Die Teilmobilisierung in Russland sorgt derzeit für Schlagzeilen.
Kriegseinsatz? Wirbel um Ex-Profi
Viele Menschen, die nun in den Krieg müssten, verlassen das Land, um ihren Dienstpflichten zu entkommen.
Auch der ehemalige Fußball-Profi Diniyar Bilyaletdinov war schockiert, als er seinen Einzugsbefehl erhielt. Das berichtete sein Vater Rinat der Online-Plattform sports.ru: „Diniyar hat wirklich eine Aufforderung bekommen. Es ist schwierig, über diese Emotionen zu reden.“
Die Einberufung seines Sohnes käme überraschend, da dieser gar keinen Wehrdienst geleistet habe. „Er hat nicht gedient. Er hat Eid abgelegt, aber es war ein spezieller Dienst mit einer sportlichen Ausrichtung. Er hat seinen kompletten Dienst mit Sport verbracht“, schilderte Rinat Bilyaletdinov.
Zweifel an Einzugsbefehl von Bilyaletdinov
Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum die Familie von dem Brief der russischen Regierung überrascht ist. „Das Gesetz sagt immer noch, dass man nur Reservisten einziehen kann, die 35 oder jünger sind – und mein Sohn ist 37. Es scheint hier also eine Unstimmigkeit zu geben“, meinte der Vater des Ex-Premier-League-Spielers.
Deswegen bezweifelt er, ob der Einberufungsbefehlt korrekt ist: „Wenn es eine generelle Mobilisierung wäre, gäbe es keine Zweifel. Aber der Präsident hat eine Teilmobilisierung befohlen, dann sollte auch alles nach dem Gesetz ablaufen. Wir werden jetzt herausfinden, ob das Schreiben korrekt ist, oder ob es vielleicht zu früh gesendet wurde.“
Diniyar Bilyaletdinov absolvierte 46 Länderspiele und spielte von 2009 bis 2012 für den FC Everton in England. Seit seinem Karriereende 2018 beim FK Trakai arbeitet er zurzeit im Trainerteam des russischen Zweitligisten Rodina-2, der in Moskau beheimatet ist.