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Sextape-Affäre: Karim Benzema erzielt Erfolg vor Gericht, Verdacht schwelt weiter

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Sextape-Affäre: Karim Benzema erzielt Erfolg vor Gericht, Verdacht schwelt weiter

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Sextape-Affäre: Benzema feiert juristischen Erfolg

Der ehemalige Nationalspieler Karim Benzema erzielt vor Gericht einen Teilerfolg, der Verdacht in der Sextape-Affäre bleibt allerdings bestehen.
Karim Benzema steht bei Real Madrid unter Vertrag
Karim Benzema steht bei Real Madrid unter Vertrag
© Getty Images
Der ehemalige Nationalspieler Karim Benzema erzielt vor Gericht einen Teilerfolg, der Verdacht in der Sextape-Affäre bleibt allerdings bestehen.

Die Sextape-Affäre um die ehemaligen französischen Nationalspieler Karim Benzema und Mathieu Valbuena sorgt weiter für Aufsehen.

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Die Zeitung Le Parisien veröffentlichte Aussagen Benzemas vor der Untersuchungsrichterin - in denen der Stürmer von Real Madrid eindeutig gesteht, seinen Nationalmannschaftskollegen angelogen zu haben. Entgegen früherer Aussagen habe er das Sexvideo mit Valbuena nie selbst gesehen.

Benzema beklagt Berichterstattung

"Ich hätte ihm sagen sollen, dass ich es nicht gesehen hatte. Aber ich habe mich aufgespielt, habe geschauspielert. Ich habe es nie gesehen, dieses Video", sagte Benzema und bekräftigte damit eine erste Aussage aus dem November.

Valbuena hatte ausgesagt, Benzema habe ihm versichert, das Video gesehen zu haben: "Er hat es mir auf seine Tochter geschworen. Er hat gesagt, es sei heißes Material."

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Benzema hält sich trotzdem nicht für schuldig. Er habe eine "Dummheit" begangen, gab er zu, doch die französischen Medien würden den Fall zu sehr aufbauschen.

"Ich bin sehr verärgert über die Berichterstattung. Die Presse behandelt mich so, als wäre ich ein Terrorist", verteidigte sich der 28 Jahre alte Torjäger. "Am schlimmsten ist es, meine Familie leiden zu sehen. Meine Eltern weinen, meine Neffen werden in der Schule beschimpft, ich erhalte Drohbriefe."

Grund für Benzemas Anklage

Gegen Benzema wurde wegen "Komplizenschaft bei einem Erpressungsversuch" sowie "Beteiligung an der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Verübung einer Straftat, die mit mindestens fünf Jahren Haft bestraft wird", ermittelt.

Dem 28-Jährigen wurde vorgeworfen, er habe Valbuena zusammen mit seinem Jugendfreund Karim Zenati mit einem Video erpresst, das den Profi von Olympique Lyon beim Sex mit seiner Freundin zeigt. Ein Telefonmitschnitt mit Zenati belastete den Real-Angreifer zusätzlich.

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Benzema hatte sich in seiner Aussage im November lediglich als besorgten Freund Valbuenas dargestellt, der ihm habe helfen wollen: "Es betraf jemanden, den ich vom französischen Nationalteam kenne - einen Freund. Ich wollte, dass er über diese Sache Bescheid weiß. Und ich wollte mit ihm darüber reden."

Im Widerspruch dazu hatte Valbuena jedoch erklärt, Benzema habe ihm Angst gemacht.

Rauswurf aus dem Nationalteam

Die Affäre hatte zunächst auch Einfluss auf Benzemas Karriere. Als sich die Vorwürfe manifestierten, wurde Benzema im Dezember 2015 vom französischen Fußball-Verband FFF aus der Nationalmannschaft geworfen.

"Karim Benzema kann solange nicht berufen werden, bis sich die Situation ändert, bis es etwas Neues in seinem Fall gibt", sagte damals FFF-Präsident Noel Le Graet.

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Sein letztes Spiel im Trikot der Eqiupe Tricolore absolvierte der Stürmer im Oktober 2015 als er beim 4:0-Erfolg gegen Armenien zweimal traf.

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Nach dem Ausschluss wurde er nicht mehr für Frankreichs Auswahl nominiert. Benzema verpasste so die Europameisterschaft 2016 im eigenen Land sowie die Weltmeisterschaft 2018 in Russland, die "Les Bleus" mit dem Titelgewinn krönten.

Doch auch für das Opfer Valbuena war die Nationalmannschaftskarriere passé. Für die FFF war sein Name zu eng mit den Negativschlagzeilen des Skandals verbunden.

Benzema erzielt Erfolg vor Gericht, Verdacht bleibt

Ein Jahr vor dem französischen WM-Titel erzielte Benzema einen juristischen Erfolg.

Das oberste französische Gericht hob ein früheres Urteil auf, mit dem die bisherigen Ermittlungen der Justiz gegen den Stürmer von Real Madrid gebilligt worden waren. Das Verfahren wurde vom Pariser Berufungsgericht neu aufgerollt, wie französsiche Presseagentur AFP berichtete.

"Falls die Ermittlungskammer der Entscheidung des Kassationsgerichts folgt, hat sie keine andere Wahl, als die Gesamtheit des Verfahrens zu annullieren", sagte Benzema-Anwalt Patrice Spinosi.

Zur Wendung vor Gericht kam es, als die Verteidiger die Rolle der Polizei in den Ermittlungsverfahren beklagten. Ein Polizist habe sich damals als Unterhändler Valbuenas ausgegeben und sei so an strittige Aussagen des Stürmers gekommen. Dieses Vorgehen missbilligte das oberste Gericht und hob das Urteil auf.

Dennoch steht der Vorwurf der Komplizenschaft in der Sextape-Affäre gegenüber Benzema weiterhin im Raum.

Opfer Valbuena flüchtete aus Frankreich

An dem Erpressungsopfer ist der Vorfall nicht spurlos vorübergegangen. Seit 2017 spielt Mathieu Valbuena nicht mehr in der französischen Liga. Zuerst wechselte er in die Türkei zu Fenerbahce Istanbul, 2019 erfolgte der Wechsel zu Olympiakos Piräus.

Gegenüber der L'Équipe begründete der Mittelfeldspieler aufgrund der Erpressungsaffäre die Ligue 1 verlassen zu haben: "Ich musste weit weg von Frankreich, damit die Leute weniger über mich sprachen, irgendwo hin, wo ich nur nach dem Fußballerischen beurteilt werde."

In Frankreich sei er nicht mehr objektiv beurteilt worden, "egal wie ich auf dem Platz auftrat. Ich wollte von vorne anfangen, in einem anderen Land, wo ich viel mehr Kredit bekommen würde."

Der Skandal ist nach wie vor in seinem Heimatland fest mit seinem Namen verbunden.