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Thorsten Fink über Riga FC, skurriles Video und Ziele

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Thorsten Fink über Riga FC, skurriles Video und Ziele

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Fink: „Es steht nicht für Aggressivität“

Thorsten Fink ist neuer Trainer beim lettischen Fußballklub Riga FC. Bei SPORT1 spricht der 54-Jährige über seine Entscheidung, das Thema Geld, ein skurriles Video zu seiner Vorstellung - und die Ziele mit dem Klub.
Trainer Thorsten Fink hat einen neuen Job gefunden. Der Champions-League-Sieger von 2001 heuert in Lettland beim Hauptstadtklub Riga FC an. Der Verein stellt ihn mit einem spektakulären Video vor.
Thorsten Fink ist neuer Trainer beim lettischen Fußballklub Riga FC. Bei SPORT1 spricht der 54-Jährige über seine Entscheidung, das Thema Geld, ein skurriles Video zu seiner Vorstellung - und die Ziele mit dem Klub.

Es fährt ein fetter G-Klasse-Mercedes vor und hält direkt vor einem Stadion.

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Es schneit und ein Mann steigt aus. Dazu hört man die Musik von Deutschrapper Capital Bra. Nein, hier wird nicht dessen neues Video gedreht, sondern die Ankunft von Thorsten Fink beim lettischen Hauptstadtklub Riga FC. Der 54-Jährige wurde am Dienstag mit diesem skurrilen Video als neuer Cheftrainer in Riga vorgestellt. Dort hat er einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison unterschrieben.

„Das ist fantastisch!“, war darüber auf Deutsch zu lesen. „Ich finde das Video cool und habe viel positives Feedback darauf bekommen. Das war die Idee des Klubs und es hat auch keinen politischen Hintergrund. Es passt ganz gut zu mir und zu dem deutschen Auto“, sagt Fink im Gespräch mit SPORT1.

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Fink: „Es steht nicht für Aggressivität“

Da kommen deutsche Tugenden nach Riga. „Also strukturiertes, motiviertes und zielgerichtetes Arbeiten und ich bringe zudem eine Winner-Mentalität mit. Das Video sollte jung, modern und innovativ rüberkommen. Es steht nicht für Aggressivität. Und eins ist klar: Man muss nicht immer das machen, was jedem gefällt.“

Fink war rund 16 Monate ohne Job. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, wieder etwas zu machen. Die Leute im Verein haben sich total um mich bemüht und mir ein gutes Konzept vorgelegt“, erklärt er. Fink brennt für die neue Herausforderung. „Ich konnte Leute mit viel Qualität für meinen Staff mitbringen und habe hier einige Möglichkeiten, um etwas zu entwickeln.“

Der Klub gehört übrigens einem russischen Millionär: Sergei Lomakin. Den einen oder anderen interessanten Spieler dürfte man sich nun mit seiner finanziellen Unterstützung besser leisten können.

Fink bekommt einen Schalker

„Ich hoffe, wir können noch den einen oder anderen jungen Spieler weiterentwickeln. Wir haben von Schalke II auch Joselpho Barnes verpflichtet. Das ist so ein Junge, den man nicht immer bekommt. Wenn wir einen jungen Spieler raus bringen, wäre das klasse. Das ist auch mein Anreiz“, meint Fink.

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Die Saison in Lettland beginnt, zur Freude von Fink, erst im März. „Ich kann mich gut vorbereiten. Normalerweise ist es ja so, dass du als Trainer oft erst in der Saison eine neue Mannschaft übernimmst und kannst dann gar nicht alles so beeinflussen, wie es sinnvoll wäre.“ Zuletzt arbeitete Fink als Trainer von Andrés Iniesta und Lukas Podolski bei Vissel Kobe in Japan. Im September 2020 war Schluss, Fink trat zurück.

