Großer Jubel in Katar: Der Gastgeber der WM-Endrunde 2022 hat durch einen überraschenden 3:1 (2:0)-Erfolg gegen Rekordchampion Japan erstmals den Asien-Cup gewonnen und damit für den mit Abstand größten Erfolg des katarischen Fußball-Verbandes (QFA) gesorgt - und das ausgerechnet in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die die 2017 verhängte Handelsblockade Saudi-Arabiens gegen Katar unterstützen.
Katar gewinnt erstmals Asien-Cup
Nach einem denkwürdigen Halbfinale gegen die VAE, bei dem die Zuschauer Flaschen und Schuhe als Zeichen tiefer Abneigung gegen den Gegner auf den Rasen geworfen hatten, hatte der Gastgeber gegen die 0:4-Pleite Einspruch eingelegt. Nach seiner Ansicht hatte Katar zwei nicht spielberechtigte Spieler eingesetzt. Wenige Stunden vor dem Endspiel in Abu Dhabi wurde der Protest gegen Katar vom asiatischen Fußballverband AFC allerdings abgewiesen.
Katar mit Wut im Bauch
Nach der Entscheidung pro Katar hatte man den Eindruck, dass die Mannschaft des spanischen Trainers Felix Sanchez gegen den viermaligen Titelträger Japan mit reichlich Wut im Bauch agierte. Das galt vor allem für Torjäger Torjäger Almoez Ali (12.), der den 93. der FIFA-Weltrangliste mit seinem neunten Turniertreffer in Führung brachte.
Die VAE hatten ihren Einspruch damit begründet, dass die Mütter von Almoez Ali und Verteidiger Bassam Al-Rawi entgegen der Aussagen der beiden Akteure nicht in Katar geboren seien. Der Stürmer wurde im Sudan zur Welt gebracht, Al-Rawi im Irak.
Nach dem frühen Rückstand häuften sich die Fehler beim viermaligen Titelträger Japan, bei dem die beiden Bundesligaprofis Genki Haraguchi (Hannover) und Yuya Osako (Bremen) in der Startelf standen. In der 28. Minute gelang Abdulaziz Hatem mit einem Traumtor von der Strafraumgrenze das 2:0.
Nach der Pause wurden die Japaner stärker und witterten nach dem Anschlusstreffer von Takumi Minamino (69.) wieder Morgenluft - es war das einzige Gegentor für Katar im gesamten Turnier. In der 83. Minute musste der Favorit dann aber die Hoffnungen auf seinen fünften Titel endgültig begraben. Akram Afif verwandelte sicher einen Handelfmeter, den Schiedsrichter Rawschan Irmatow aus Usbekistan erst nach Ansicht der Videobilder gegeben hatte. Katar brachte den Sieg anschließend sicher ins Ziel.
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