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"Kaum jemand weiß, wer Brunner ist"

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„Kaum jemand weiß, wer Brunner ist“

Paris Brunner wartet seit seinem Abgang von Borussia Dortmund auf seinen Durchbruch. Trotz einer Leihe nach Belgien kann sich der Youngster nur selten beweisen.
Nach dem Abgang von Paris Brunner hat Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin den deutschen U17-Weltmeister kritisiert.
Paris Brunner wartet seit seinem Abgang von Borussia Dortmund auf seinen Durchbruch. Trotz einer Leihe nach Belgien kann sich der Youngster nur selten beweisen.

Die Hoffnungen waren groß bei Borussia Dortmund. Als U17-Welt- und Europameister, der für die U19 des BVB auf 36 Torbeteiligungen in 42 Einsätzen kam, weckte Paris Brunner Sehnsüchte, das Juwel werde künftig auch zum Schlüsselspieler bei den Profis werden.

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Doch daraus wurde nichts. Ein langanhaltender Vertragspoker, der von vermeintlichen Disziplinlosigkeiten auf und neben dem Platz begleitet wurde, endete im Sommer damit, dass der 18-Jährige für rund fünf Millionen Euro Ablösesumme zur AS Monaco wechselte. Dort unterschrieb er einen langfristigen Vertrag bis 2028.

Sahin: „Wir können niemandem etwas schenken“

„Wir hätten Paris gerne langfristig an Borussia Dortmund gebunden, leider wollte er den von uns aufgezeigten Weg nicht mitgehen“, offenbarte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Abgang von Brunner.

Passend dazu sagte auch Cheftrainer Nuri Sahin: „Wir können niemandem etwas schenken, dafür ist der Verein viel zu groß.“ Geschenke werden dem Top-Talent bisher jedoch auch von seinem neuen Arbeitgeber nicht ausgehändigt.

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Von der AS Monaco wurde Brunner unmittelbar für ein Jahr an Cercle Brügge verliehen. Der Partnerklub wurde im Jahr 2017 vom Klubpräsidenten und russischen Milliardär Dmitri Jewgenjewitsch Rybolowlew übernommen und soll den Ligue-1-Verein seither bei der Ausbildung von Talenten aushelfen.

127 Einsatzminuten - Brunner wartet auf Durchbruch

Doch auch beim belgischen Erstligisten kommt Brunner bislang nur selten zum Zug. Während er nach seiner Einwechslung in der 65. Spielminute schon am ersten Spieltag der Saison debütierte, sind weitere Einsatzzeiten für Brunner eher eine Seltenheit.

Insgesamt kommt Brunner nur auf fünf Pflichtspiele und 127 Einsatzminuten ohne eine einzige Torbeteiligung und stand neben Kurzeinsätzen nur in der Conference League gegen Wisla Krakau in der Startelf. In der Halbzeitpause endete die Partie für ihn hingegen mit seiner Auswechslung.

Nachdem Brunner zuletzt an einer zweiwöchigen Fußverletzung laborierte, liegt sein letzter Einsatz für Brügge fast einen Monat zurück. Eine Entwicklung, die nicht den Vorstellungen des Stürmers entsprechen dürfte.

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„Seine Absicht war es, für Monaco zu spielen“

„Ich bin ein Mensch, der sehr gerne nach vorne schaut und hart daran arbeitet, das Maximale aus seiner Laufbahn rauszuholen. Und dafür fühle ich mich jetzt am richtigen Ort“, hatte Brunner im Sommer erklärt.

Stattdessen stellte der Koen Vendruyen, Journalist bei der belgischen Zeitung Het Nieuwsbald, bei den Ruhr Nachrichten fest: „In Belgien weiß kaum jemand, wer Paris Brunner ist. Er hat dafür viel zu selten gespielt. Niemand hat bisher verstanden, warum Monaco so viel Geld für ihn ausgegeben hat.“

Zudem vermutete Vendruyen, dass der Youngster mit der Leihe nach Belgien nie einverstanden gewesen sei. „Ich habe gehört, dass Paris Brunner nicht wirklich glücklich war, für Cercle Brügge zu spielen. Seine Absicht war es, für Monaco zu spielen.“

Brunner erklärte nach seinem Wechsel hingegen: „Monaco hat mir einen klaren sportlichen Weg aufgezeigt, wie sie mit mir planen und mich entwickeln wollen. Diese Wertschätzung und Klarheit haben mich sofort überzeugt und beeindruckt. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich unbedingt haben wollen.“

Belastung, Konkurrenz und Abstiegskampf in Brügge

Fest steht allerdings, dass auch die derzeitige Situation von Brügge die Situation um Brunner erschweren dürfte. Nachdem sich der Klub in der vergangenen Saison nach langer Zeit wieder für einen europäischen Wettbewerb qualifizierte, scheint die Doppelbelastung nun ihre Wirkung zu zeigen.

In der Liga steht Cercle Brügge nach 14 Spielen nur auf dem 14. Platz der Tabelle und müsste somit am Ende der Saison an der Abstiegsrunde teilnehmen, bei welcher die Teams auf den Plätzen 13 bis 16 zwei Absteiger bestimmen. Die Kombination aus hoher Belastung und Abstiegskampf stellt entsprechend für Brunner und seinen Klub eine unverhoffte Herausforderung dar.

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Neben der sportlichen Situation macht Brunner zudem der Konkurrenzkampf zu schaffen. Kein Vorbeikommen gab es in der bisherigen Saison an Stürmer Kevin Denkey, der in 13 Ligaspielen auf sieben Treffer und eine Vorlage kommt.

Medienberichten zufolge könnte der Torjäger den Klub jedoch im Winter verlassen und in die MLS wechseln. Freie Bahn für Brunner bedeutet dies offenbar nicht. Mit Felipe Augusto steht ein weiterer Konkurrent in den Startlöchern und auch ein weiterer Neuzugang scheint nicht ausgeschlossen.

Braucht Brunner nur Zeit?

Seine Qualitäten stellte Brunner stattdessen für die deutsche U19-Nationalmannschaft unter Beweis und steuerte zunächst beim 2:0-Sieg gegen Andorra einen Treffer bei, ehe beim 3:1 gegen Zypern zwei weitere folgten. Qualitäten, die Monacos Trainer Adi Hütter schon im Sommer erkannte.

„Er ist groß und physisch stark, gleichzeitig sehr wendig und verfügt über die nötigen technischen Qualitäten, um auf verschiedenen Angriffspositionen spielen zu können“, erklärte der ehemalige Trainer von Eintracht Frankfurt.

Auch Vendruyen wollte Brunner bei Cercle Brügge noch nicht abschreiben. „Der Fußball von Cercle ist ein echtes Powerplay mit hoher Intensität und körperlich sehr anspruchsvoll. Paris Brunner braucht Zeit, um sich daran zu gewöhnen“, meinte er. Dennoch urteilte er kritisch: „Bei seinen bisherigen Einsätzen hat er noch nicht überzeugt.“