Am 13. September 1973, heute vor genau 50 Jahren, erblickte ein kleiner Junge das Licht der Welt, der viele Jahre später zu einem der besten Fußballer aller Zeiten reifen sollte.
Er schaffte, was sonst keinem gelang
Fabio Cannavaro genießt nicht nur in seiner italienischen Heimat Legendenstatus. Der Defensiv-Spezialist hat auch im Ausland Eindruck hinterlassen - und krönte im Jahre 2006 seine Karriere mit einer bis heute einzigartigen Auszeichnung. Doch was macht der italienische Weltstar eigentlich heute?
Profi-Debüt bei seinem Lieblingsverein
Geboren wurde Cannavaro in der süditalienischen Metropole Neapel, wo er anschließend auch mit seiner Familie aufwuchs. Bereits als Jugendlicher wechselte er von seinem Jugendklub Bagnoli zum großen SSC Neapel - seinem Lieblingsverein, wo er zunächst als Balljunge sein Idol Diego Maradona aus nächster Nähe betrachten konnte.
Mit 19 Jahren feierte Cannavaro schließlich sein Profi-Debüt für Neapel und debütierte bei einer 3:4-Niederlage gegen Juventus Turin in der Serie A. Der Italiener spielte sich schnell in die erste Elf und sammelte in drei Spielzeiten 68 Pflichtspieleinsätze. 1995 verließ er seine Heimatstadt allerdings und schloss sich dem AC Parma an, mit dem er in der Saison 1998/99 seine bis dahin erfolgreichste Saison spielte.
Gemeinsam mit Teamkollegen wie Gianluigi Buffon oder Lilian Thuram gewann er in Parma zweimal den italienischen Pokal sowie 1999 den UEFA-Cup (Vorgängerwettbewerb der Europa League, Anm. d. Red.), um drei Jahre später als gestandener Führungsspieler den nächsten Schritt zu Inter Mailand zu gehen.
11,5 Millionen Euro ließen sich die Mailänder die Dienste Cannavaros kosten, der in der Zwischenzeit etablierter italienischer Nationalspieler war. Zu den ganz großen Erfolgen in der Modemetropole reichte es allerdings nie, mehr als eine Vizemeisterschaft und ein Einzug ins Champions-League-Halbfinale sprang dabei nicht raus.
Weltfußballer des Jahres 2006
Mit 31 Jahren schloss sich Cannavaro im Jahr 2004 Juventus Turin an - eine wegweisende Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte. Mit der Alten Dame gewann er sowohl 2005 als auch 2006 die italienische Meisterschaft - die Jahre später aufgrund massiver Manipulation aberkannt wurden. Cannavaro sollte in seiner Karriere nie die Serie A gewinnen - ein Makel in seiner beeindruckenden Karriere.
Dafür gelang ihm 2006 das, was vor und nach ihm bis heute nie wieder ein Verteidiger geschafft war: Cannavaro gewann die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland als Kapitän der Squadra Azzurra - und wurde auch deshalb mit den Titeln „Europas Fußballer des Jahres“ und „FIFA-Weltfußballer“ ausgezeichnet. Noch nie zuvor und auch nicht danach sollte je wieder ein Verteidiger Weltfußballer werden.
Als frischgebackener Weltmeister schloss sich der damals 33-Jährige dann Real Madrid an, gewann dort 2007 und 2008 die spanische Meisterschaft. Nach einer einjährigen Rückkehr zu Juventus Turin beendete Cannavaro am 9. Juli 2011 bei Al-Ahli Dubai seine imposante Karriere. Vereinsübergreifend kam er auf 531 Liga-Einsätze, der Champions-League-Titel blieb ihm ebenfalls verwehrt.
Nur Buffon sammelt mehr Länderspiele
Mit der italienischen Nationalmannschaft nahm Cannavaro an insgesamt vier Weltmeisterschafts-Endrunden teil (1998, 2002, 2006 und 2010) und kam auch deswegen auf beeindruckende 136 Länderspiele. Bis September 2013 war er damit auch italienischer Rekord-Nationalspieler, ehe ihn Gianluigi Buffon überholte (heute mit 175 Länderspiele unangefochtener Spitzenwert, Anm d. Red.).
Nach seiner aktiven Karriere schlug Cannavaro eine Laufbahn als Trainer ein und blieb zunächst im asiatischen Raum aktiv. Vor allem in China hinterließ der Italiener seine Fußstapfen, trainierte die chinesischen Top-Klubs Guangzhou Evergrande und Tianjin Quanjian sowie die chinesische Nationalmannschaft.
Im September 2022 heuerte der Weltfußballer beim italienischen Zweitligisten Benevento Calcio an, wo er im Februar diesen Jahres allerdings nach nur vier Monaten wieder entlassen wurde.