Kurz vor dem wegweisenden Liga-Spiel gegen Feyenoord Rotterdam hat Sven Mislintat offenbar erneut für Unruhe bei Ajax Amsterdam gesorgt.
Nächster Wirbel um Mislintat
Wie das niederländische Porta De Telegraaf berichtete, soll der Technische Direktor am Freitag zum Ärger und zur großen Verwunderung vieler Mitarbeiter den Trainerraum von Ajax-Coach Maurice Steijn sowie andere Büros auf dem Trainingsgelände gestürmt haben und von einer möglichen Entlassung Steijns im Falle einer Niederlage gegen Rotterdam gesprochen haben. Nach Informationen des Mediums soll der Trainer bei Mislintats Vorstoß nicht vor Ort gewesen sein.
Schwere Vorwürfe gegen Mislintat
Nach nur fünf Punkten aus vier Spielen steckt Ajax Amsterdam schon früh in einer Krise und hat den Anschluss an das Spitzentrio um PSV Eindhoven, AZ Alkmaar und Twente Enschede bereits verloren. Erst im Sommer hatte Steijn den Posten von John Heitinga übernommen, steht nach dem schwachen Saisonstart allerdings in der Kritik.
Mislintat selbst muss sich seit einigen Tagen mit schweren Vorwürfen auseinandersetzen. Wie Recherchen des NOS (öffentlich-rechtlicher Nachrichtensender in den Niederlanden) ergeben haben, habe der neue Technische Direktor von Ajax Sven Mislintat einen Transfer am Deadline-Day über die Spieleragentur „AKA Global“ abgewickelt. Die Agentur habe jedoch Anteile an der Firma „Matchmetrics“, an der Mislintat 35 Prozent der Anteile halte und somit größter Teilhaber sei.
Dieser Umstand war Ajax Amsterdam wohl nicht bekannt und könnte schwere Folgen haben, denn: Diese Konstellation ist bei einer Aktiengesellschaft, die Ajax Amsterdam ist, gesetzlich nicht erlaubt. Bei dem betroffenen Wechsel geht es um den Transfer des kroatischen Abwehrspielers Borna Sosa vom VfB Stuttgart (Mislintats Ex-Klub) zu Ajax Amsterdam.
Am Mittwochabend erklärte der Aufsichtsrats-Vorsitzende Pier Eringa auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung von Ajax, dass Mislintat ab sofort aus dem Windschatten agieren und nicht mehr zu den Spielen kommen werde. Ein Aufenthaltsverbot für den gebürtigen Kamener auf dem Trainingsgelände soll es hingegen nicht geben.