Der Traditionsverein Luton Town hat im Fußball-Mutterland England nach 31 Jahren die Rückkehr in die Erstklassigkeit geschafft. Im Play-off-Finale um den dritten und letzten Aufstiegsplatz in die Premier League gewann der Klub aus dem Londoner Arbeitervorort das „wertvollste Spiel der Welt“ im Wembleystadion gegen Coventry City 6:5 im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten und Verlängerung hatte die Begegnung 1:1 (1:1, 1:0) gestanden.
„Wertvollstes Spiel der Welt“: Luton steigt nach Sieg auf
Im Elfmeterschießen hatten Luton Towns Spieler die besseren Nerven. Der Treffer von Daniel Potts im sechsten Durchgang bedeutete die Entscheidung für die Mannschaft von Teammanager Rob Edwards. Zuvor hatte das Team einen frühen Schock zu verkraften, nachdem Kapitän Tom Lockyer auf dem Feld kollabiert war und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dort war der 28 Jahre alte Waliser jedoch ansprechbar. "Ich fühle mich großartig, aber meine Gedanken sind komplett bei Tom Lockyer", sagte Edwards nach der Partie.
Der Wert eines Aufstiegs in die als reichste Liga der Welt geltende Premier League wird auf fast 200 Millionen Euro geschätzt - Summen, von denen Luton Town ebenso wie der Endspielgegner in der Finalrunde der dritt- bis sechstplatzierten Zweitligisten bis vor Kurzem nur träumen konnte. "Das Duell in Wembley bietet den aus finanzieller Sicht größten Preis der Fußball-Welt in einem einzigen Spiel", sagte Zal Udwadia von der Sports Business Group der Unternehmensberatung Deloitte.
Luton Town, das in der abgelaufenen Zweitliga-Saison hinter den Direktaufsteigern FC Burnley und Sheffield United Dritter geworden war, hatte 1992 letztmals in Englands höchster Liga gespielt. Im gleichen Jahr allerdings erfüllte der Verein nicht die Kriterien für den Übergang aus der First Division in die damals neu gegründete Premier League.
Umso mehr kommt der Premier-League-Aufstieg für Luton Town einem wahr gewordenen Fußball-Märchen gleich. Der Niedergang nach dem verpassten Premier-League-Platz führte bis in die Fünftklassigkeit hinab und dauerte bis 2014 an. Selbst vor fünf Jahren noch war der Hauptstadt-Verein gerade einmal viertklassig.
Das baufällige Stadion an der Kenilworth Road fasst knapp über 10.000 Zuschauer. Damit wäre die Arena der kleinste Premier-League-Schauplatz der Liga-Geschichte.