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Nächster tragischer Moment: Die kaputte Karriere von Neymar

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Nächster tragischer Moment: Die kaputte Karriere von Neymar

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Eine kaputte Karriere

Einst als kommender Weltstar gehandelt, findet sich Neymar mittlerweile in der sportlichen Bedeutungslosigkeit von Saudi-Arabien wieder. Seine schwere Verletzung in der WM-Qualifikation fügt sich nahtlos in die lange Liste der Rückschläge seiner unerfüllten Karriere ein.
Schock-Moment für Neymar! Der Superstar verletzte sich im Qualifikationsspiel gegen Uruguay schwer, sogar ein Karriere-Aus ist nicht unmöglich.
Einst als kommender Weltstar gehandelt, findet sich Neymar mittlerweile in der sportlichen Bedeutungslosigkeit von Saudi-Arabien wieder. Seine schwere Verletzung in der WM-Qualifikation fügt sich nahtlos in die lange Liste der Rückschläge seiner unerfüllten Karriere ein.

Einst wurde er als Nachfolger von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo gehandelt. „Wenn er so weitermacht, kann er sogar besser werden, als ich es war“, schwärmte auch die inzwischen verstorbene Brasilien-Ikone Pelé von Neymar Jr., dem auserkorenen Fußball-Messias.

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Zehn Jahre später ist nichts von alldem eingetreten. Während andere Superstars im Alter von 31 Jahren um Europas prestigeträchtige Titel kämpfen, verdient Neymar sein Geld mittlerweile in der sportlichen Bedeutungslosigkeit von Saudi-Arabien. Seine Karriere ist zu einem Symbol für unerfüllte Erwartungen geworden, geprägt von anfänglichen Glanzleistungen, unnötigen Eskapaden und bitteren Rückschlägen.

Und kürzlich hat er einen weiteren Rückschlag erlitten: Im WM-Qualifikationsspiel gegen Uruguay riss Neymar sich das vordere Kreuzband sowie den Meniskus im linken Knie. Wieder einmal ist das einstige brasilianische Wunderkind zum Zuschauen verdammt, dieses Mal jedoch wahrscheinlich für eine besonders lange Zeit. „Es ist ein sehr trauriger Moment, der schlimmste“, schrieb Neymar bei Instagram.

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Neymar bleibt seiner Heimat zunächst treu

Lange ist es her, dass Neymar eine komplette Saison problemlos absolviert hat, obwohl seine Karriere äußerst vielversprechend begonnen hatte. Als Teenager machte er im Internet erstmals auf sich aufmerksam: Videos von seinen herausragenden Dribblings und seiner Ballkontrolle machten unter Fußballfans aus der ganzen Welt die Runde.

Vier Jahre lang - eine Ewigkeit im Talentschmieden Brasiliens - blieb Neymar seinem FC Santos treu. Er führte den Pelé-Klub zum Gewinn der ersten Copa Libertadores seit den 60ern, wurde zum besten Spieler Brasiliens und Südamerikas gewählt - und entwickelte sich zum sportlichen Aushängeschild Brasiliens.

Vor zehn Jahren, als er 21 Jahre alt war, wagte der heimatverbundene Neymar den Schritt nach Europa. Nach Ronaldinho gab es wieder einen brasilianischen Alleskönner beim FC Barcelona. Stolze 56.000 Menschen strömten im Sommer 2013 ins Camp Nou, um das Wunderkind in Katalonien willkommen zu heißen.

Schlüsselspieler beim FC Barcelona

In seiner ersten Saison bei Barca stellte Neymar seine Fähigkeiten auch im europäischen Fußball eindrucksvoll unter Beweis. Nahtlos fügte sich der junge Profi ins Tiki-Taka-Ensemble ein, das von Spielern wie Lionel Messi, Sergio Busquets, Andrés Iniesta und Xavi Hernández dominiert wurde. Nach 41 Einsäten im ersten Jahr konnte er 15 Tore und 15 Assists vorweisen.

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Gemeinsam mit Messi und Luis Suárez bildete er einen südamerikanischen Traumsturm, der Barcelona 2014/15 sogar zur Champions-League-Trophäe führte. Mit zehn Treffern war Neymar damals neben Messi und Ronaldo bester Torschütze der Königsklasse.

Zwei Jahre später folgte Neymar den millionenschweren Lockrufen aus Frankreichs Hauptstadt und wechselte zu Paris Saint-Germain. Barcelona kassierte die noch heute gültige Rekordablösesumme von 222 Millionen Euro für den brasilianischen Dribbelkünstler, der PSG zum ersehnten Champions-League-Titel führen sollte.

Wechsel zu PSG: Der Anfang vom Ende

Doch in Paris begann der Stern von Neymar allmählich zu sinken. Zunehmend wurde der Offensivstar von Verletzungen ausgebremst, kam nie auf mehr als 30 Saisonspiele für PSG. Die aufstrebende Konkurrenz von Spielern wie Kylian Mbappé und später Lionel Messi stellte ihn in den Schatten. Auch sein Ansehen abseits des Rasens litt, da er sich wiederholt als Paradiesvogel und Eskapaden-Prinz präsentierte.

