Das Wunderkind liefert endlich ab!
Traumstart eines abgeschriebenen Talents
Der Niederländer Xavi Simons hat mit einem Sensationsstart maßgeblich Anteil am Erfolg seines neuen Vereins PSV Eindhoven. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Eredivisie)
Erst im Sommer wechselte der U19-Nationalspieler ablösefrei von Paris Saint-Germain nach Eindhoven - mit der Hoffnung auf mehr Spielzeit, um so seiner noch jungen Karriere einen notwendigen Schub zu verpassen.
Simons, der einst als absolutes Wunderkind galt, gab sein Debüt für Eindhoven im Johan Cruijff Schaal, dem niederländischen Supercup, gegen Ajax Amsterdam und krönte dieses mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer für seinen neuen Verein und dem ersten Titel.
Simons dreht endlich auf
Auch in der Liga lief es von Beginn an und Simons schnürte bereits im zweiten Saisonspiel einen Doppelpack. Nach nun sieben Spieltagen stehen schon sechs Tore und drei Vorlagen auf dem Konto des offensiven Mittelfeldspielers. Mit seinen sechs erzielten Treffern liegt er in der Torschützenliste auf Platz zwei, knapp hinter seinem Teamkollegen Cody Gakpo, der bereits acht Treffer erzielt hat.
Aktuell zeigt Simons endlich die Leistungen, die ihm schon seit Jahren vorausgesagt werden. In den Niederlanden wurde er deshalb im August gleich zum Spieler des Monats gewählt.
Eigentlich sollte der 19-Jährige schon nach seinem Wechsel vom FC Barcelona zu PSG im Jahr 2019 die Jugendabteilung der Pariser aufmischen und schnell den Schritt zu den Profis schaffen.
In seiner ersten Saison blieb es für den damals 16-Jährigen aber nur bei Einsätzen für das Jugendteam, für die er fünf Spiele in der UEFA Youth League bestritt. Ab der Saison 2020/21 gehörte er dann regelmäßig dem Spieltagskader in der Ligue 1 - überzeugte aber selten.
Sein Debüt für die Pariser feierte er damals unter Trainer Mauricio Pochettino, allerdings blieb es bei einem Einsatz in dieser Spielzeit. Auch in der vergangenen Saison verlief die Entwicklung des Top-Talents schleppend, da er sich gegen namhafte Konkurrenz im PSG-Luxuskader nur schwer durchsetzen konnte. Neun Pflichtspiele standen am Ende der Saison 2021/22 zu Buche. Zu wenig für das Top-Talent und damit fiel auch die Entscheidung, sich einen neuen Verein zu suchen.
Ist Eindhoven Simons letzte Chance?
Schnell fiel die Wahl auf Eindhoven, da sich der Verein sehr um den Jungstar bemühte. (DATEN: Tabelle der Eredivisie)
Vor allem die Gespräche mit Trainer Ruud van Nistelrooy verliefen positiv und haben Simons von PSV überzeugt. „Er hat mir viel über das Projekt erzählt, das der Verein gestartet hat. Ich weiß, wie er spielen will und wie er meine Rolle darin sieht.“
Der vermeintliche Rückschritt in die Heimat scheint für Simons auch so etwas wie die letzte Chance auf den absoluten Durchbruch zu sein. Aktuell scheint er seine Chance zu nutzen. Der ehemalige Weltklasse-Stürmer van Nistelrooy setzt auf ihn und scheint zu wissen, wie er seinen neuen Schützling und seine Qualitäten gut in die Mannschaft einzubinden kann.
Mit nur 19 Jahren hat der Niederländer schon viel erlebt und scheint mit seinem Wechsel nach Eindhoven den richtigen Schritt für seine Karriere gegangen zu sein.
Bis ins Jahr 2027 steht er bei PSV unter Vertrag. Wenn er jedoch so weiter spielt, könnte schon bald der nächste Top-Klub anklopfen. Auch für die niederländische Nationalmannschaft könnte Simons mit den aktuellen Leistungen bald ein Kandidat sein.
Simons wird früh gehypt
Damit könnte Simons dann endlich die Erwartungen erfüllen, die ihn schon seit Jahren begleiten.
Mit gerade einmal sieben Jahren war der heute 19-Jährige von der Tháder Jugend aus den Niederlanden in die legendäre Jugendabteilung des FC Barcelona gewechselt. In La Masia zählte Simons zu den größten Mittelfeldtalenten und sollte später Barca-Größen wie seinen Namensvetter Xavi Hernández und Andrés Iniesta beerben.
Trotz optimaler Voraussetzungen entschied er sich im Jahr 2019 dennoch zu einem Wechsel von Barcas U16 in die U17 von PSG. Ein Wechsel, der seiner Karriere eher schaden als helfen sollte. Das Jahresgehalt von rund einer Million überzeugte den damals 16-Jährigen und seinen mittlerweile verstorbenen Berater Mino Raiola wohl vom Wechsel.
Simons war auch schon vor seinem Wechsel zu Barca und danach zu PSG kein gewöhnliches Talent. Mit damals 1,7 Mio. Followern (Heute: 4,2 Mio.) auf Instagram hatte der Junge mit den unverwechselbaren blonden Locken schon früh einen Vertrag mit Sportartikel-Hersteller Nike ausgehandelt sowie ein eigenes Logo.
Dem frühen Hype um sich konnte er bei seinen bisherigen Stationen dann aber nicht gerecht werden. Zurück in den Niederlanden scheint er aber endlich auch sportlich wieder auf sich aufmerksam zu machen.