Jetzt spricht Jürgen Klopp! Der 57-Jährige hat sich im Podcast Einfach mal Luppen von Toni und Felix Kroos zu seinem neuen Engagement als Head of Soccer bei Red Bull geäußert. Er rechtfertigte die Aufgabe, für die er bei vielen Fans stark in der Kritik steht.
Klopp reagiert auf Kritik an RB-Job
„Ich habe die Geschichte Red Bull nie so kritisch begleitet. Allein diese Aussage darf man ja schon fast nicht tätigen“, erklärte Klopp und verwies darauf, dass RB Leipzig noch nicht Teil der Bundesliga war, als er sie als Trainer von Borussia Dortmund im Sommer 2015 verließ.
Klopp: Kritik? „Keine Riesen-Relevanz für mich“
„Meine ganz persönliche Geschichte ist die, dass ich mal irgendwann nicht aus der zweiten Liga in die erste Liga aufgestiegen bin, weil Hoffenheim im Winter ein bisschen Geld ausgegeben hat“, schilderte Klopp und ergänzte: „Dann sind die aufgestiegen und wir nicht. Ich dachte damals auch, dass ist absolut nicht fair. Ich habe das heute aber überhaupt nicht mehr.“
Auf den Unmut der Fußball-Fans angesprochen, meinte er: „Ich wollte niemandem auf die Füße treten, ganz bestimmt nicht. Ich liebe alle meine Ex-Vereine. Ich weiß gar nicht, was ich genau hätte machen können, damit alle happy gewesen wären.“ Zudem sagte er: „Ich bin über 50 Jahre. Wenn ich heute nicht damit umgehen könnte, dann wäre das echt ein bisschen doof. Aber das Recht nehme ich mir schon raus, dass das für mich keine Riesen-Relevanz hat.“
„Ich muss meinen eigenen Weg gehen“
Klopp stellte klar, dass seine einzige tatsächliche Option ein Nationaltrainerposten gewesen wäre: „Aber ich möchte kein Trainer mehr sein. Was soll ich denn machen? Ich will weiterarbeiten. Wenn man sein Leben danach ausrichtet, es allen recht machen zu wollen, dann wird man schnell feststellen, dass man praktisch jeden Tag scheitert. Und das habe ich nie vorgehabt. Aber ich muss meinen eigenen Weg gehen. Das ist jetzt auch der Fall gewesen.“
Der 57-Jährige führte weiter aus: „Dann kam die Geschichte Red Bull aufs Tableau. Und das ist für mich überragend. Ich kann nicht wahnsinnig viel, aber von Fußball verstehe ich ein bisschen was.“ Daraufhin erklärte er seine neue Aufgabe: „Im Grunde bin ich ein Berater. Jemand, der in verschiedensten Situationen hoffentlich Ruhe reinbringen kann und in anderen Situationen die Dinge richtig einschätzt und mit den Trainern zusammenarbeiten möchte.“
Das ist Klopps neue Aufgabe
Gleichzeitig stellte Klopp klar, dass er den Trainern nicht hineinreden werde, sondern als eine Art Partner diene: „Ich möchte nur unterstützen, nicht reinquatschen, weil ich auch weiß, wie doof das ist. Sondern meine Erfahrung weitergeben und in dem Bereich bleiben, in dem ich mich am besten auskenne.“
Er hob zugleich hervor, dass das „coole“ an seinem neuen Job sei, ihn selbst entwickeln zu können und es an ihm läge, was er daraus mache. „Aber: ich möchte helfen – vor allem den Trainern. Und wenn es geht auch den Sportdirektoren. Aber nicht reinreden. Am Ende wird irgendeine Entscheidung getroffen werden müssen – da werde ich vielleicht manchmal dabei sein und manchmal auch nicht“, betonte Klopp.
Er fügte hinzu, dass es im RB-Konstrukt schon sehr, sehr ordentlich laufe und er dementsprechend nicht in der Lage sei, „den Karren aus dem Dreck zu ziehen“.
Klopp überrascht mit engstem Mitarbeiter
Ferner verriet der 57-Jährige: „Mein engster Mitarbeiter wird Mario Gomez sein, da hätten wir beide nicht von geträumt, dass das irgendwann mal kommt. Zwei Schwaben sind am Start. Das wird toll. Mit Mario habe ich natürlich schon gesprochen. Aber nicht inhaltlich. Das geht am 1. Januar los. Geplant ist, dass ich bis dahin Urlaub mache.“
Abschließend betonte Klopp: „Das ist nicht als kurzfristige Sache geplant.“