José Mourinho gilt als Exzentriker und nicht gerade einfachster Trainer - dafür aber als einer der erfolgreichsten. Im internationalen Klubfußball hat er alles erreicht, was ein Coach erreichen kann, darunter zwei Champions-League-Titel und als bislang einziger Trainer das „große Triple“ aus Champions League, nationaler Meisterschaft und Pokal (2010 mit Inter Mailand) sowie das „kleine Triple“ aus Europa League, Meisterschaft und Pokal (mit dem FC Porto 2003) gewonnen.
Diesen Traumjob lehnte Mourinho ab
Doch ein Traum blieb dem Portugiesen noch unerfüllt: Nationaltrainer seines Heimatlandes zu werden. Bitter für ihn: Die Möglichkeit dazu hätte er gehabt.
Der 61-Jährige ist seit Januar ohne Job, nachdem ihn die AS Rom entlassen hatte - nach zweieinhalb Jahren Zusammenarbeit und obwohl er mit der Roma die Conference League gewann und das Europa-League-Finale erreichte.
Mourinho lehnte Portugal-Job ab
Und dieser Rauswurf schmerzt „The Special One noch immer. Er habe ihn „am meisten verletzt“, verriet der Portugiese jetzt auf dem Youtube-Kanal FIVE von Ex-United-Spieler Rio Ferdinand.
„Ich habe alles gegeben, ich habe mein Herz gegeben, ich habe sogar einige Optionen aufgegeben, was aus beruflicher Sicht als nicht sehr klug gelten könnte“, sagte er dort.
Er hätte einige „großartige Jobangebote“ abgelehnt. „Das erste konnte man nur schwer ablehnen, denn es handelte sich um die portugiesische Nationalmannschaft, wahrscheinlich die beste portugiesische Nationalmannschaft aller Zeiten - und das drei Jahre vor einer Weltmeisterschaft.“
Zudem habe er ein Angebot aus Saudi-Arabien abgelehnt, das „wirklich groß“ war. Zwei Klubs sollen ihm damals ein Jahresgehalt von 50 Millionen Euro angeboten haben, um ihn aus Rom wegzulocken.
„Ich war emotional und habe alles gegeben“
Doch nicht nur in finanzieller Hinsicht oder wegen der verpassten Chance mit Portugal sitzt die Enttäuschung über die Entlassung tief.
Normalerweise entscheide er sehr pragmatisch und professionell, so Mourinho, und versuche emotional kontrolliert zu sein. „In diesem Fall war ich nicht pragmatisch, ich war emotional und habe alles gegeben.“
Als er am Ende gehen musste, sei er verletzt gewesen, weil er das Gefühl gehabt habe, „den Menschen so viel Glück geschenkt zu haben“.
Schließlich kämen zwei europäische Endspiele in Folge „nicht allzu oft vor, besonders bei einem Klub wie der Roma, der nicht auf eine große europäische Erfolgsgeschichte zurückblicken kann“, erzählte Mourinho in einem teils emotionalen Interview.
Bereits unmittelbar nach seiner Entlassung zeigten Aufnahmen, dass Mourinho das Aus in Rom besonders mitgenommen hatte. Welche (Trainer-) Tür sich für „The Special One“ als nächste öffnet, bleibt abzuwarten.