Nie mehr deutsche Nationalmannschaft, nie mehr Bundesliga!
Özil: "Nie wieder" für Deutschland
Mesut Özil hat bei seiner Vorstellung als Neuzugang des türkischen Spitzenklubs Fenerbahce Istanbul mit deutlichen Worten ein Comeback ausgeschlossen, nicht nur im DFB-Team.
"Ich wünsche ihnen Erfolg, aber nein, ich werde nie wieder für sie spielen", sagte der 32-Jährige, der nach seiner Vertragsauflösung beim FC Arsenal nun Fenerbahce als neuer Spielmacher zum Erfolg führen soll.
Auch auf eine Bundesliga-Rückkehr angesprochen, stellte der Ex-Nationalspieler klar: "Keine Chance." (Tabelle der Süper Lig)
Özil, der in Deutschland unter anderem für Werder Bremen und den FC Schalke 04 spielte, hatte Fans der Knappen schon Anfang Januar keine Hoffnung auf eine Rückkehr gemacht.
Mesut Özil bei Fenerbahce gefeiert
Der Rio-Weltmeister, der sich 2018 im Unfrieden aus der DFB-Elf verabschiedet hatte, wurde von Fener im Stile eines Heilsbringers präsentiert. (Alles zur Süper Lig)
"Er wird der Welt einmal mehr beweisen, wer Mesut Özil ist", sagte Klubpräsident Ali Koc voller Pathos: "Der Urlaub ist vorbei, die harte Arbeit beginnt. Er kennt die Erwartungen und weiß, was sein Transfer für den Klub und das Land bedeutet."
Özil lauschte den Ausführungen des Geschäftsmannes mit sichtbarer Ehrfurcht. Erst nach 39 Minuten durfte sich der neue Heilsbringer im Fenerbahce-Trikot zu Wort melden. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", begann er seine kurze Stellungnahme, "ich bin sehr aufgeregt und glücklich. Ich war immer Fenerbahce-Fan, deshalb bin ich hier."
Özil kam mit schwarzem Hemd und schwarzem Sakko, an seiner Seite Ehefrau Amine und Töchterchen Eda.
Seine knappen Antworten auf die Fragen von auch aus Deutschland zugeschalteten Fans oder den anwesenden Reportern wurden mit Applaus bedacht.
Özil glaubt an Meisterschaft mit Fenerbahce
Glaubt er an den Titel mit dem aktuell Zweiten der Süper Lig? "Natürlich, Fenerbahce ist immer ein Kandidat für jeden Titel."
Spürt er Druck? "Es lastet immer Druck auf einem Fußballspieler. Ich habe für große Klubs gespielt und kenne das. Fenerbahce ist der Klub, den ich liebe. Ich werde mein Bestes geben."
Seine Fähigkeiten kann er wohl erstmals gegen Galatasaray Istanbul zeigen. Laut türkischen Medien soll er im Duell mit dem Erzrivalen am 6. Februar sein Debüt geben.
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Ein Spiel, dem er enorm entgegenfiebern dürfte. Immerhin sei er emotional sehr aufgeladen. Einen Einsatz im Trikot von Fener habe er sich "seit meiner Kindheit immer gewünscht."
Özil mit ungewöhnlichem Lieblingsspieler
Diese frühen Erinnerungen aus seiner Kindheit verknüpfte er auch eng mit Jay-Jay Okocha (1996 bis 1998 bei Fenerbahce). Der Ex-Frankfurter sei damals sein Lieblingsspieler gewesen. Sein momentaner Favorit dürfte allerdings überraschen: Dimitris Pelkas.
Der Grieche steht im aktuellen Kader und ist ein direkter Konkurrenz für Özil auf seiner Position. "Er ist heute mein Favorit", adelte er den 27-Jährigen.
Aber nicht nur Pelkas hat es im angetan. Auf die Frage, wie ihn die Mannschaft aufgenommen habe, antwortete er: "Sie haben mich toll aufgenommen." Wie nervös Özil bei dieser Pressekonferenz gewesen sein dürfte, zeigte seine Reaktion auf diese Frage. Bevor er antwortete, fragte er Fenerbahce-Präsident Ali Koc um die richtigen Worte auf türkisch.
Bild mit Erdogan wird gezeigt
Fener zeigte bei der Präsentation im Prunksaal eines Nobelrestaurants einen Film aus der Bergbau-Region Zonguldak und der Stadt Devrek, in der Özils Familie ihre Wurzeln hat.
Zu sehen war dabei auch das berühmte Erdogan-Foto mit Özil, das dort als Plakat an einer Straße hängt.
Özil habe für seine Unterschrift bis 2024 finanzielle Opfer gebracht, sagte Koc, "aber er wollte mit seiner Familie in der Türkei leben".
Wie der türkische Spitzenklub in einem offiziellen Statement bekannt gab, erhält Özil in der gesamten Rückrunde kein Gehalt und spielt somit gratis in dieser Zeit.
Der Vorstellung folgten über die Sozialen Medien rund 200.000 Zuschauer.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)