Wenn Endrick Felipe Moreira de Sousa den Ball Richtung Tor treibt, dann ist es, als laufe eine Maschine heiß, als rolle eine Dampfwalze über den Rasen.

Das brasilianische Wunderkind, das am Donnerstag seinen 16. Geburtstag feiert, ist nicht so tänzerisch wie Ronaldinho, nicht so filigran wie Neymar, mit dem er trotzdem ständig verglichen wird.

Endrick ist ganz eigen, so ein bisschen wie sein Landsmann Ronaldo oder wie dessen Namensvetter Cristiano in seinen jungen Jahren bei Sporting.

Endrick mit 170 Toren

Endrick zieht mit brutaler Gewalt aufs Tor zu, kennt auf seinem Weg keine Gnade; selbst wenn er gefällt wird, steht er wieder auf, um sich und den Ball über den Rasen zu treiben, immer Richtung Tor, immer dorthin, wo er den nächsten Treffer bejubeln kann.

170 Buden in 172 Spielen für Palmeiras entstanden auf diese oder ähnliche Weise – eine Marke, die die ganz Großen in Europa auf den Plan gerufen hat, darunter Real Madrid, Barca, ManUnited oder PSG.

„Ich kämpfe immer, ich bin immer hartnäckig, und das bis zur letzten Minute. Ich gebe niemals auf, ich setze die Verteidiger unter Druck, ich laufe mehr als jeder andere auf dem Platz“, beschrieb Endrick einmal seinen Spielstil.

Und der Vergleich mit Ronaldo ist keineswegs weit hergeholt. Er selbst vergleicht sich mit dem heute 37-Jährigen, will genauso hart arbeiten, um auch in Europa seinen Glanz zu versprühen – und dabei trotzdem nicht den Spaß verlieren.

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Endrick: „Bin noch ein Kind“

„Ich versuche mich daran zu erinnern, dass ich noch ein Kind bin und dass es nur ein Spiel ist. Ich will es nicht allzu ernst nehmen“, sagte Endrick kürzlich im Interview mit Sportsmail in England.

Der 1,73 Meter große Stürmer spielt seit seinem elften Lebensjahr für Palmeiras in Brasilien, durchlief dort diverse Jugendmannschaften. Seit dem vergangenen Jahr ist er Teil der U20-Mannschaft – und darf sich an seinem Geburtstag über etwas Besonderes freuen.

Durch das Erreichen des 17. Lebensjahrs bekommt Endrick seinen ersten Profivertrag bei Palmeiras. In brasilianischen Medien heißt es derweil, dass er den Klub im Alter von 18 Jahren verlassen werde – dann wahrscheinlich Richtung Europa, wo man heiß auf ihn ist; ein Favorit auf seine Verpflichtung hat sich indes noch nicht herauskristallisiert.

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Voraussetzung für einen solchen Transfer: Endrick muss sein Niveau halten, Zuschauer, Fans und Scouts weiter zum Staunen bringen.

„Wie gehe ich mit dem Hype um? Ich versuche mich daran zu erinnern, dass ich sehr jung bin“, erklärte Endrick bei Sportsmail seine Strategie. „Ich möchte meine Karriere ernst nehmen, aber während des Spiels möchte ich so viel Spaß wie möglich haben.“

Hoffnungen ruhen auf Endrick

Auf dem Rasen ist das zweifelsfrei zu erkennen. Endrick spielt lustvoll und sorgenfrei, gerade so, als habe er sich mit seinen Kumpel zum Kicken auf dem Bolzplatz verabredet – mit 16 keine unwahrscheinliche Darstellung.

Aber Endrick ist eben nicht irgendein 16-Jähriger vom Bolzplatz. Er ist das brasilianische Juwel, auf dem schon jetzt die Hoffnungen für die Zukunft ruhen. Bislang spielte Endrick bloß in der U17-Nationalmannschaft Brasiliens, doch die Rufe nach mehr werden schon jetzt laut.

Einige sogar so sehr, dass sie eine Nominierung für die WM in Katar fordern.

Für Endrick wird das aber zu früh kommen – denn Juwele müssen bekanntlich geschliffen werden, damit sie schließlich ganz zum Leuchten kommen.