Erfolgreichste Zeit in Basel

Zuvor war der gebürtige Dortmunder bei Grasshopper Club Zürich, Austria Wien und Apoel Nikosia tätig. Von 2011 bis 2013 trainierte der Ex-Profi den Hamburger SV in der Bundesliga, nachdem er in der Schweiz mit dem FC Basel von Juli 2009 bis Oktober 2011 einmal das Double gewann und danach noch ein weiteres Mal Schweizer Meister wurde. Beim FC Ingolstadt startete er als Trainer in Deutschland in der Saison 2008/2009.

In den vergangenen Monaten gab es immer mal wieder die eine oder andere Anfrage aus Deutschland. Beim 1. FC Köln stand er kurz vor einem Engagement. Warum entschied er sich jetzt für Riga als neuen Arbeitsplatz? „Mich interessieren auch das Land und die Leute in Riga. Und es ist spannend, mit jungen Menschen zu arbeiten. Natürlich wäre ich gerne wieder in die Bundesliga zurückgekommen. Wer will das nicht? Ich möchte auch in die Premier League“, erzählt Fink.

„Aber es hat gerade nicht geklappt, ich war jedoch oft nah dran wie beim 1. FC Köln. Ich habe auch dem einen oder anderen Klub in der 2. Liga abgesagt.“ Er wollte „keinen Schnellschuss“ und es müsse passen von beiden Seiten: „Und das tut es in Riga.“

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Erstes Training auf Kunstrasen

Lust zu arbeiten, hatte Fink „immer“, betont er. „Die 16 Monate ohne Verein waren eine lange Zeit.“ Jetzt brennt der Champions-League-Sieger von 2001 auf die neue Aufgabe. „Ich hatte schon das erste Training mit meinem neuen Team und ich war und bin top motiviert. Es war so schön, wieder den Rasen zu spüren“, sagt Fink und ergänzt schmunzelnd: „Wenn es auch nur Kunstrasen war“.

Und weiter: „Die Trainingsbedingungen und die ganze Infrastruktur sind top.“ Es sei „das, was mir Spaß macht. Ich bin total überzeugt von dem Projekt“. Der Riga FC ist ein Zusammenschluss der Vereine FC Caramba Riga und Dinamo Riga. Der Klub wurde 2014 gegründet. Nach dem direkten Aufstieg in die zweite Liga wurde der Verein von 2018 bis 2020 dreimal in Folge lettischer Meister und holte zudem 2018 den lettischen Pokal.

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International scheiterte man in den vergangenen Jahren immer wieder in den Qualifikationsrunden für die Champions- und Europa League. Nach einem enttäuschenden vierten Platz in der alten Saison will der Verein mit Fink nun wieder oben angreifen.

Fink ist „realistisch genug“

„Ich war zuletzt in Japan und auch vorher war das nicht alles schlecht, was ich gemacht habe“, erklärt er. „Aber ich war nicht bei jedem Bundesligisten auf dem Zettel. Da bin ich realistisch genug.“ Schon vor einigen Monaten wollten die Verantwortlichen Fink nach Riga holen, aber er war noch nicht bereit für einen Wechsel nach Lettland, genoss die Zeit bei der Familie in München.

Den Vorwurf, er hätte sich jetzt des Geldes wegen für den Klub entschieden, weist Fink von sich. „Natürlich müssen finanziell einige Dinge passen, wenn ich bei einem neuen Klub beginne. Ich habe auch meinen Preis. Aber mich hat das Sportliche wirklich mehr interessiert. Ich mache mir nicht die Taschen voll.“

Fink will Titel und in die Champions League

Man könne in Riga „nicht reich werden“, aber „der Klub kann für junge Spieler ein Sprungbrett sein“. Wie schaut es mit seinen Zielen mit seinem neuen Klub aus? Hier wird Fink konkret. „Wir können hier Titel gewinnen und wollen in die Conference League, das können wir schaffen. Kurzfristig möchte ich eine gute Truppe aufbauen und einen Spirit hier rein bringen.“

Man wolle in den Klubs des Millionärs „eine einheitliche Philosophie“ mit gestalten. Langfristiges Ziel sei die Champions League. Finks Familie bleibt derweil in München. „Die 14 Monate zu Hause haben mir gut getan“, erzählt er, „jetzt bin ich wieder unterwegs und heiß auf die neue Aufgabe“.