Im Jahr zuvor schockierte der Tod von Marc-Vivien Foé beim Confed Cup 2003 die Fußball-Welt. Etwas mehr als sechs Monate später rief eine weitere Tragödie die Risiken von Herzerkrankungen im Profisport auf beklemmende Weise ins Gedächtnis.
Warum Feher 2004 auf dem Platz starb
Miklos Feher, ungarischer Nationalspieler und nur 24 Jahre alt, starb am 25. Januar 2004 beim Ligaspiel seines portugiesischen Klubs Benfica Lissabon bei Vitória de Guimaraes.
Miklos Feher: Erst Gelb, dann Herzinfarkt
Todesursache war ein Herzinfarkt, wie Foé soll Feher laut übereinstimmenden Medienberichten eine hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) gehabt haben, eine erblich bedingte Vorerkrankung des Herzmuskels. Die Rede war zudem auch davon, dass ein verschleppter Infekt zu Fehers Herzproblemen beigetragen haben könnte - ein weiteres, von Sportlern oft unterschätztes Risiko.
Feher war in die Partie eingewechselt worden und brach in der Nachspielzeit zusammen, kurz nachdem er eine Gelbe Karte wegen Spielverzögerung erhalten hatte.
Regen machte Defibrillator nutzlos
Trotz Wiederbelebungsversuchen überlebte Feher die Nacht nicht, er starb im Krankenhaus, in das er gebracht wurde. Ein Problem bei der Reanimation: Ein Defibrillator war im Stadion zwar vorhanden, nach Angaben der Ärzte wegen des starken Regenfalls jedoch nutzlos.
Fehers Tod sensibilisierte Fußballvereine für die Notwendigkeit engmaschiger Herzuntersuchungen. Noch 40 Tage vor seinem Tod soll es beim letzten Check keine Auffälligkeiten gegeben haben.
Feher hinterließ seine Verlobte, die er im selben Jahr hatte heiraten wollen. Er wurde in seiner Heimatstadt Györ in Westungarn beigesetzt, bei der Beerdigung war auch Lothar Matthäus zugegen, Ungarns damaliger Nationaltrainer.