Der spanische Fußball-Verbandsboss Luis Rubiales läuft Gefahr, schon am Montag vom Sportverwaltungsgericht TAD in Spanien für einen längeren Zeitraum gesperrt zu werden. Das berichten am Sonntag mehrere spanische Medien übereinstimmend.
Rubiales droht nächster Tiefschlag
Am Samstag hatte der Weltverband FIFA den 46-Jährigen aufgrund des Kuss-Skandals mit Weltmeisterin Jennifer Hermoso vorläufig für 90 Tage suspendiert.
Das TAD soll am Montag zusammentreten und die Causa Rubiales bewerten. Dieser hatte bei der Siegerehrung nach dem WM-Triumph der spanischen Fußballerinnen in Sydney gegen Europameister England auf den Mund geküsst. Hermoso hatte hinterher mehrfach betont, dass dieses Vorgehen ohne ihre Einwilligung geschehen sei.
Von Geldstrafe bis 15 Jahre Sperre ist alles drin
„Wenn das TAD die Beschwerde der Regierung annimmt, können wir die Aussetzung der Funktionen des Präsidenten beschließen“, sagte der spanische Sportminister Miquel Iceta am Samstag in einem Interview mit der Zeitung El Pais.
"Die einzigen im Sportgesetz vorgesehenen Sanktionen sind die Verhängung einer Geldstrafe oder eines Spielverbots für einen Zeitraum zwischen zwei und 15 Jahren", sagte Sportanwalt Toni Roca am Sonntag in einem Interview im spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Gegen Rubiales sind inzwischen vier Anzeigen wegen sexueller Nötigung bei der spanischen Staatsanwaltschaft eingegangen. Keine soll allerdings von einer Spielerin der spanischen Frauen-Auswahl erstattet worden sein.
Rubiales hatte am Freitag auf der außerordentlichen Generalversammlung des spanischen Verbandes RFEF seinen Rücktritt verweigert. Er behauptete, der Kuss sein „einvernehmlich“ gewesen. Hermoso fühlt sich hingegen als „Opfer eines Übergriffs“ und stritt die Einvernehmlichkeit wiederholt vehement ab.