„Ajax in der Krise“ ist keine einfache Schlagzeile mehr. Es ist der Titel eines ganzen Buches, das die offenbar schockierenden Vorgänge bei dem in Schieflage geratenen Topklub aus den Niederlanden nachzeichnet.
Neuer Ajax-Boss: Mislintat ein “Betrüger“
Ajax Amsterdam geht durch eine schwere Krise. Der kommende Geschäftsführer des langjährigen Topklubs rechnet nun heftig mit Sven Mislintat ab.
Ajax Amsterdam geht durch eine schwere Krise. Der kommende Geschäftsführer des langjährigen Topklubs rechnet nun heftig mit Sven Mislintat ab.
In dem von Menno de Galan verfassten Werk bekommt unter anderem der ehemalige Technische Direktor Sven Mislintat sein Fett weg. Ausgerechnet der kommende Ajax-Geschäftsführer Alex Kroes rechnet heftig mit dem früheren Bundesliga-Funktionär ab.
Kroes bezeichnet Mislintat in dem Buch - das geht aus Auszügen, die der niederländischen Zeitung Trouw vorliegen, hervor - als „meisterhaften Betrüger“ und „charmanten Schwindler“.
Die schlechtesten Transfers in der Ajax-Geschichte?
Mehr noch: Kroes, der seinen Job in Amsterdam im März antreten soll, erklärte die beiden vergangenen Transferperioden des Vereins, zu den „schlechtesten in der Geschichte des Klubs“.
Mislintat war im Mai nach Amsterdam gekommen, zumindest eine der beiden Wechselfenster hatte er also mitverantwortet.
Ende September war der 51-Jährige, gegen den zu diesem Zeitpunkt ungewöhnliche Vorwürfe laut wurden, wieder entlassen worden.
Neuer Ajax-Boss attackiert Mislintat
„Vier Linksverteidiger? Ich hätte den Leuten eine Ohrfeige verpasst, wenn ich das als Manager gewusst hätte“, sagte Kroes über die jüngsten Transferentscheidungen bei Ajax konkret: „Vier Linksverteidiger und kein Rechtsverteidiger? Das ist wirklich furchtbar.“
Sportlich hat Ajax einen beachtlichen Absturz hinter sich, der Topklub ist aktuell Tabellenzwölfter der Eredivisie. Abseits des Platzes hatte aber nicht nur die Trennung von Mislintat für reichlich Schlagzeilen gesorgt.
Vor allem der Sexismus-Skandal um Mislintats Vorgänger Marc Overmars hinterließ Spuren. In dem Buch zur Krise wird behauptet, dass ein Aufsichtsratsmitglied die Vorwürfe gegen den Ex-Spieler zunächst heimlich untersuchen ließ - was offenbar dazu führte, dass andere Klub-Verantwortliche Overmars noch öffentlich für dessen Arbeit lobten, obwohl es bereits dringende Verdachtsmomente gab.
Außerdem wird behauptet, dass der ehemalige Geschäftsführer Edwin van der Sar den Klub schon im Februar 2022 verlassen wollte, weil er sich für Overmars-Aktionen verantwortlich gefühlt haben soll. Letztlich schied er über ein Jahr später aus.