Komplette Farce im türkischen Süper Kupa! Fenerbahce Istanbul hat aus Protest gegen die türkische Fußball-Föderation am Sonntag nach einer gespielten Minute den Spielabbruch provoziert.
Unfassbare Farce im türkischen Supercup
Wie zuvor angekündigt, schickte Fener nur die U19 ins Kracher-Duell mit Galatasaray und sorgte dann für das schnelle Ende der Partie. Nach 49 Sekunden erzielte Mauro Icardi die schnelle Führung für Gala, direkt danach gingen die Fenerbahce-Spieler vor Wiederanpfiff geschlossen vom Feld.
Es folgte eine kurze Diskussion zwischen Schiedsrichter und Offiziellen, dann wurde die Partie abgebrochen und für Galatasaray gewertet.
Kurios: Die Galatasaray-Stars feierten kurz ihren Titel - und dann absolvierte der Topklub im Stadion einfach ein Testspiel gegen sich selbst. Beide Teams in Gala-Trikots, eines dazu noch mit Trainingsleibchen.
Supercup-Farce! Fenerbahce schickt U19
„Unsere erste Mannschaft wird nicht nach Sanliurfa fahren und das Spiel wird nicht 90 Minuten lang dauern“, hatte Fenerbahces Vizepräsident Erol Bilecik vor der Partie angekündigt.
„Unsere U19-Jungs werden dieses Spiel als eine große Chance sehen“, erklärte Bilecik weiter: „Die Fans sollten keine Reisen planen, aber natürlich können diejenigen, die das Spiel sehen wollen, dies tun.“
Auf X teilte Fenerbahce auch am Spieltag noch demonstrativ Bilder vom Training seiner Profis. Schon in den Tagen zuvor hieß es zu Eindrücken von den Einheiten nur, die Mannschaft bereite sich schon auf das Spiel am Donnerstag gegen Olympiakos Piräus vor.
Das Hinspiel im Viertelfinale der UEFA Conference League beim griechischen Olympiakos ist einer der Punkte, warum der Streit zwischen Fenerbahce und dem türkischen Verband zunehmend eskaliert.
Fan-Eklat: Fenerbahce denkt über Austritt aus Süper Lig nach
Nach schweren Ausschreitungen beim Süper-Lig-Spiel gegen Trabzonspor hagelte es von Fener zunächst starke Kritik an der TFF, da dieser laut dem Traditionsklub keine angemessenen Strafen ausgesprochen habe.
Als Folge auf die milden Strafen gegen Trabzonspor hielt Fener am 2. April sogar eine außerordentliche Mitgliederversammlung ab, bei der ein möglicher Austritt aus der türkischen Liga diskutiert wurde.
Dort stimmte die Mehrheit zwar gegen einen Austritt, die Kritik an der TFF riss aber nicht ab.
Zoff um Ansetzung der Süper Kupa
Denn es folgte die umstrittene Ansetzung der Süper Kupa: Dieser sollte ursprünglich Ende Dezember in Saudi-Arabien ausgetragen werden, Probleme bei der Organisation verhinderten dieses Vorhaben allerdings.
Die TFF hat das Spiel daraufhin auf den 7. April datiert und Sanliurfa zum Austragungsort bestimmt. Der Termin schmeckt den Fener-Verantwortlichen allerdings nicht, weil ihre Mannschaft vier Tage später das Viertelfinale in der Conference League spielt.
Fenerbahce bat den türkischen Verband deswegen um eine neuerliche Verschiebung der Partie, außerdem wollten die Istanbuler auch einen ausländischen Schiedsrichter, da man sich von den heimischen Referees benachteiligt fühle. Diesen Forderungen kam der TFF allerdings nicht nach.
Nachdem die Bitten von Fenerbahce alle abgeschmettert wurden, beschloss der Klub aus Protest, seine U19 ins Duell gegen Galatasaray zu schicken.
Fenerbahce provoziert Spielabbruch
Diese Ansage sorgt schon im Vorfeld für viele Spekulationen. Journalist Melih Sendil behauptete bei Radyo Gol, Fenerbahce werde das Spiel mit nur neun Spielern beginnen.
Schnell sollten sich dann drei weitere Akteure verletzen, sodass der Schiedsrichter gezwungen sei, die Begegnung abzubrechen, weil eine Mannschaft nicht mehr die erforderlichen sieben Spieler auf dem Rasen habe.
Das allerdings bewahrheitete sich nicht: Als das Spiel planmäßig um 20.30 Uhr angepfiffen wurde, standen elf U19-Spieler von Fenerbahce auf dem Platz - allerdings eben nur für eine Minute.