Wer seinen Blick über die Tabelle der Championship, der zweiten englischen Liga, schweifen lässt, dem fällt ein Team sofort ins Auge: Preston North End.
7 Spiele, 2:0 Tore! Ein Team verblüfft
Nicht, dass die Lilywhites auf Tabellenplatz zehn besonders für Furore gesorgt hätten. Und auch elf Punkte aus sieben Spielen sind weder besonders spektakulär noch außergewöhnlich. (DATEN: Die Tabelle der Championship)
Der Blick auf das Torverhältnis lässt einen dann aber eben doch staunen. 2:0 Tore stehen da zu Buche - nach dem 7. Spieltag!
Beim 1:0 bei Coventry City erzielte Emil Riis am Mittwochabend in der 73. Minute den erst zweiten Saisontreffer für Preston North End, der prompt zum zweiten Saisonsieg reichte. (DATEN: Das Spiel im Ticker zum Nachlesen)
Preston North End minimalistisch
Zuvor war lediglich beim 1:0-Sieg über Luton Town am 4. Spieltag ein Treffer in einer Partie mit Beteiligung von PNE gefallen, Mittelfeldspieler Brad Potts war in der 18. Minute der Torschütze gewesen.
Es ist der wohl kurioseste Saisonstart Europas, mit Sicherheit aber der minimalistischste.
Mit zwei 1:0-Siegen und fünf torlosen Remis ist das Team aus Preston, das 1889 als erster englischer Fußballmeister Geschichte geschrieben hatte, immer noch ungeschlagen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Championship)
Bemerkenswert: Während PNE nach sieben Spieltagen immer noch ohne Gegentor dasteht, hat jedes andere Championship-Team schon mindestens fünf Gegentreffer kassiert!
Preston-Torwart Woodman kritisch
Diese kuriose Serie kommt aber nicht überall im Team gut an. So hatte Keeper Freddie Woodman, der mit sechs Spielen in Folge ohne Gegentor einen neuen Vereinsrekord aufstellte, nach dem 0:0 gegen Cardiff City kritisiert: „Wir müssen damit beginnen, diese Spiele ohne Gegentor in Siege ohne Gegentor umzuwandeln.“
Immerhin: Diesen Gefallen tat ihm seine Mannschaft beim Sieg gegen Coventry City prompt und kletterte damit in die obere Tabellenhälfte.
Die Vorzeichen, dass Woodman und Co. in Zukunft häufiger über eigene Treffer jubeln dürfen, stehen nicht schlecht - denn eigentlich verfügt der Verein mit dem deutschen Verteidiger Patrick Bauer, der aus der Talentschmiede des VfB Stuttgart stammt, über eine gute Offensive.
Knappes Aus gegen Wolverhampton im League Cup
Der Däne Riis, der den Siegtreffer gegen Coventry beisteuerte, erzielte in der vergangenen Saison immerhin 16 Tore. In Troy Parrott (Tottenham) und Ben Woodburn (Liverpool) kamen zudem zwei Talente hinzu.
Im League Cup stellte Preston die vorhandene Offensivpower unter Beweis: In der ersten Runde gab es 4:1 gegen Huddersfield Town, ehe der Zweitligist in der zweiten Runde nur knapp mit 1:2 an Premier-League-Klub Wolverhampton Wanderers scheiterte.
Weitere Treffer in der Championship sollten also nur eine Frage der Zeit sein - und solange Woodman hinten weiter die Null hält, reicht ja immer schon ein einziges eigenes Tor, um die nächsten drei Punkte einzufahren.