Thomas Tuchel zeigt sich noch kämpferisch, doch die Lage für den FC Chelsea scheint nach den Sanktionen gegen Besitzer Roman Abramowitsch immer bedrohlicher zu werden.
Chelsea in Not: Springt auch Nike ab?
Im Zuge der Sanktionen gegen den russischen Oligarchen verliert der Weltpokalsieger anscheinend seinen Hauptsponsor. Das Mobilfunk-Unternehmen Three forderte den Verein am Donnerstag auf, die Werbung bis auf Weiteres von der Trikotbrust und aus dem Stadionumfeld zu nehmen. Medienberichten zufolge ließ sich Three die Werbung bislang umgerechnet 48 Millionen Euro pro Saison kosten. (BERICHT: Beben bei Chelsea! Tuchel, Havertz und Co. bald weg?)
Dazu erwägt auch Ausrüster Nike, der 2016 einen 15-Jahres-Vertrag über 900 Millionen Pfund (etwa 1 Milliarde Euro) mit Chelsea abgeschlossen hat, einen Ausstieg. Dadurch würden dem Verein 540 Millionen Pfund (640 Millionen Euro) entgehen. Die Sportsmail schreibt von einem möglichen „Sargnagel“. Gehen die Blues noch vor Saisonende unter?
Tuchel weiter zuversichtlich
Tuchel vom FC Chelsea hatte trotz der Sanktionen gegen Klub-Besitzer Roman Abramowitsch zuversichtlich auf die Zukunft des Vereins geblickt. „Solange wir genügend Trikots und einen Bus haben, werden wir dabei sein und hart kämpfen“, sagte der ehemalige Dortmunder und Mainzer nach dem 3:1 (2:0) im Premier-League-Spiel bei Schlusslicht Norwich City.
„Bisher können wir uns aufeinander verlassen und daran wird sich auch nichts ändern“, so Tuchel weiter. Jeder könne sicher sein, „dass wir uns auf uns selbst konzentrieren, um die Einstellung und die Mentalität auf dem Trainingsplatz und innerhalb der Mannschaft aufrecht zu erhalten“.
Abramowitsch-Sanktionen mit Folgen
Die britische Regierung hatte Abramowitsch auf ihre Sanktionsliste gesetzt und Chelsea damit vor massive Probleme gestellt. Die Londoner dürfen ab sofort nur noch dank einer speziellen Lizenz in der Liga bleiben. Der von Abramowitsch angedachte Verkauf des Vereins schien zunächst nicht wie geplant stattzufinden, doch laut einem Bericht von The Telegraph soll er von der Regierung grünes Licht bekommen haben.
Die angespannte Situation könne man „nicht beeinflussen“, sagte Tuchel: „Das Ausmaß der Auswirkungen ist riesig, die Nachrichten sind gigantisch und wir wissen nicht, wie groß sie noch werden.“ Spekulationen über einen möglichen Rücktritt wies Tuchel von sich: „Ich bin immer noch glücklich, hier zu sein und eine starke Mannschaft anzuführen“, sagte er. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)
Zuvor hatten die Blues ihre Pflichtaufgabe in Norwich auch dank Nationalspieler Kai Havertz souverän gemeistert. Der Ex-Leverkusener bereitete das 2:0 durch Mason Mount vor (14.) und erzielte in der Schlussminute den Endstand. Trevoh Chalobah hatte Chelsea in der dritten Minute in Führung gebracht, der frühere Schalker Teemu Pukki verwandelte einen Handelfmeter zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer.
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Mit Sport-Informations-Dienst