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Red Bull Salzburg: Jesse Marsch über Erling Haaland und FC Bayern

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Red Bull Salzburg: Jesse Marsch über Erling Haaland und FC Bayern

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Marsch nennt Bayern-Wunschstars

Jesse Marsch hat mit Salzburg gegen den FC Bayern unschöne, aber auch lehrreiche Momente erlebt. Seinem früheren Stürmer Erling Haaland traut der US-Amerikaner viel zu.
Der US-Amerikaner Jesse Marsch wird als Nachfolger von Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach gehandelt. Nun wird der Trainer des FC Red Bull Salzburg zu seiner Zukunft befragt.
Jesse Marsch hat mit Salzburg gegen den FC Bayern unschöne, aber auch lehrreiche Momente erlebt. Seinem früheren Stürmer Erling Haaland traut der US-Amerikaner viel zu.

Jesse Marsch ist erfolgreicher Trainer beim FC Red Bull Salzburg. Der US-Amerikaner wird bei der Suche nach neuen Coaches auch stets mit Bundesligaklubs in Verbindung gebracht.

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Im zweiten Teil des großen SPORT1-Interviews (Teil 1: "Rangnick ist ein Genie") schwärmt er von der Stärke des FC Bayern München. Er verrät zudem, welchen Profi er aus dem Ensemble des Rekordmeisters holen würde, welche Entwicklung Erling Haaland nehmen kann - und wie seine eigenen Planungen aussehen.

SPORT1: In Ihrer Champions-League-Gruppe waren ja auch die Münchner dabei. Trotz klarer Niederlagen (2:6 und 1:3) ärgerten Sie die Mannschaft, die Sie als die "vielleicht beste seit Barcelona mit Pep Guardiola" bezeichneten. Was haben Sie aus den Duellen mitgenommen?

Marsch: Die Spiele gegen den FC Bayern waren eine großartige Prüfung für unsere Mannschaft. Unsere Spielidee ist es, eine Partie komplett zu kontrollieren. Wir geben auch gegen einen stärkeren Gegner nicht einfach den Ball her und schützen dann irgendwie unser Tor. Meine Mannschaft soll gegen den Ball und mit Ball Druck auf den Gegner ausüben. Gegen die Bayern hast du einerseits die Chance, Dinge zu lernen und Erfahrung zu sammeln. Aber du hast auch die Möglichkeit, dich zu präsentieren und zu zeigen, was du gelernt hast. Wir müssen aber verstehen lernen, warum die besten Spieler der Welt mit ihren Qualitäten großartige Momente schaffen können. Vor den Toren gibt es die größten Unterschiede. Das ist keine Kritik an meinen Spielern, aber es ist eine schwere Aufgabe, diese großartigen Momente schon in jungen Jahren zu kreieren. Ich bin trotzdem sehr stolz darauf, was meine Jungs in diesen Spielen gezeigt haben.

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SPORT1: Wurmte Sie das deutliche Ergebnis in der Gruppenphase beim Heimspiel mit sechs Gegentreffern dennoch?

Marsch: Natürlich war das ein schmerzhafter Moment. Das Spiel war so eng, die Niederlage war so viel knapper, als es das Ergebnis ausdrückte. Wir hatten Chancen und waren phasenweise auch besser. Aber uns hat noch dieses Gefühl gefehlt, wann man in welchem Moment genau das Richtige machen muss. Das war daher etwas zu wenig von meiner Mannschaft. Das Ergebnis fühlte sich am Ende unfair an. Es war ein Schlag ins Gesicht, wie ich ihn im Leben zuvor so nicht hatte. Dennoch waren wir auch stolz auf unsere Mannschaft.

SPORT1: Aber was zeichnet diesen FC Bayern genau aus?

Marsch: Es war wichtig für mich, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Ich habe mir die Duelle zweimal angeschaut. Einmal aus unserer Sicht und einmal aus der Perspektive des FC Bayern. Wie bauen sie ihr Spiel auf? Wer sind die Anführer? Wo kommt die Persönlichkeit her? Ich habe vor allem auf Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Thomas Müller geachtet. Sie haben dieses Gefühl für den Moment. Das sind Spieler, die genau wissen, wann sie sich unterstützen, aber auch wann sie laut werden müssen. Das ist großartig. Diese Erfahrung und Analyse war ein wichtiger Moment für mich, um auf diesem Niveau zu lernen.

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SPORT1: Wenn Sie sich einen Bayern-Profi aussuchen könnten - welcher wäre das und warum?

