Der englische Fußball-Erstligist Nottingham Forest hat nach dem bitteren Rückschlag im Abstiegskampf der Premier League beim FC Everton die Leistung des VAR-Offiziellen scharf kritisiert.
England-Eklat: TV-Experte für Rücktritt
„Drei extrem schlechte Entscheidungen - drei nicht gegebene Elfmeter - die wir einfach nicht akzeptieren können“, schrieb der Verein im Anschluss an die 0:2 (0:1)-Niederlage beim Tabellennachbarn bei X: „Wir haben die PGMOL (englischer Schiedsrichterverband, d.Red.) vor dem Spiel gewarnt, dass der VAR ein Luton-Fan ist, aber sie haben ihn nicht ausgetauscht.“
England-Skandal: Neville fordert Rücktritt
Im Zentrum der Kritik steht der VAR-Beauftragte Stuart Attwell. Bei drei strittigen Szenen, alle gegen Evertons Ashley Young, verweigerte der Videoassistent Forest jeweils einen möglichen Elfmeter. "Unsere Geduld wurde bereits mehrfach auf die Probe gestellt. Der NFFC wird nun seine Optionen abwägen", teilte Nottingham außerdem mit.
Gegenwind gab von Ex-Profi und TV-Experte Gary Neville, der den Rücktritt des ehemaligen Schiedsrichters Mark Clattenburg forderte. Dieser arbeitet als Berater für Nottingham. In seiner Kolumne für die Daily Mail hatte er die Schiri-Entscheidungen als „Witz“ bezeichnet.
„Mark Clattenburg muss heute zurücktreten“, meinte Neville bei Sky Sports: „Wenn er sieht, wie diese Worte (das Forest-Statement, Anm.) in Umlauf gebracht werden, die die Integrität eines Schiedsrichters in Frage stellen und jemanden als Betrüger bezeichnen, weil er einen anderen Verein unterstützt, dann unterstützt er das, was da gesagt wird.“
Clattenburg „würde jede Glaubwürdigkeit bei den Schiedsrichtern im Spiel verlieren. Er sollte heute Abend zurücktreten und sich von dieser Aussage distanzieren.“ Die Aussagen von Nottingham verurteilte er als die „eines bockigen Kindes. Es ist peinlich.“
Nottingham beleidigt VAR im Internet
„Es ist verständlich, dass wir als Verein so reagieren, weil wir die Dinge richtig machen wollen“, sagte Nottinghams Teammanager Nuno Espirito derweil: „Wir wollen keine schlechten Schiedsrichter. Wir wollen gute Entscheidungen.“ In der Tabelle liegt Forest noch auf dem sicheren 17. Platz, doch das Polster zu Luton und Abstiegsrang 18 beträgt nur einen einzigen Zähler.
Everton vergrößerte durch den Erfolg im direkten Duell den Vorsprung gegenüber Nottingham auf vier Punkte. Für einen Schreckmoment sorgte Stürmer Beto, der nach einem Kopftreffer lange auf dem Platz behandelt wurde. Medizinische Kräfte brachten den 26-Jährigen auf einer Trage aus dem Stadion, dabei zeigte er dann bereits wieder einen Daumen nach oben. „Die ersten Zeichen sind sehr, sehr gut, sehr positiv“, sagte Evertons Teammanager Sean Dyche.