Tragisches Ende eines familiären Krankheits-Dramas: Zu den 67 Todesopfern des Flüchtlingsunglücks in Süditalien zählt eine frühere Hockey-Nationalspielerin und Fußballerin, die ihren schwer kranken Sohn nach Europa bringen wollte.
Nationalspielerin stirbt bei Unglück
Die 27-jährige Shahida Raza aus Pakistan war an Bord des vom türkischen Izmir abgefahrenen Fischkutters, der am Sonntag vor der Küste der süditalienischen Stadt Crotone verunglückte, wie mittlerweile mehrere internationale Medien berichten.
Die BBC zitiert Razas Schwester, die berichtet, dass Shahida geflüchtet war, weil sie sich durch eine Übersiedlung nach Europa bessere Behandlungsmöglichkeiten für ihren drei Jahre alten Sohn erhofft hatte: Das Kind hätte als Neugeborenes einen Schlaganfall erlitten und bleibende Lähmungen und Gehirnschäden davongetragen. Laut CNN war der Sohn nicht mit an Bord.
Der pakistanische Hockeyverband erklärte am Dienstag in einer Mitteilung, dass Raza „bei einem Unfall ums Leben gekommen“ sei. Einen Tag später drückte auch Abdul Quddus Bizenjo, der Ministerpräsident der pakistanischen Provinz Belutschistan, seine „tiefe Trauer“ über den Tod der Hockeyspielerin aus und bekundete sein Beileid.
Raza hatte 2012 für Pakistan am Asian Hockey Federation Cup teilgenommen, bei dem sie als Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft galt. Zuletzt soll sie bei Balochistan United als Fußballerin aktiv gewesen sein.
Das überladene Fischerboot, das laut der Küstenwache rund 120 Personen aus dem Iran, Pakistan und Afghanistan an Bord hatte, konnte am Sonntag dem rauen Meer nicht standhalten, prallte wenige Meter vor der Küste gegen Felsen und zerbrach in zwei Teile. Die Trümmer seien bis zu 300 Meter vor der Küste verstreut gefunden worden, hieß es.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)