Marsch: In der Ordnung, in der sich der FC Bayern aufhält, wäre meine Reihenfolge: Ganz vorne Manuel Neuer, danach Thomas Müller, Joshua Kimmich und dann Robert Lewandowski. Obwohl Lewandowski als bester Fußballer der Welt gewählt wurde, ist er in meinem Ranking beim FC Bayern nur Nummer vier (lacht). Das ist absolut nichts gegen Lewandowski, er ist ein großartiger Spieler. Aber ich habe noch nie einen Torhüter wie Neuer gesehen. Er hat so eine Kontrolle über das Geschehen. Neuer weiß, wann er schnell oder wann er ruhig zu spielen hat. Er gibt vor, wann das Team mit langen Bällen agiert. Neuer gibt die Kommandos und führt seine Vorderleute. Er nimmt auch mal eine Gelbe Karte in Kauf, wenn er den Ball wegwirft oder das Spiel verzögert. Das sind dann schlaue Gelbe Karten zum richtigen Zeitpunkt. Auch ein Thomas Müller ist sehr stark. Er kennt die gefährlichen Räume und weiß genau, wie er sich zu positionieren hat. Fans und Zuschauer schauen zumeist auf die besonderen Aktionen, wie Tor oder Vorlage. Aber neben dem fußballerischen Können geht es auch um das Spielgefühl, die Erfahrung und Persönlichkeit. Das macht Spieler des FC Bayern so besonders.

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SPORT1: Ob ein Erling Haaland irgendwann in München spielen wird, ist ungewiss. Wenn Sie sehen, wie er inzwischen in Dortmund durchstartet: Mit welchen Gefühlen blicken Sie dann auf einen solchen Werdegang?

Marsch: Es ist natürlich schade, dass Erling Haaland so schnell von Salzburg nach Dortmund gewechselt ist. Aber wir freuen uns für ihn, er ist ein super Typ. Wir haben so viele junge Spieler bei Red Bull Salzburg und es ist unser Ziel, dass sie den nächsten Karriereschritt schaffen. Bei Erling sind wir sehr stolz, dass er Teil unseres Vereins war und jetzt so erfolgreich ist. Als er weg war, habe ich gleich gesagt, dass er der beste Spieler der Welt werden kann. Das ist für mich ganz klar. Wir sehen jetzt regelmäßig in Dortmund, was Erling kann.

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SPORT1: "Ein zentraler Aspekt meiner Philosophie ist es, sich selbst herauszufordern." Sie streben immer wieder nach vorne. Erfüllt Sie der Job als Trainer in der österreichischen Liga auf Dauer?

Marsch: Es ist für mich immer eine große Challenge, mit neuen jungen Spielern zu arbeiten. Manchmal stellst du nach einer Transferperiode wieder eine neue Mannschaft zusammen. Aber ich mache das gern, entwickle gern junge Spieler weiter. In New York habe ich das auch schon gemacht. In Leipzig waren die Spieler insgesamt schon etwas weiter, aber auch dort waren sie jung. Es macht mir einfach viel Spaß, Talente zu entwickeln und mit ihnen erfolgreich zu sein.

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SPORT1: Doch können Sie schon Ihr persönliches Ziel definieren. Der Vertrag in Salzburg läuft noch bis 2022.

Marsch: Ich musste in den vergangenen Monaten so viele Fragen über meine Zukunft beantworten. Ich kann nur sagen, dass ich manchmal darüber nachdenke, welche Möglichkeiten sich mir bieten könnten. Aber ich bin dann sofort wieder mit den Gedanken klar beim FC Red Bull Salzburg. Diese Fähigkeit ist ganz wichtig. Man muss komplett fokussiert sein, um Erfolg zu haben. Ich habe großes Glück, dass ich im Kopf diesen Hebel umlegen kann. Je mehr Erfolg wir hier in Salzburg haben, desto mehr Möglichkeiten gibt es für alle. Meine Familie und ich sind aber sehr glücklich hier. Man muss diese Situation auch einmal genießen.

SPORT1: Aber kann Jesse Marsch Salzburg ohne Champions League genießen?

Marsch: Natürlich wollen wir nächstes Jahr wieder Champions League dabei sein - und im darauffolgenden Jahr auch. Wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, dann will man immer dabei sein. Wir dürfen nicht mehr nach der Europa League streben und sagen: ‚Das ist auch in Ordnung.‘ Nein! Der FC Red Bull Salzburg ist ein Champions-League-Klub. (Spielplan und Ergebnisse der Champions League)