Der italienische Fußballklub Parma Calcio kehrt nach drei Jahren in die Serie A zurück. Zwei Spieltage vor dem Ende der Serie-B-Meisterschaft sicherte sich Parma mit einem 1:1 in Bari seinen Platz im Oberhaus. Parma stand fast die gesamte Saison an der Tabellenspitze und ist der erste Aufsteiger.

Nach 36 Spielen erreichte der Klub aus Norditalien den Aufstieg mit 74 Punkten, es gelangen 21 Siege bei elf Unentschieden und vier Niederlagen. Es ist der dritte Aufstieg in die Serie A für Coach Fabio Pecchia, der dies bereits mit Hellas Verona und Cremonese geschafft hatte.

Parma Calcio ist der 2015 neu gegründete Nachfolger des AC Parma, der in den vergangenen Jahrzehnten einen chaotischen Niedergang erlebte: Im Jahr 2004 riss die Pleite des Lebensmittelkonzerns Parmalat die Fußball-Tochter mit in den Abgrund, elf Jahre danach ging auch der aus Konkursmasse hervorgegangene FC Parma bankrott. Das neue Konstrukt musste in der viertklassigen Serie D neu anfangen.

Parma: Große Namen und Erfolge in den Neunzigern

Der AC Parma spielte eine nicht unbedeutende Rolle in der neueren Geschichte des italienischen Fußballs: In den Achtzigern machte dort Trainerlegende Arigo Sacchi erstmals auf sich aufmerksam und legte den Grundstein für den Serie-A-Aufstieg, den 1990 Nachfolger Nevio Scala vollendete.

Der spätere BVB-Coach führte Parma zu diversen nationalen und internationalen Erfolgen: 1993 gewann der Klub den Europapokal der Pokalsieger, 1995 nach Triumphen über Bayer Leverkusen (Halbfinale) und Juventus Turin (Finale) den UEFA-Cup. Scalas Nachfolger Carlo Ancelotti führte Parma 1997 auf Platz 2 der Serie A und verpasste nur knapp den Meistertitel. 1999 folgte unter Alberto Malesani ein weiterer UEFA-Cup-Triumph.

Große Namen: Crespo, Buffon, Veron, Canavaro

Parmas Erfolg und die damaligen finanziellen Möglichkeiten lockten viele Stars in die Emilia-Romagna: Zum UEFA-Cup-Siegerteam von 1999 gehörten unter anderem Torwart-Ikone Gianluigi Buffon, Fabio Cannavaro, Dino Baggio, Lilian Thuram und die Argentinien-Legenden Juan Sebastián Verón und Hernán Crespo. Auch der spätere BVB-Stürmerstar Marcio Amoroso war vor seinem Wechsel in Parma aktiv.

Bei seinem Wiederaufstieg aus den Amateur-Niederungen bekam Parma prominente Unterstützung von diversen Helden der Vergangenheit: Ex-Coach Scala agiert als Präsident, auch Buffon verbrachte seine letzten beiden Karriere-Jahre vor dem Rücktritt 2023 nochmal in Parma.