Kein Vorbeikommen an Lionel Messi: Auch mit 36 Jahren dominiert der Argentinier den Weltfußball - zumindest die Gala-Abende des Weltfußballs. Nach dem Ballon d‘Or wurde Messi am Montagabend auch bei FIFA „The Best“ zum Weltfußballer gekürt - und setzte sich für viele überraschend gegen ManCity-Star Erling Haaland durch.

Eine Wahl, die in der Fußballwelt auf viel Unverständnis stößt, da Haaland mit seinen Erfolgen (unter anderem Triple-Sieg und Premier-League-Torrekord) deutlich mehr erreicht hat als Miami-Star Messi (französischer Meister mit PSG und MLS-Ligapokal mit Miami) - zumal Messis WM-Triumph in Katar 2022 außerhalb des relevanten Zeitraums stattfand.

SPORT1 hat Pressestimmen aus den internationalen Medien und Reaktionen aus dem Netz gesammelt.

„Der Moment war, gelinde gesagt, bizarr“

Marca (Spanien): „Eine surreale Ankündigung ... und ein Paukenschlag: Messi gewinnt sein drittes ‚The Best‘ und schlägt Haaland mit allgemeiner Überraschung. Die Bilder der Fernsehübertragung waren befremdlich. Der argentinische Star gewann die Abstimmung und die Bekanntgabe sorgte für eine große Überraschung bei der Gala in London. Die Gesichter von Alfie Haaland, dem Vater des norwegischen Stars, und Pep Guardiola spiegelten das Erlebnis in der englischen Hauptstadt perfekt wider. Der Moment war, gelinde gesagt, bizarr.“

As (Spanien): „Messi gewinnt den umstrittensten ‚The Best‘-Preis aller Zeiten. Erling Haaland ging als großer Favorit in die Verleihung, doch der König war erneut Leo Messi.“

La Nación (Argentinien): „Lionel Messi hat damit begonnen, sich von den großen Auszeichnungen zurückzuziehen, aber die Fußballwelt wählt ihn noch immer.“

Englische „Sun“: „Viele in London schockiert“

The Sun (England): „What the Haal? Lionel Messi hat viele in London schockiert, als er Erling Haaland bei der Verleihung besiegte.“

Kurier (Österreich): „Die Wahl zum Weltfußballer des Jahres hat ein überraschendes Ergebnis gebracht. Nicht der klar favorisierte Erling Haaland, sondern Lionel Messi heimste am Montag in London die prestigeträchtige Auszeichnung ein. Für den Rekordgewinner aus Argentinien ist es die achte Trophäe, allerdings hat die Kür doch einen schalen Beigeschmack.“

Blick (Schweiz): „Die Ehrung Messis ist eine Überraschung, galt doch Erling Haaland als Favorit auf den Titel. Vor allem, weil eben die WM 2022 nicht mehr berücksichtigt wurde.“

Norwegische Presse wütet: „Skandal“

Verdens Gang (Norwegen): „Messi hat sich an die Spitze der FIFA-Rangliste gesetzt, vor dem Norweger Haaland und dem Franzosen Kylian Mbappé. Doch die ‚Jury‘-Abstimmung auf der FIFA-eigenen Website zeigt ein äußerst knappes Duell zwischen Messi und Haaland. Sie erhielten jeweils 48 Punkte. Messi erhielt jedoch die meisten Stimmen der Nationalmannschaftskapitäne, was den Argentinier nach den Regeln zum Sieger macht. Haaland war sowohl bei den Trainern als auch bei den Journalisten der Favorit. Man kann also nicht behaupten, dass der norwegische Torjäger eine abenteuerliche erste Saison bei Manchester City hinter sich gebracht hat. Er brach immer wieder Torrekorde, gewann ein Triple und wurde im vergangenen Jahr für seine Leistungen mit Ehrungen, Auszeichnungen und zahlreichen Preisen bedacht. Doch bei zwei prestigeträchtigen Auszeichnungen musste er sich Messi geschlagen geben. Dies geschah bei der Verleihung des Ballon d‘Or und nun bei der FIFA-Gala selbst. Die Rangliste stößt auf heftige Reaktionen.“

Aftenposten (Norwegen): „Eine Behauptung, die nicht besonders kontrovers ist: Lionel Messi gehört nicht mehr zu den zehn besten Fußballspielern der Welt. Erling Braut Haaland aber schon. (...) Und an Dich, Messi: Sorry, aber genau diesen Preis hast du nicht verdient.“

NRK-Experte Carl-Erik Torp (Norwegen): „Lionel Messi wurde bei der prestigeträchtigen FIFA-Preisverleihung zum Fußballer des Jahres gewählt. Erling Braut Haaland musste sich nur knapp geschlagen geben. Ich muss mich jetzt erst einmal ein bisschen beruhigen. Ich bin überrascht. Bei allem Respekt vor Lionel Messi, der meiner Meinung nach der beste Fußballer aller Zeiten ist. Das Jahr, das er hatte, verglichen mit dem Einfluss, den Haaland auf die spektakuläre Saison von City hatte, finde ich erstaunlich. Ich würde es einen Skandal nennen.“

Die besten Reaktionen aus dem Netz

Neben dem internationalen Blätterwald sorgte „The Best“ auch in den sozialen Netzwerken für Aufregung. SPORT1 stellt einige zusammen: