Der Titeltraum des achtmaligen Weltfußballers Lionel Messi mit Inter Miami in der Major League Soccer ist früh geplatzt. Im entscheidenden dritten Spiel um den Einzug ins Viertelfinale verlor Miami zuhause gegen Atlanta United mit 2:3 (1:2).
Sensations-Aus für Messi!
Der nur 1,70 m große Messi traf per Kopf in der 65. Minute zum 2:2, doch der Pole Bartosz Slisz (76.) entschied wenig später die Partie. Außenseiter Atlanta warf das beste Team der regulären Saison gleich in der ersten Playoff-Runde aus dem Wettbewerb.
Zum Verhängnis wurde dem Messi-Team vor allem die eigene Defensive, die sich nicht nur bei den drei Gegentoren überfordert zeigte. Exemplarisch für das mangelnde Abwehrverhalten stand der entscheidende dritte Treffer von Atlanta, bei dem das Messi-Team das Verteidigen praktisch einstellte.
Was womöglich aber auch daran lag, dass Tomás Avilés sich einige Sekunden vor dem Treffer im eigenen Strafraum zu Boden sinken ließ. Der Verteidiger wurde offenbar von Krämpfen geplagt. Der Schiedsrichter machte allerdings keinerlei Anstalten, das Spiel zu unterbrechen.
Und so segelten gleich zwei Flanken ohne Gegenwehr in den Sechzehner. Beim zweiten Versuch sprang Bartosz Slisz mit langem Anlauf völlig ungehindert ab und köpfte ein. Die Inter-Spieler sahen wie Statisten nur zu. Ein geradezu peinliches Gegentor.
„Die Spieler sind traurig, wie sie es auch sein sollten, wenn es so viele Erwartungen gibt und das Team sie nicht erfüllen kann“, sagte Miami-Trainer Gerardo Martino, der 2018 noch Atlanta zum Titel in der MLS geführt hatte: „Die Saison hatte gute und schlechte Seiten. In diesem letzten Teil des Jahres haben wir uns daran gewöhnt, die Ziele zu erreichen, aber das Wichtigste konnten wir nicht erreichen.“
Alba flippt aus
Messi selbst äußerte sich unmittelbar nach der Partie nicht, der Vertrag des 37-jährigen Argentiniers beim Klub von David Beckham läuft noch bis Ende 2025. In 22 Saisonspielen erzielte er 21 Tore.
Messis Mitspieler und Kumpel Jordi Alba, einst beim FC Barcelona schon jahrelang Mitspieler des Weltmeisters von 2022, hatte derweil nach dem Spiel einiges zu sagen. Vor allem in Richtung Schiedsrichter: Nach übereinstimmenden Medienberichten rief der aufgebrachte Außenverteidiger dem Unparteiischen beim Gang vom Platz mehrfach die Worte: „Du Drecksack“ hinterher.
Später äußerte er sich gemäßigter und kritisierte nach dem Ausscheiden den Modus in der Major League Soccer. Dieser sei „ein bisschen unfair“, erklärte der Spanier: „Es wird seit vielen Jahren so gemacht, aber ich denke, es sollte der Meister einer Conference gegen den Meister der anderen antreten, um es so fair wie möglich zu machen.“
Miami hatte in der Hauptrunde mit 74 Punkten einen Ligarekord aufgestellt. Atlanta (40) war erst über die Qualifikation in die Playoffs gerutscht.
Im Viertelfinale (ab 23. November) bekommt es Atlanta mit Orlando City zu tun. In der vergangenen Woche hatte Los Angeles Galaxy mit Marco Reus bereits vorzeitig die Runde der besten acht erreicht, nächster Gegner ist Minnesota United. In den weiteren Duellen treffen der Los Angeles FC auf die Seattle Sounders sowie die von Sandro Schwarz trainierten New York Red Bulls auf den Stadtrivalen New York City FC.