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Fenerbahce-Farce: Beispielloses Statement von Klubboss zum Pokal-Skandal

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Fenerbahce-Farce: Beispielloses Statement von Klubboss zum Pokal-Skandal

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Beispielloses Fenerbahce-Statement

Fenerbahce Istanbul ist in den nächsten handfesten Skandal verwickelt. In einem beachtlichen Statement erklärt der Vereinspräsident die Entscheidung, die zu einem Spielabbruch geführt hat.
Fenerbahce-Spieler beim Skandal-Auftritt
Fenerbahce-Spieler beim Skandal-Auftritt
© IMAGO/Seskim Photo TR
Fenerbahce Istanbul ist in den nächsten handfesten Skandal verwickelt. In einem beachtlichen Statement erklärt der Vereinspräsident die Entscheidung, die zu einem Spielabbruch geführt hat.

Fenerbahces Vereinspräsident Ali Y. Koc hat die Farce im türkischen Super Cup in einem beispiellosen Statement erklärt. Nach dem durch seinen Verein provozierten Abbruch der Partie gegen Galatasaray wendete sich der Klub-Boss mit drastischen Worten an die Öffentlichkeit.

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Das auf der Vereinswebsite veröffentlichte Statement ist im türkischen Original 27.170 Zeichen lang. Koc erklärt darin, dass die Entscheidung seines Vereins nur bedingt mit dem aus seiner Sicht unpassenden Spieldatum zu tun habe.

Fenerbahce hatte seine U19-Mannschaft zu dem Spiel entsandt, nach einem frühen Gegentor in der ersten Minute waren die Youngster geschlossen vom Platz gegangen. Ein Abbruch der Partie war die Folge. Fenerbahce hatte das Vorgehen schon im Vorfeld angekündigt.

Rebellion, Attentate und Ungerechtigkeiten

„Unsere Rebellion heute, unsere Haltung im Super Cup bezieht sich nicht nur auf das Datum des Spiels oder auf das, was im letzten Auswärtsspiel passiert ist“, setzte Koc zu seiner Erklärung an. Man habe im Sinne der „Prinzipien und Werte“ des Vereins gehandelt und weil sich dieser „gegen die erlittenen Ungerechtigkeiten auflehnen will.“

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Koc sprach mit drastischen Worten weiter, zählte die Gründe für seine Sichtweise auf: „Die Ungerechtigkeiten, die wir erlebt haben, die Verschwörungen der Terrororganisation, das Attentat auf unsere Fußballmannschaft bei der Rückkehr vom Auswärtsspiel in Rize, der Lynchversuch an unseren Fußballspielern bei unserem letzten Auswärtsspiel, unsere Meisterschaften, die durch Mobbing gestohlen wurden, vor allem drei Mal in der letzten Woche der Liga.“

Bei dem angesprochenen Attentat geht es um einen erschreckenden Vorfall aus dem Jahr 2015, als Schüsse auf den Mannschaftsbus Fenerbahces abgefeuert wurden.

„Eines der Elemente des Attentats, das uns am meisten schmerzt und uns die Situation, in der wir uns befinden, am meisten in Frage stellen lässt, ist, dass das Attentat immer noch nicht aufgeklärt ist“, beklagte Koc.

Fenerbahce mit Vorwürfen gegen Verband

Schon das damalige Klub-Management habe einen Rückzug aus der Liga erwogen - so wie es Fenerbahce derzeit wieder tut - und von Staatsseite Versprechungen bekommen: „Neun Jahre sind vergangen. Es gibt immer noch keine Fortschritte. Während des Verschwörungsprozesses vom 3. Juli sind die danach eingereichten Klagen immer noch in der Schwebe und nicht abgeschlossen. Dies sind nur einige der Vorfälle, die ich erwähnt habe. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.“

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Mit den Vorfällen „im letzten Auswärtsspiel“ spielte Koc auf die Skandalpartie gegen Trabzonspor an, als gegnerische Fans das Spielfeld gestürmt und Spieler attackiert hatten. Dies sei keine gewöhnliche Hooligan-Attacke gewesen, und es sei ein schwerer Fehler, den Vorfall als solche zu behandeln.

Koc machte unter anderem dem türkischen Verband TFF schwere Vorwürfe. Dieser sorge nicht für die nötige Sicherheit der Teams und überfrachte zudem den Spielplan, was eine Verlegung des Supercups erschwert habe. Fenerbahce wollte dem Termin am Sonntag unter anderem deshalb nicht zustimmen, weil vier Tage später ein wichtiges Spiel in der Conference League ansteht.

Der Boykott des Super Cups sei ein erster konkreter Schritt gegen „diese Ungerechtigkeiten, gegen die Doppelmoral und gegen diejenigen, die die Saat für unlauteren Wettbewerb und den Diebstahl unserer Arbeit legen.“

Er forderte einen „Reset“ des türkischen Fußballs. Wie es nun weitergeht, ist offen. In türkischen Medien wird darüber spekuliert, dass Fenerbahce für den Super Cup gesperrt wird. Ein Punktabzug in der Liga wird von Experten bislang als unwahrscheinlich eingeschätzt.