Der niederländische Fußball trauert um den Mann, der 1974 im WM-Finale gegen Deutschland das Tor hütete: Jan Jongbloed ist tot.
Hollands WM-Torhüter von 1974 tot
Der frühere Nationalkeeper ist im Alter von 82 Jahren verstorben. „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen“, schrieb der Verband KNVB.
Jan Jongbloed stand 1974 im WM-Finale gegen Deutschland
Jongbloed absolvierte zwischen 1962 und 1978 24 Länderspiele für Oranje, zweimal stand der moderne, im Sinne des „Voetbal total“ auch nach vorn mitspielende Jongbloed dabei im WM-Finale.
1974 verlor er mit der vom 2016 verstorbenen Kapitän Johan Cruyff angeführten Elftal im Münchner Olympiastadion 1:2 gegen Deutschland. Bei den Toren durch einen Elfmeter von Paul Breitner und von Gerd Müller war Jongbloed chancenlos.
Vier Jahre später stand Jongbloed mit den Niederlanden - nun mit Ernst Happel als Bondscoach - wieder im WM-Endspiel. Diesmal gab es ein 1:3 nach Verlängerung gegen Argentinien mit Doppeltorschütze Mario Kempes.
Für Jongbloed - von Happel während des Turniers zur Nummer 2 degradiert, dann aber aufgrund der Verletzung von Piet Schrijvers wieder zum Zug gekommen - war es der letzte Einsatz im Nationalteam.
Tragischer Schicksalsschlag 1984
Mit 684 Einsätzen liegt der Torwart, der im Nationalteam oft die Rückennummer 8 trug, zudem auf Platz zwei der „ewigen“ Bestenliste der Eredivisie hinter Pim Doesburg (687). Von 1959 bis 1986 spielte Jongbloed für DWS, den Nachfolgeklub FC Amsterdam, Roda Kerkrade und Go Ahead Eagles.
Negativ in Erinnerung ist Jongbloed für einen Skandal im Jahr 1965, als er den jüdischen Ajax-Spieler Bernie Muller antisemitisch beschimpft haben soll und mehrere Spiele Sperre kassierte.
Einen tragischen Schicksalsschlag erlebte Jongbloed 1984, als sein Sohn Eric - der ebenfalls Torhüter war - während eines Fußballspiels von einem Blitz getroffen wurde und mit nur 21 Jahren verstarb.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)