Auch drei Wochen nach der Entscheidung des niederländischen Fußballverbands (KNVB), Ajax Amsterdam als Nummer 1 der Eredivisie direkt für die Champions League zuzulassen, kochen die Emotionen hoch.
Beschwerde: Wackelt Ajax' Titel?
Wie jetzt bekannt wurde, versuchte der AZ Alkmaar, die Entscheidung nach Abbruch der Liga am 24. April bei der UEFA anzufechten. Alkmaar, beim Abbruch punktgleich mit Ajax, müsste als Tabellenzweiter in die Qualifikation für die Champions League gehen.
Die UEFA verwies allerdings auf den niederländischen Fußball-Verband - und der blockte die Beschwerde des Ex-Klubs von Trainer-Legende Louis van Gaal ab. Alkmaars Bemühungen um eine Neubewertung der Liga sorgen jedoch weiter für Zündstoff. Mehrere Teams hatten sich bereits kurz nach dem Liga-Abbruch überlegt, rechtliche Schritte gegen die Saison-Wertung einzuleiten.
Ajax und AZ beendeten die Saison mit jeweils 56 Punkten gleichauf. Das um acht Punkte bessere Torverhältnis der Amsterdamer gab letztlich den Ausschlag, den niederländischen Rekordmeister in die Gruppenphase der nächsten Champions-League Saison zu schicken.
Edwin Van der Saar: "Sind überrascht"
Alkmaar begründete seinen Beschwerde-Vorstoß damit, das Team von Trainer Arne Slot habe beide Saisonspiele gegen den niederländischen Meister für sich entschieden. Außerdem hätte es Alkmaar bis zum Liga-Abbruch mit schwierigeren Gegnern als der Konkurrent zu tun gehabt, meint ein Anwalt des Klubs.
Die Tordifferenz als entscheidender Faktor für die Endplatzierung sei deshalb ein nicht-objektives Maß, bemängelt der Verein.
Ajax zeigt sich über die Beschwerde verwundert. "Davon wussten wir nichts. Wir haben regelmäßigen Kontakt und sind davon überrascht", wird Generaldirektor Edwin van der Sar von Voetbal International zitiert.
Der 49-Jährige wolle dennoch keinen Streit mit dem Liga-Konkurrenten vom Zaun brechen. Der niederländische Top-Klub sagt der Liga sogar finanzielle Unterstützung zu: "Wir geben bereits jetzt Geld und wollen für nächste Saison einen zusätzlichen Beitrag reservieren. Damit wir diese schweren Zeiten mit möglichst vielen Vereinen durchstehen können."