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Labbadia in Nigeria! "Es lastet viel Druck auf Bruno"

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Labbadia in Nigeria! "Es lastet viel Druck auf Bruno"

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„Es lastet viel Druck auf Bruno“

Bruno Labbadia ist neuer Nationaltrainer von Nigeria. Dabei ist der ehemalige Bundesliga-Coach bei Weitem nicht der erste Deutsche, der dieses Amt bekleidet. Im Gespräch mit SPORT1 sprechen Nigerias Ex-Nationaltrainer Gernot Rohr und Olaf Janßen, Trainer von Viktoria Köln und enger Freund von Labbadia, über die neue Aufgabe des 58-Jährigen in Afrika.
Im Oktober 2012 platzte dem damaligen Stuttgart-Trainer Bruno Labbadia der Kragen. Jetzt wird er Nationaltrainer von Nigeria.
Bruno Labbadia ist neuer Nationaltrainer von Nigeria. Dabei ist der ehemalige Bundesliga-Coach bei Weitem nicht der erste Deutsche, der dieses Amt bekleidet. Im Gespräch mit SPORT1 sprechen Nigerias Ex-Nationaltrainer Gernot Rohr und Olaf Janßen, Trainer von Viktoria Köln und enger Freund von Labbadia, über die neue Aufgabe des 58-Jährigen in Afrika.

„Welcome, Bruno, to Nigeria“, sagt Gernot Rohr, als SPORT1 ihn erreicht und mit ihm über das neue Engagement von Bruno Labbadia sprechen möchte. Es ist eine faustdicke Überraschung. Wie die Nigeria Football Federation am Dienstagmorgen offiziell bekannt gab, wird Labbadia Nationaltrainer von Nigeria.

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Für den 58-Jährigen ist es die erste Trainerstation außerhalb des Klubfußballs. Auch Rohr war einmal Nationaltrainer von Nigeria, von 2016 bis 2021. Seit 2023 trainiert er die Nationalmannschaft von Benin.

Deutsche Trainer haben in Nigeria Tradition. Vor Labbadia betreuten bereits Karl-Heinz Marotzke, Gottlieb Göller, Manfred Höner, Berti Vogts und eben Rohr die Super Eagles.

Im Februar dieses Jahres hatte der Portugiese José Peseiro seinen Posten geräumt, nachdem das Finale des diesjährigen Afrika-Cups gegen die Elfenbeinküste mit 1:2 verloren gegangen war. Sein Nachfolger wurde Finidi George, der zuvor das Amt des Co-Trainers bekleidet hatte.

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Deutsche Trainer in Nigeria

„Die deutschen Trainer haben immer erstklassige Arbeit abgeliefert, und ihr Ruf in Nigeria ist gut. Deshalb haben sie sicher wieder nach einem deutschen Trainer Ausschau gehalten“, sagt Rohr. „Ich freue mich, denn jetzt haben wir mehrere deutsche Trainer in unserer Vierergruppe. Denn auch der Coach von Ruanda, Torsten Spittler, ist Deutscher. Und ich habe auch zwei Assistenten mit deutschem Pass.“

Nabel Trabelsi hat lange Freiburgs U15 trainiert und war bereits in Nigeria Rohrs Assistent. Ursprünglich ist er Tunesier, aber auch Deutscher. Er übernimmt auch die Analysen. Der andere Assistent heißt Moussa Latondji, ist ebenfalls Deutscher und hat zudem die Staatsangehörigkeit von Benin.

Nun reiht sich also Labbadia in die Riege der deutschen Trainer in Nigeria ein. „Es ist ein echtes Abenteuer für Bruno, weil viele Dinge nicht so sind wie in Europa. Es ist absolutes Neuland für ihn, er war ja noch nie in Afrika tätig. Aber Bruno hat so viel Erfahrung, dass er sich dort schnell eingewöhnen wird“, meint Rohr.

„Es erwartet ihn dort viel Hektik, egal ob in Lagos oder Abuja. Es ist ein riesiges Land mit sehr viel Medienpräsenz. Da muss Bruno einen kühlen Kopf bewahren. Aber das kann er.“

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Janßen gratuliert

Auch Olaf Janßen, seit vier Jahren Trainer des Drittligisten Viktoria Köln, freut sich für seinen Freund. „Ich kann Nigeria nur gratulieren. Mit Bruno haben sie die perfekte Wahl getroffen. Er ist nicht nur ein Trainer mit Leib und Seele, sondern auf seiner Trainerkarte fehlte bisher noch eine Nationalmannschaft“, sagt der 57-Jährige zu SPORT1.