Fehlende Mannschaftsdienlichkeit und lustlose Auftritte ließen auch den Unmut im Pariser Umfeld anwachsen. Schließlich versammelte sich ein Teil der Fanszene versammelte im Mai sogar vor Neymars Villa und forderte ihn auf, den Klub zu verlassen.

Im Sommer kam es dann tatsächlich zur Trennung, Neymar ging ohne den angepeilten CL-Titel. Zunächst hatte PSG vergeblich nach einem passenden Abnehmer, der das hohe Gehalt des verletzungsanfälligen Stars übernehmen konnte und wollte, gesucht.

Die Einigung mit Al-Hilal, dem saudischen Serienmeister, erwies sich dann als absoluter Segen für PSG: Der Scheich-Klub bekam nicht nur einen Top-Verdiener von der Gehaltsliste, sondern kassierte zugleich 90 Millionen Euro Ablöse für einen Ü30-Profi.

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„Abstieg in die Hölle“: Neymar unterschreibt in Saudi-Arabien

Neymar selbst brachte der Wechsel in die Wüste viel Kritik ein. „Abstieg in die Hölle: vom ‚neuen Pelé' zu Al Hilal“, giftete die Marca, während Gazzetta dello Sport Neymar als „Sinnbild des neuen Fußballs, der sich der Globalisierung und den Finanzen verschrieben hat“ bezeichnete.

Doch von Neymars Standpunkt aus betrachtet hat der Transfer auch seine Vorzüge. Schließlich kassiert der Brasilianer im Rahmen seines Zweijahresvertrags angeblich 200 Millionen Euro pro Saison und kann abseits des medialen Rampenlichts in Ruhe seine Tore schießen.

Aufgrund des geringeren Erfolgsdrucks bei Al-Hilal kann er sich vermutlich auch mehr auf die Nationalmannschaft konzentrieren - so zumindest war der Plan.

Eine Verletzung nach der anderen

Doch nach der schweren Verletzung in der umkämpften WM-Qualifikation fehlt Neymar der Selecao einmal mehr monatelang. Gerade erst hatte sich der Edeltechniker von einer Knöchelverletzung am rechten Fuß erholt, sechs Monate konnte er nicht gegen einen Ball treten.

„Es ist nicht leicht, Verletzungen und Operationen zu durchstehen, stellen Sie sich vor, das alles nach vier Monaten Genesung nochmal durchzumachen“, erklärte Neymar bei Instagram.

Laut brasilianischen Medien absolvierte der Offensivstar aufgrund seiner Blessuren in den vergangenen Jahren „ein Drittel weniger“ Spiele als Ronaldo, Mbappé oder Messi.

Unvergessen bleibt natürlich die bittere Verletzung von Neymar bei der WM 2014 im eigenen Land, als ihm der Chilene Juan Zuniga mit einem heftigen Kniestoß einen Rückenwirbel brach.

Der Ausfall des Superstars vor der historischen 1:7-Klatsche gegen Deutschland erreichte das Ausmaß einer nationalen Tragödie. Auch den Gewinn der Copa América 2019 verpasste Neymar verletzt.

Wann die Ärzte sein Kreuzband nun wieder zusammennähen, steht noch nicht fest. Wie und ob sich Neymar von dem neuesten Schock erholen wird, bleibt ebenfalls offen. Nur bei 17 Spielen stand er im Jahr 2023 auf dem Platz.

Ärger mit den brasilianischen Fans

Der brasilianische Verband CBF hofft inständig auf die Rückkehr seines Starspielers. „Der brasilianische und der Weltfußball brauchen Neymar gesund und erholt“, sagte CBF-Präsident Ednaldo Rodrigues in einer Erklärung, „denn der Fußball ist glücklicher, wenn er auf dem Platz steht.“

Zuletzt waren die brasilianischen Fans allerdings nicht sehr gut auf Neymar zu sprechen. Pfiffe hallten in der vergangenen Woche nach dem 1:1 gegen Underdog Venezuela durch die Arena Pantanal im brasilianischen Cuiabá, als der 31-Jährige die Stufen in Richtung Kabinentrakt hinunterschritt - und sich ein Kübel Popcorn über sein Haupt ergoss.

Warum Popcorn? In Brasilien werden mit dem Begriff Popcornverkäufer (“Pipoqueiro“) diejenigen beschimpft, die meinen, die Größten zu sein, aber ihre Versprechen nie einhalten - eine Symbolik, die im Fall von Neymar wohl kaum zutreffender sein könnte.

Denn seine Karriere wird als nie eingelöstes Versprechen in die Annalen der Fußballgeschichte eingehen. Zu groß war das Talent, die Leistung in seinen Anfangsjahren - zu wenig kam am Ende dabei heraus.