Dani Alves darf gegen Kaution sein spanisches Gefängnis verlassen, sein ehemaliger Nationalmannschafts-Kollege Robinho muss hingegen in der Heimat hinter Gitter. Ein Gericht in Brasilien ordnete am Mittwoch an, dass der einstige Starfußballer seine Haftstrafe wegen der Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung antreten muss.
Alves raus, aber Robinho hinter Gittern
Robinho - mit bürgerlichem Namen Robson de Souza - war für die im Jahr 2013 begangene Gruppenvergewaltigung einer 23-Jährigen in Mailand zu einer neunjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die Entscheidung war Anfang 2022 rechtskräftig geworden.
Seitdem hatte die italienische Justiz versucht, den zuvor nach Brasilien ausgereisten Robinho ausliefern zu lassen, dies war aber abgelehnt worden. Mit dem Antrag, dass Robinho die Haftstrafe in Brasilien antreten solle, hatten die Italiener nun Erfolg.
Robinho: Beteiligung an Gruppenvergewaltigung
Mit 9:2 Stimmen entschied das Gericht in Brasilien für eine Inhaftierung des einstigen Ausnahmefußballers. Robinho selbst war bei der Anhörung nicht anwesend, seine Anwälte kündigten Berufung ein. Vorerst bleibt Robinho auf freiem Fuß.
Robinho wurde brasilianischer Meister mit dem FC Santos, spanischer Meister mit Real Madrid und gewann in Italien den Scudetto mit dem AC Mailand. Auch in der Türkei (Basaksehir Istanbul) und China (Guangzhou Evergrande) holte er den Titel. Zudem absolvierte er 100 Länderspiele und holte mit Brasilien 2007 die Copa America.
Die Entscheidung über Robinhos Haftantritt fiel am gleichen Tag wie die spektakuläre Wendung im Fall Dani Alves.
Dem gleichaltrigen Kicker, der in Spanien ebenfalls wegen Vergewaltigung zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden war, wurde am Mittwoch zugestanden, gegen Kaution in Höhe von einer Million Euro zunächst das Gefängnis verlassen zu dürfen.