Eine „Sensation“, ein „Coup“, eine „Bombe“: Der große Miroslav Klose hatte noch gar nicht beim kleinen SCR Altach unterschrieben, da stand das beschauliche 7000-Einwohner-Örtchen im Westen Österreichs schon kopf.
Klose sorgt für „Kulturschock“
Bis in die Weltnachrichten des ORF schaffte es der eher unscheinbare Klub mit der überraschenden Verpflichtung des Weltmeisters als Cheftrainer. Als der „Weltstar im Ländle“, wie Die Presse titelte, präsentiert wurde, brach sogar der Server der Vereinshomepage wegen Überlastung zusammen.
Klose vor einem „Kulturschock“
„Ein kleiner Kulturschock wartet da natürlich schon auf ihn“, schrieb die Neue Vorarlberger Tageszeitung vor der offiziellen Vorstellung am Montag.
Klose sieht in dem Job vor allem die Chance, abseits des Scheinwerferlichts an Profil zu gewinnen. „Es war von Anfang an genau dieses positive Gefühl, das ich haben muss, dass ich hier genau richtig bin“, sagte er.
Der WM-Rekordtorschütze hatte sich erste Trainer-Sporen als U17-Coach bei Bayern München verdient. Danach wurde er Co-Trainer der Profi-Mannschaft, zwischenzeitlich assistierte er auch bei der deutschen Nationalmannschaft.
Doch nun wird er erstmals in der Verantwortung stehen, wenn auch in der Provinz. „Klose ist einer, der mächtig was hermacht, der das Image der Altacher wieder mächtig aufpolieren wird“, schrieb die Vorarlberger Tageszeitung weiter.
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Bei aller Euphorie gab es aber auch mahnende Worte. „Auch bei einem Weltmeister wird am Ende die Tabelle die einzige Wahrheit sprechen“, hieß es weiter.
Klassenerhalt als Ziel Nummer eins
In der vergangenen Saison hatte Altach erst am letzten Spieltag unter Ludovic Magnin den Klassenerhalt geschafft, auch von Klose werden also keine Wunderdinge erwartet. Einen Abstieg sollte der Weltstar dann aber doch verhindern.
„Im Ländle kann sich Klose einen Namen als Heilsbringer machen - oder seinen bislang astreinen Ruf ruinieren“, kommentierte das Portal laola1.at und mahnte kritisch: „Eine routinierte Lösung wäre die schlauere Variante gewesen.“
Obwohl Klose nicht erste Wahl war, sprach er von einem „positiven Gefühl, das ich haben muss, dass ich hier genau richtig bin. Die ersten Gespräche mit den Verantwortlichen waren so offen, dass mir klar war, das will ich machen. Jetzt kann ich es kaum noch erwarten das Team, die Menschen im Klub und natürlich die Fans kennen zu lernen.“
Voller Vorfreude erinnern sich die Fans an die Europacup-Reise 2017, die fast mit dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League endete. „Wir sind uns sicher, dass mit Miroslav Klose ein neuer Geist in Altach einkehren wird. Wir freuen uns schon auf die ersten Auftritte des Weltmeisters“, sagte Anhänger Bernd Hager gegenüber der Kronen Zeitung.
Ganz fremd ist der Rummel dem kleinen SCR Altach nicht. 2008 war es, als die Ankunft des Brasilianers Ailton das Ländle schon einmal in einen Ausnahmezustand versetzt hatte. Nach zwölf Partien war aber schon wieder Schluss für den „Kugelblitz“. Ein bisschen länger will es Miroslav Klose dann doch aushalten.
Mit Sport-Informations-Dienst