Wunder ausgeblieben!
Alaba verdirbt Eintracht-Abend
Eintracht Frankfurt hat sich Real Madrid beim UEFA Supercup geschlagen geben müssen. Das Team von Trainer Oliver Glasner unterlag den Königlichen in Helsinki mit 0:2 und verpasste somit nach dem Europa-League-Triumph den zweiten europäischen Titel in diesem Jahr.
Reals Erfolg hatte Ex-Bayern-Star David Alaba bereits in Hälfte eins eingeleitet. Der 30-Jährige traf nach Kopfball-Vorlage von Casemiro ins leere Tor (37.). (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Trapp sieht nicht gut aus
Den zweiten königlichen Treffer erzielte Karim Benzema nach Vorarbeit von Vinícius Júnior (65.). Eintracht-Keeper Kevin Trapp sah dabei nicht gut aus. (BERICHT: Die Hintergründe zum Kostic-Abschied)
„Natürlich ist es schade, aber ich bin auch sehr stolz. Wir haben es Real sehr schwergemacht. Schade, dass wir nach einer Ecke in Rückstand geraten sind. Auf dem Level ist es schwer zurückzukommen, aber wir haben alles gegeben“, erklärte Glasner nach der Partie bei RTL.
Der Supercup wird traditionell zwischen dem Gewinner der Champions sowie der Europa League ausgetragen. Vergangenes Jahr hatte der FC Chelsea triumphiert.
Mit dem fünften Erfolg im Supercup stiegen die Madrilenen um den ewigen Toni Kroos und Antonio Rüdiger, der spät eingewechselt wurde, zum Rekordchampion auf.
Frankfurt verpasste 84 Tage nach der magischen Nacht von Sevilla durch die erste internationale Niederlage seit 13 Spielen den dritten deutschen Erfolg, einzig Bayern München holte zweimal den Supercup in die Bundesliga (2013, 2020).
Trotz des starken Laufs der Madrilenen glaubt Coach Carlo Ancelotti indes nicht daran, dass Real unschlagbar sei.
„Ich bin mir sicher, dass wir noch Spiele verlieren werden, da bin ich mir ganz sicher. Im Moment haben wir einfach eine ganze Menge Selbstvertrauen, das ist wichtig. Wir haben keine spektakuläre Partie gespielt, aber es war ein solider Auftritt“, erklärte er bei DAZN.
Rund 10.000 Eintracht-Anhänger hatten die finnische Hauptstadt schon am Nachmittag zur Partyzone gemacht.
Fast schon traditionell wagten sich einige auf eine Bootstour, andere sorgten gemeinsam mit Präsident Peter Fischer auf dem Fanfest im Kaisaniemi Park für Gänsehautatmosphäre. Auch im Olympiastadion hatte die SGE stimmungsmäßig klar die Oberhand.
Götze auf der Bank
Dafür schickte er vor 35.000 Zuschauern in Christopher Lenz eine deutlich defensivere Lösung als Kostic auf den Rasen, dazu musste Mario Götze für Daichi Kamada weichen. Anders als beim 1:6-Debakel gegen die Bayern zum Bundesligastart bekamen die Hessen gleich Zugriff in den Zweikämpfen.
Bis zur Mittellinie durfte Real um Passmaschine Kroos und Abwehrchef Alaba ungestört kombinieren, dann sollte das Pressing zuschnappen - das gelang zunächst gut.
Und vereinzelt gab es nach Ballgewinn sogar offensive Nadelstiche, Kamada (14.) scheiterte nach Traumpass von Rafael Borre frei vor Thibaut Courtois. Quasi im Gegenzug musste Tuta (16.) gegen Vinicius Junior für den geschlagenen Kevin Trapp auf der Linie retten.
Ansonsten fiel den Königlichen gegen die tief stehende Glasner-Elf wenig ein, deshalb versuchten sie, vermehrt den Gegner zu locken. Beinahe wäre diese Passivität bestraft worden, doch Courtois parierte den Flachschuss von Ansgar Knauff (24.) aus spitzem Winkel.
Aus dem Nichts schlug Real dann allerdings eiskalt zu, Alaba verwertete im Anschluss an eine Ecke nach Kopfball-Rückgabe von Casemiro. Benzema (41.) hätte freistehend gar noch erhöhen können.
„Der Block ist immer noch voll, obwohl wir das Spiel verloren haben. Man merkt, wie stolz die Fans auf uns sind. Wir hätten es gerne gewonnen und hatten auch die ein oder andere Möglichkeit das Tor zu schießen, vor allem in der ersten Halbzeit“, sagte Trapp.
Sein Klub war zunächst auch nach der Pause seiner Taktik treu geblieben, doch Real fand nun bessere Lösungen. Trapp musste gegen Vinicius (55.) per Fußabwehr seine Klasse zeigen.
Eintracht-Umschalten zu behäbig
Glasner brachte Götze und Randal Kolo Muani - doch es änderte zunächst wenig. Das Umschalten der SGE wirkte nun nur noch im Ansatz vielversprechend, es haperte zumeist am letzten Pass.
Stattdessen kombinierte Madrid immer gefälliger in den größer werdenden Räumen, Casemiro (61.) traf aus 16 Metern die Latte.
Dann patzte der bis dahin starke Trapp bei einem zentralen Abschluss von Benzema, der mit seinem 324. Tor für Real zum zweitbesten Schützen in der Geschichte der Königlichen aufstieg - nur Cristiano Ronaldo hat noch mehr Treffer erzielt.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)