Der einstige Weltstar Mario Balotelli wurde als Königstransfer und großer Hoffnungsträger Ende August vom FC Sion verpflichtet. Doch trotz seiner Anwesenheit konnte der Klub den ersten Abstieg seit 17 Jahren nicht abwenden.
Balotelli nach Abstieg am Pranger
Am Dienstag verlor Sion auch das Rückspiel in der Relegation gegen Stade Lausanne-Ouchy mit 2:4, was den Gang in die zweitklassige Challenge League besiegelte.
Nach einer katastrophalen Saison ist die Unzufriedenheit im Verein dementsprechend groß - und auch Balotelli bleibt von der Kritik nicht verschont.
„Ich will nicht Einzelne an den Pranger stellen. Aber wenn man einen Spieler holt, damit er zwanzig Tore macht, und er kommt auf fünf, kann man nicht zufrieden sein …“, wird Sion-Sportchef Barth Constantin von der Tageszeitung Blick zitiert.
Balotelli in Sion: Unruhe statt sportlicher Erfolg
Worte, die deutlich in Richtung des exzentrischen italienischen Stürmers gehen, der dem Klub rückblickend außer Unruhe nicht viel gebracht hat.
Zwar sei erwähnt, dass Balotelli in 18 Einsätzen in der Super League immerhin sechs Treffer erzielen konnte, das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass sich Sion vom Stürmer, der angeblich rund 1,5 Millionen Franken pro Jahr verdient, mehr erhofft hatte.
Stattdessen war Balotellis bisherige Zeit in Sion geprägt von kontroversen Gesten und Aussagen. Der 32-Jährige fehlte zudem immer wieder im Aufgebot der Schweizer - offiziell aufgrund von Verletzungen. Dies war auch in den beiden Relegationsspielen der Fall.
Sion hadert nach Abstieg: „Haben viele Fehler gemacht“
„Wir haben viele Fehler gemacht“, gab sich Barth Constantin selbstkritisch. „Gerade in den letzten Monaten. Wir haben in Sachen Transfers Fehler gemacht, mit den vielen Trainerwechseln, in der körperlichen Vorbereitung und im Spieler-Management.“
Zu diesen Fehlern zählt wohl auch die Verpflichtung von Balotelli, bei dem der Sportchef anfangs noch Feuer und Flamme war.
Sion-Präsident Christian Constantin hielt es bereits vor der Relegation für besser, zum Thema Balotelli zu schweigen. „Manchmal ist es besser, nicht mehr zu denken, dann musst du nicht sagen, was du denkst“, kommentierte der 66-Jährige.
Bei den Schweizern besitzt Balotelli noch einen Vertrag bis 2024. Es scheint jedoch mehr als fraglich, ob der einstige Deutschland-Schreck mit dem Klub in die zweitklassige Challenge League gehen wird.