„Ich weiß genau, wie sehr Bruno dafür brennen wird. Es ist eine sehr ambitionierte Mannschaft mit internationalen Topstars. Daher bin ich mir sicher, dass das nicht nur sehr spannend für ihn sein wird, sondern am Ende auch erfolgreich. Bruno ist in der Lage, ein Team zu packen. Glückwunsch auch an Bruno und sein Trainerteam. Ich drücke ganz fest die Daumen.“

Janßen war beim VfL Wolfsburg und bei Hertha BSC Labbadias Co-Trainer. Die Wölfe führten beide in der Saison 2018/2019 in die Europa League.

Labbadias Abenteuer beginnt ausgerechnet mit einem Spiel am 7. September gegen die von Rohr trainierte Nationalmannschaft von Benin. Auch Rohr begann im August in Nigeria, 2016 wurde er im Godswill Akpabio Stadium von Uyo, der Großstadt im Südosten des Landes, von seinen Spielern auf den Schultern getragen, als Nigeria mit einem 1:0-Sieg über Sambia als erstes afrikanisches Team das Ticket für die Fußball-WM 2018 in Russland löste. So wurde Rohr zum Volkshelden.

Worauf kann sich Labbadia einstellen? „Es lastet viel Druck auf Bruno, denn Nigeria will unbedingt bei der WM 2026 dabei sein. Und sie müssen sich natürlich auch für den Afrika-Cup qualifizieren“, erklärt Rohr, der gerne zurückblickt. „Meine Zeit in Nigeria war sehr schön. Ich habe dort viele Freunde gewonnen und konnte auch einen Rekord in Sachen Langlebigkeit aufstellen mit fünf Jahren und vier Monaten.“

Unter seiner Leitung konnte sich Nigeria damals für jedes Turnier qualifizieren, und zusätzlich konnte beim Afrika-Cup in Ägypten eine Bronzemedaille gewonnen werden. „Ich habe in Nigeria sehr schöne Jahre verbracht. Bei der WM 2018 in Russland hatte ich die jüngste Mannschaft aufgebaut, mit einigen Spielern, die später groß herausgekommen sind.“

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Hier müssen Victor Osimhen (seit 2020 beim SSC Neapel), Samuel Chukwueze (seit 2023 beim AC Mailand) und Alex Iwobi (seit 2023 beim FC Fulham) genannt werden.

Erste Auslandsstation für Labbadia

Nigeria ist die erste Auslandsstation für Labbadia, der 2023 beim VfB Stuttgart beurlaubt wurde. Insgesamt stand Labbadia bereits bei sieben deutschen Vereinen in der Verantwortung - unter anderem bei Bayer Leverkusen und gleich zweimal beim Hamburger SV. Er hat den klaren Auftrag, Nigeria zur WM 2026 in Nordamerika zu führen.

Rohr ist zuversichtlich, dass der frühere Bundesliga-Stürmer der Aufgabe gewachsen ist. „Bruno spricht Englisch. Ein neues Abenteuer tut ihm sicher gut, es ist stimulierend - gerade im Ausland. Er muss sich aber anpassen.“

Auch Berti Vogts war mal Nationaltrainer von Nigeria - vom 1. März 2007 bis zum 20. Februar 2008. „Alle haben es überlebt“, sagt Rohr und muss lachen. „Bruno wird das schon packen. Nigeria hat die besten Spieler in Afrika. Aber leider gibt es organisatorische Probleme.“

Und weiter: „Ich hoffe, sie werden Bruno gut behandeln. Es wird schwer mit der WM-Qualifikation. Südafrika, Ruanda und wir haben vier Punkte mehr als Nigeria. Aber es ist noch alles drin.“ Der Modus besagt, dass nur der Erste sicher weiterkommt.

In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko liegt Nigeria nach drei Punkten aus vier Spielen nur auf dem fünften Platz der Gruppe C. Es droht das frühe Aus.