Die viel diskutierte Super League wird es nicht geben. Dies erfuhr die französische Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld von Hauptinitiator und Juventus-Präsident Andrea Agnelli.
Super League gescheitert
Demnach werden die Pläne für die neue Eliteliga im europäischen Fußball nach dem Rückzug der sechs englischen Teams verworfen. (die Entwicklungen im Ticker)
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin öffnete den Vereinen bereits die Tür für die Rückkehr in die Wettbewerbe der Europäischen Fußball-Union.
Die englischen Topklubs FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, Tottenham Hotspur, der FC Arsenal und der FC Chelsea hatten sich am Dienstagabend von den Plänen distanziert. Atlético Madrid sowie die italienischen Spitzenklubs Inter Mailand und AC Mailand schlossen sich den englischen Vereinen am Mittwoch an und teilten ihren Verzicht auf die Teilnahme mit. (SPORT1-Kommentar)
Juventus teilte mit, man sei "nach wie vor von der Solidität der sportlichen, kommerziellen und rechtlichen Voraussetzungen des Projekts überzeugt". Allerdings bestehen aus Sicht von Agnellis Klub "nur begrenzte Chancen", um das Vorhaben "in der ursprünglich angedachten Form zu realisieren".
Juve-Boss Agnelli resigniert
Juve-Präsident Agnelli galt bis zuletzt neben Florentino Pérez als größter Verfechter und Antreiber der Super League.
Auch nach dem Rücktritt der ersten Mannschaften gab er sich zunächst kämpferisch und sagte, dass der Wettbewerb weiterbestehen würde und eine "hundertprozentige Chance auf Erfolg hätte".
Dieser Meinung ist der Vize-Vorsitzende der Super League nun offenbar nicht mehr.
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Am Mittwochmorgen, noch vor den Absetzbewegungen aus Mailand und Madrid, wurde Agnelli von Reuters gefragt, ob die Super League auch auch ohne die Premier-League-Klubs möglich sei. "Um offen und ehrlich zu sein, das ist offenkundig nicht der Fall", erklärte der 45-Jährige: "Man kann kein Turnier mit sechs Mannschaften veranstalten."
AC Mailand bezieht zum Aus der Super League Stellung
Der AC Mailand veröffentlichte am Nachmittag ein offizielles Statement.
Der Klub habe die Einladung zur Teilnahme an der Super League "mit der aufrichtigen Absicht angenommen, den bestmöglichen europäischen Wettbewerb für Fußballfans auf der ganzen Welt und im besten Interesse des Vereins und unserer eigenen Fans zu liefern", hieß es in der Mitteilung. "Die Stimmen und Bedenken der Fans auf der ganzen Welt haben ihre Haltung zur Super League jedoch klar zum Ausdruck gebracht. Der AC Mailand muss auf die Stimme derer hören, die diesen wunderbaren Sport lieben."
"Wir werden weiterhin hart daran arbeiten, ein nachhaltiges Modell für den Fußball zu schaffen", schrieb der Klub weiter.
Die zwölf Spitzenklubs hatten in der Nacht zu Montag die Gründung einer milliardenschweren Superliga angekündigt, die in Konkurrenz zur Champions League der UEFA gestanden hätte. Diese sollte von der US-Investmentbank JP Morgan finanziert werden. Deutsche Teams wie Bayern München oder Borussia Dortmund schlossen einen Teilnahme an dem Projekt aus, auch Frankreichs Topklub Paris St. Germain verzichtete.