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FC Sion: Präsident Christian Constantin zieht Titanic-Vergleich

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FC Sion: Präsident Christian Constantin zieht Titanic-Vergleich

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Sion-Boss mit Titanic-Vergleich

Christian Constantin steht wegen der Entlassung seiner Stars in den Schlagzeilen. Nun legt der Chef des FC Sion nach und verteidigt sein Vorgehen mit harschen Worten.
Christian Constantin ist Sportchef, Präsident und Hauptaktionär des FC Sion
Christian Constantin ist Sportchef, Präsident und Hauptaktionär des FC Sion
© Imago
Christian Constantin steht wegen der Entlassung seiner Stars in den Schlagzeilen. Nun legt der Chef des FC Sion nach und verteidigt sein Vorgehen mit harschen Worten.

Christian Constantin, der Präsident des Schweizer Erstligisten FC Sion, hat sich erneut mit markigen Äußerungen zu Wort gemeldet. Der Blick zitiert ihn in einem Protokoll rund um die Entlassungen seiner Spieler mit einem Titanic-Vergleich.

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Während Constantin Ende Februar wegen Absagen von Großveranstaltungen in der Schweiz wie der Super League noch von einer Diskriminierung sprach, fällte er nun ein eindeutiges Zwischenfazit in der Coronakrise.

"Wer auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass diese Saison zu Ende gespielt werden kann, ist wie der letzte Passagier auf der Titanic, der immer noch dem Orchester zuhört, obwohl ihm das Wasser schon bis zum Hals steht", hielt er fest.

Constantin gewährt Sion-Stars nur kurze Überlegungszeit

Wie es genau zu der Entlassungswelle in Sion kam, legt nun der Blick dar. Am 18. März erhielten die Spieler demnach ein Dokument per WhatsApp, ein Angebot auf Kurzarbeit, das auf den Vortag datiert war. Fristende war 12 Uhr am selben Tag. Die Buchhaltung des FC Sion folgte ihrem Chef, der am 19. März erklärte: "Es gibt nur Kurzarbeit - oder gar nichts."

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Obwohl an diesem Tag die Kurzarbeit für befristete Verträge noch nicht legitimiert war, beschritt Constantin diesen Weg. Seine einfache Rechtfertigung: Er habe es "bereits gewusst (...), dass der Bundesrat Ja zu Kurzarbeit bei befristeten Verträgen sagen würde."

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Bei SPORT1 wurde er zum Thema Kurzarbeit präziser. "Nach einer offizielle Ansage des Bundesrates haben Fußballprofis ausnahmsweise Anspruch darauf. Deshalb habe ich meinen Spieler angeboten in Kurzarbeit zu gehen, was 80 Prozent ihres Gehalts bedeutet hätte, wie die neuen Richtlinien lauten", sagte er bei SPORT1.

Kapitän Kouassi als Rädelsführer - auch Djourou dabei

29 Spieler kreutzten auf dem Dokument jedoch an, das Angebot nicht akzeptieren zu wollen. Um Zeit zu gewinnen, hatten die Spieler sich darauf geeinigt.

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Allerdings wurden die vermeintlichen Rädelsführer sofort von Constantin ausgemacht und neun Stars entlassen. Darunter der frühere Bundesligaprofi Johan Djourou sowie Kapitän Xavier Kouassi, der mit Pajtim Kasami hauptverantwortlich gewesen sein soll.

"Bewusst neun Spieler herausgepickt"

Constantin brüstet sich mit seinem Vorgehen: "Ich habe bewusst neun Spieler herausgepickt, weil die Entlassung von zehn Angestellten als Massenentlassung gilt, was spezielle und kompliziertere Prozedere erfordert. Ich bin nach Alter und Vertragslänge gegangen", berichtete er. "Dann war klar, dass Kouassi als Rädelsführer auf der Liste sein musste. Ihm ging es nur ums Geld."

Die betroffenen Spieler, die laut Constantin wegen des abgelehnten Angebots "Dummköpfe" seien, beklagen weiterhin mangelnde Rechte und wollen diese notfalls gerichtlich geltend machen.

Probleme, so Constantin, müsse er nur fürchten, sollte die Liga entgegen seiner Titanic-Einschätzung doch zu Ende gespielt werden - ohne vollständigen Kader. Aber auch hier werde er "kreative" Lösungen finden.