Die französische Regierung hat schwere Vorwürfe gegen Ex-Real-Star Karim Benzema erhoben. Der 35-Jährige wird beschuldigt, Kontakte zu einer teils als Terror-Organisation verbotenen Bewegung zu pflegen.
Terror-Kontakt? Benzema schlägt zurück
„Herr Karim Benzema hat berüchtigte Verbindungen zur Muslimbruderschaft“, hatte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNews erklärt.
Der französische Staat greife eine „Hydra an, nämlich die Muslimbruderschaft, weil sie den Dschihadismus hervorruft“, sagte Darmanin weiter.
Nun reagierte Benzema auf die Vorwürfe - und bestritt über seinen vom Le Parisien zitierten Anwalt Hugues Vigier jede Verbindung zu der islamistischen Organisation: „Das ist falsch! Karim Benzema hat nie eine Beziehung zu der Organisation gehabt.“
Heftige Vorwürfe gegen Benzema
Sein Mandant, so der Jurist weiter, erwäge nun gar „diesen Minister strafrechtlich zu verfolgen“ - Vigier sprach in diesem Zusammenhang auch von Verleumdung und öffentlicher Beleidigung: Es sei inakzeptabel, „dass diejenigen, die regieren, meinen, sie hätten das Recht, aus reinem Opportunismus alles zu tun.“
Verleumdungsklagen strengt der frühere französische Nationalspieler (97 Länderspiele) weiteren Ausführungen zufolge zudem gegen die Europaabgeordnete Nadine Morano (Republikaner) und den Publizisten Frank Tapiro an.
Hintergrund: Während Morano in einem Interview mit Europe 1 Benzema als „ein Element der Hamas-Propaganda“ bezeichnete, nannte Tapiro den Stürmerstar „Kollaborateur“ und „Komplize des Terrorismus“.
Benzema hatte am vergangenen Sonntag für Empörung gesorgt, als er mit einem pro-palästinischen Post die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen verurteilte - und dem hebräischen Staat bewusste Attacken auf Frauen und Kinder unterstellte.
Pro-palästinischer Post sorgt für Empörung
„Unsere Gebete gelten den Bewohnern von Gaza, die erneut Opfer dieser ungerechten Bombenanschläge sind, die weder Frauen noch Kinder verschonen“, schrieb Benzema bei Twitter.
Der Stürmer mit algerischen Wurzeln spielt seit Sommer bei Al-Ittihad in Saudi-Arabien. Zuvor war er für Real Madrid aktiv. Seine Karriere in der französischen Nationalmannschaft endete im Dezember 2022, als er sich zum wiederholten Male mit Nationalcoach Didier Deschamps verstritt.
Die Muslimbruderschaft ist in vielen Ländern umstritten, darunter auch in Deutschland. Laut Verfassungsschutz ist die Ideologie der Bruderschaft in ihrem Kern verfassungsfeindlich. In Ägypten ist sie als Terror-Organisation verboten.