Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat am Samstag die Diskussion über den Kuss-Skandal durch Verbands-Präsident Luis Rubiales in seinem Heimatland als „Lehrstunde für die Welt“ bezeichnet. „Unsere Spielerinnen haben zweimal gewonnen: Einmal auf dem Platz, und dann haben sie der Welt eine Lehrstunde bezüglich der Gleichheit zwischen Mann und Frau gegeben“, sagte Sanchez.
Rubiales „Lehrstunde für die Welt“
Rubiales hatte Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem 1:0-Erfolg der Spanierinnen gegen Europameister England auf den Mund geküsst. Trotz harscher Kritik von allen Seiten kam der Verbandsboss bislang einem Rücktritt nicht nach. Der Weltverband FIFA sperrte Rubiales vor Wochenfrist vorläufig für 90 Tage.
Das nationale Sportverwaltungsgericht TAD hatte am Freitag einer Untersuchung gegen den 46-jährigen Rubiales zugestimmt. Allerdings ordnete das TAD den Fall lediglich als "schweres Fehlverhalten" ein, nicht wie von der spanischen Regierung gewünscht als "sehr schweres Fehlverhalten".
Wäre das TAD dem Antrag der Regierung gefolgt, hätte der Nationale Sportrat Rubiales für die Dauer des Prozesses sperren können. Laut Sportminister Miquel Iceta werde man vor Gericht nun dennoch auf eine vorläufige Sperre drängen.