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Seine Karriere hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können

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Seine Karriere hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können

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Als Griezmann Deutschland schockte

Antoine Griezmann erklärte zuletzt seinen Rücktritt aus der französischen Nationalmannschaft. Vor allem bei der Heim-EM 2016 überragte der Offensivstar - mit bitteren Folgen für Deutschland.
Aufgrund der ähnlichen Spielweise und Rolle in der französischen Nationalmannschaft gilt der Ex-Leipziger Christopher Nkunku als Nachfolger von Antoine Griezmann. Der Stürmer will aber nicht in die Fußstapfen des Atletico-Stars schlüpfen.
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
Antoine Griezmann erklärte zuletzt seinen Rücktritt aus der französischen Nationalmannschaft. Vor allem bei der Heim-EM 2016 überragte der Offensivstar - mit bitteren Folgen für Deutschland.

In seiner Rücktrittserklärung sprach Antoine Griezmann von „unvergesslichen Momenten“. Und zu sehen waren in dem kurzen Videoclip, den der 33-Jährige am Montag in den Sozialen Medien veröffentlichte, die Highlights seiner zehnjährigen Karriere im Trikot der französischen Nationalmannschaft, die am Donnerstagabend ohne ihn in Israel antritt. Darunter auch einige Szenen von der EM 2016.

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Beim Heim-Turnier ließ „Grizou“ die Franzosen mit seinen Toren lange vom Titel träumen, ehe Portugal im Finale den Traum jäh beendete. Dass die Équipe Tricolore überhaupt so weit gekommen war, lag insbesondere an dem damals 25-Jährigen, der im Halbfinale die deutsche Nationalmannschaft mit seinem Doppelpack schockte.

Griezmann zerfetzt deutsche Titelträume

Zunächst verwandelte Griezmann nach einem Handspiel von Bastian Schweinsteiger den fälligen Elfmeter kompromisslos gegen Manuel Neuer. Dann bestrafte er einen Abwehrfehler der deutschen Hintermannschaft und besiegelte mit seinem Tor zum 2:0-Endstand das Aus des DFB-Teams, das damit zwei Jahre nach dem WM-Triumph alle Hoffnungen auf den EM-Titel begraben musste.

„Er ist nach Platini und Zidane der neue Star der Bleus“, schrieb Le Parisien nach der Griezmann-Gala in Marseille. Auch die spanische Marca adelte den Star von Atlético Madrid bereits als „Nationalheld“ und schrieb: „Der kleine Prinz ist jetzt schon der König.“

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Doch die Krönung blieb dem 1,76 Meter großen Angreifer verwehrt. Im Finale unterlag Frankreich Portugal. Griezmann blieb als schwacher Trost der goldene Schuh als Torschützenkönig und zudem die Auszeichnung zum besten Spieler des Turniers.

„Einer der größten Spieler in der Geschichte“

Zwei Jahre später erfolgte dann doch noch die Krönung mit dem Weltmeistertitel. Mit vier Toren und vier Assists war Griezmann wiederum ein Erfolgsgarant, allein beim 4:2-Sieg im Finale gegen Kroatien traf er einmal und bereitete zwei weitere Tore vor.

Für die französische Sportzeitung L‘Équipe ist Griezmann „einer der größten Spieler in der Geschichte der Bleus“. Gemeinsam mit dem nach der EM 2024 ebenfalls zurückgetretenen Olivier Giroud ist Griezmann der Spieler mit den viertmeisten Einsätzen für Les Bleus.

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Dass Griezmann nun 137 Länderspiele und 44 Tore in seiner Vita vorzuweisen hat, war zu Beginn seiner Karriere allerdings noch nicht abzusehen. Mit 13 Jahren hatte er bei einem halben Dutzend französischer Erstligisten vorgespielt - doch kein Klub wollte ihn haben. „Ständig hieß es, ich wäre zu klein“, sagte Griezmann einmal.

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Bei Atlético ein Star, bei Barca gefloppt

Eric Olhats, damals Scout von Real Sociedad San Sebastián und später Berater von Griezmann, erkannte das Talent und lockte den schmächtigen Jungen ins Baskenland. 2009 debütierte Griezmann bei den Profis von Real Sociedad, 2014 wechselte er für 30 Millionen Euro zu Atlético und reifte dort zu einem Topstar. 2016 stand er mit den Rojiblancos sogar im Finale der Champions League, unterlag dort aber unglücklich dem Stadtrivalen Real nach Elfmeterschießen.

Sein spektakulärer 120-Millionen-Euro-Wechsel zum FC Barcelona 2019 geriet allerdings zu einem großen Missverständnis. Seit 2021 ist er wieder zurück bei Atlético.

Dabei hätte seine Karriere auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können. So hätte Griezmanns Weg unter Umständen nach Deutschland führen können. Das verriet Michael Reschke, der ehemalige Technische Direktor der Bayern.

Griezmann war „ein Thema“ bei Bayern und Bayer

„Ja, er war ein Thema. Wir wollten ihn auch mal mit Leverkusen verpflichten, als er noch bei San Sebastián gespielt hat. Das war aber wirtschaftlich unrealistisch. Wir haben auch mit Bayern München nachgefragt“, sagte Reschke vor drei Jahren im Gespräch mit SPORT1. Vor seiner Zeit bei den Bayern von 2014 bis 2017 war Reschke zehn Jahre als Manager bei Bayer Leverkusen tätig.

Er habe sich in Madrid mal mit Griezmanns Berater getroffen, berichtete Reschke: „Die Rahmenbedingungen bei Griezmann waren für Bayern München nicht zu lösen.“

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Ein möglicher Deal scheiterte letztlich aus finanziellen Gründen. „Als er bei Atlético war, haben wir noch mal nachgefragt. Es gab keine Chance, ihn zu holen. Wirtschaftlich war das nicht möglich. Ich möchte nicht über Summen spekulieren, aber Klauseln und Gehaltsvorstellungen waren weit von dem entfernt, was in München umsetzbar gewesen wäre“, erklärte Reschke.

Und so wird Griezmann, gemeinsam mit dem nach der EM 2024 ebenfalls zurückgetretenen Olivier Giroud auf Platz vier der Rekordspieler bei Les Bleus hierzulande vor allem als Ex-Bayern-Flirt, der Deutschland schockte, in Erinnerung bleiben. Und in Frankreich als Held.