt darauf hinwies, besser auf seinen Gegenspieler zu achten. "Lass ihn nicht entwischen, Alter. Los", rief Marcelo.
Nachdem es zu einem zweiten Eckball daraufhin kam, schnappte sich Marcelo noch einmal Vinícius und sagte ihm eindringlich: "Versau’ das nicht, Vini, versau’ das nicht!" Vinícius hörte offenbar nicht wirklich zu, denn wenige Sekunden später ließ er seinen Gegenspieler Solbes entwischen, der zum 1:1 traf.
"Blamage": Presse haut auf Real ein
"Was für eine Blamage für Madrid!", titelte die Sporttageszeitung Marca nach dem Spiel auf ihrer Homepage: "Ein heldenhaftes Alcoyano eliminiert in der Verlängerung zu zehnt die Blancos."
Informationen der Zeitung zufolge muss Trainer Zinédine Zidane jedoch nicht unmittelbar um seinen Job bangen. Demnach will Real noch bis zum Sommer warten und dann einen großen Umbruch einleiten.
Real-Trainer Zinédine Zidane offenbarte nach der Partie seine ganz eigene Sichtweise auf die Partie.
"Wir haben gegen einen Drittligisten gespielt und müssen normalerweise gewinnen. Es ist aber keine Schande, nichts davon. Es kann passieren und passiert in der Karriere eines Fußballers", sagte der Franzose: "Es ist ein weiterer schmerzhafter Tag, weil es uns und vor allem den Spielern nicht gefällt, zu verlieren. Wir machen uns jetzt aber nicht verrückt, sondern arbeiten weiter."
Jetzt die Spielewelt von SPORT1 entdecken - hier entlang!
Joker Hazard und Kroos stechen nicht
Zidane hatte seine Startelf zwar ordentlich durchgewirbelt, mit Spielern wie Marcelo, Casemiro, Federico Valverde, Isco oder Vinícius Júnior standen aber durchaus namhafte Akteure von Beginn an auf dem Platz.
In der 67. Minute kam zudem Karim Benzema in die Partie, in der Verlängerung durften dann auch Marco Asensio, Eden Hazard und Toni Kroos ran - der entscheidende Treffer aber gelang den No-Names aus Alcoy.
"Ich bin der Trainer, die Verantwortung trage ich", erklärte Zidane. Auf die Frage, ob er das Team noch erreiche, verwies er auf Kroos und Co., die man dazu fragen müsse.
"Abgesehen von den letzten drei, vier Spielen haben wir in dieser Saison gute Dinge gezeigt. Jetzt müssen wir uns auf die Liga und die Champions League konzentrieren. Ob meine Botschaft ankommt, muss man die Spieler fragen. Wir sitzen aber alle im selben Boot."